Stasi-Vorwürfe gegen Volkssolidaritäts-Chef: Vater nimmt Vorwürfe zurück – „Pferde durchgegangen“
Am Montag haben die Eltern und Kinder der Kita Lebensbaum gegen die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser als Träger demonstriert. Im Rahmen einer Kundgebung fielen auch harte Worte eines Vaters. Der warf VS-Chef Dirk Jürgens vor, bei der Stasi gewesen zu sein.
Diese Vorwürfe nimmt er nun zurück, mit ihm seien „die Pferde durchgegangen“ aufgrund der emotionalen Situation. „Zugleich möchte ich mich für mögliche entstandene Missverständnisse und Unannehmlichkeiten sowohl bei der gesamten Elternschaft als auch bei der Familie von Herrn Jürgens entschuldigen. Meine Äußerungen wirkten unüberlegt, sachlich undifferenziert und waren als Einzelmeinung auf dieser Demonstration sowohl inhaltlich als auch in der Form nicht gerechtfertigt.“
Auch die Elternvertretung der Kita meldet sich zu Wort und betont, es habe sich nur um eine Einzelmeinung gehandelt. „Wir bedauern sehr, dass die Demonstration hierfür als Plattform genutzt wurde. Eine deutlichere Abgrenzung davon durch den Veranstaltungsleiter David Dvorák wäre sicher folgerichtig gewesen. Im Eifer des Gefechts und durch die Überrumpelung in der Situation ist es ihm leider nicht geglückt, dies in geeigneter Weise zum Ausdruck zu bringen.“
Der spontane Redebeitrag schade dem Gedanken der Demonstration sehr und habe an dieser Stelle überhaupt nichts zu suchen gehabt. „Dieser Bärendienst durch eine Einzelmeinung stellt nun leider die gesamten Demonstration und damit das Anliegen der überwiegenden Elternschaft „Einen Neuanfang kann es nur mit dem Eigenbetrieb geben – es ist zuviel vorgefallen“ sehr in den Schatten, was auch von allen Teilnehmern der Demo, mit denen wir seither gesprochen haben, massiv kritisiert wird. Dafür sind die Eltern nicht demonstrieren gegangen. Für die Befriedung des Konflikts war dies wenig hilfreich, was wir sehr bedauern.“
Zwischen Eltern und der Volkssolidarität gibt es seit Monaten Streit um die Einrichtung. Eltern wollen einen Trägerwechsel zum Eigenbetrieb erreichen. In letzter Minute hatte aber die Volkssolidarität einen Rückzieher gemacht.
diese Einzelmeinung, bzw. das Verhalten dieses Vaters ist die Fortführung dessen, was die Corobaleugner und Demokratieverächter bei der AFD und auch bei Aluhutdemos schon seit längerem machen: Kein Interesse am Dialog haben, mit Totschlagargumenten den politischen Gegner unmenschlich plattmachen, auf das er sich nicht wieder erhole. Der Gegner hat immer unrecht. Dieses Verhalten dieses Mannes, den ich persönlich kenne, finde ich zutiefst verächtlich. Stasivorwürfe ohne Belege oder Anhaltspunkte in den Raum zu stellen finde ich ekelhaft und pervers. Von manch einem erwartet man nichts anderes, wenn man jemanden in anderen Situationen auch schon erlebt hat. Unseren Kindern hat er massiv geschadet. Das finde ich traurig und ich schäme mich vor unseren Kindern.
Wie bei dem ganzen Bohei hier, ist auch diese Aussage wieder mal ganz schön übertrieben. Und wie die ganze Zeit, wird immer davon geredet, wie die „armen Kinder“ angeblich leiden müssen und wie den Kindern geschadet wird. Die Kinder, die Kinder! In Wahrheit geht es überhaupt nicht um die Kinder, sondern nur um das Ego der Eltern, sonst würden sie ihre Kinder nicht für peinliche Demos mitten auf der Kreuzung missbrauchen.
Liebes „Elternteil“, wenn Sie mich tatsächlich kennen, können Sie ihren und meinen Namen ruhig offen nennen. Denn ich habe zu keinem Zeitpunkt ein Geheimnis daraus gemacht. Es wäre schön gewesen, wenn Sie auf der Demo zum Megaphon gegriffen hätten, denn so richtig wollte das niemand. Und ich musste und wollte spontan die richtigen Worte und Themen finden, was mir kräftig misslungen ist. So wie Ihnen der Vergleich mit der AfD misslungen ist. Sprechen Sie mich gerne bei nächster Gelegenheit direkt an. Ich freue mich auf ein Gespräch!
Respekt für diese Einlassung.
Ich kann den Vater schon verstehen. War vielleicht nicht korrekt, aber in solchen Situationen kochen Emotionen nun mal hoch und man sagt unüberlegte Worte, die sprudeln dann einfach raus. Er hat sich öffentlich entschuldigt und gut ist.
jemanden unberechtigt als Stasi bezeichnen ,nein das darf der Bürger nicht. Aber jemanden unberechtigt als Nazi bezeichnen, das ist erlaubt.
Wie bekloppt ist denn unsere Gesellschaft geworden ?
Wird jemand als Nazi bezeichnet, so handelt es sich um eine Bewertung seiner politischen Einstellung. Die mag berechtigt oder unberechtigt sein, ist im zweiten Fall aber auch nicht erlaubt. Gerichte haben dazu durchaus unterschiedlich geurteilt. Wenn die Bezeichnung nicht erlaubt ist, handelt es sich um eine Beleidigung.
Ein Stasi-Vorwurf ist hingegen keine Frage der Bewertung. Entweder jemand war bei der Stasi (ggf. inoffiziell) oder eben nicht. Wenn der Vorwurf nicht berechtigt ist, handelt es sich um eine Verleumdung.
Ich war mit einer Freundin, deren Kind in die Kita geht, vor Ort. Ich fand die Rede hochnotpeinlich. Dass es ein Versehen war und der Quatsch aus dem Redner einfach so raussprudelte, ist eine billige Entschuldigung. Im Eifer des Gefechts sagt man ja auch bloß Sachen, die schon da sind. Es ist zwar schön, dass er nun zurückrudert, aber seit Tagen berichtet die Presse über den Mist und Jürgens kann sich nun – zurecht in diesem Fall – als Opfer inszenieren. Lieber hätte ich gar keine Demo als so eine mit dieser Kackaußenwirkung. Mir tut es um die Eltern leid, die viel Kraft und Aufwand in die Öffentlichkeitsarbeit gesteckt haben und nun wg so einem Selbstdarsteller mit mangelnder Affektkontrolle blöd dastehen.
Nein, das sehe ich nicht so. Der Sache als solche sollte es nicht geschadet haben und die Eltern stehen auch nicht blöd da. Das Problem bleibt und muss gelöst werden. Zugunsten der Eltern natürlich. Ich würde an Stelle der VS so schnell wie möglich freiwillig abtreten, denn die Fronten sind verhärtet. So ist keine Zusammenarbeit möglich. Ich wünsche viel Glück.
Ich muss hier widersprechen. Ich finde die Entschuldigung von @Alexander ehrlich und glaubhaft.
Auch wenn der Redner dem Anliegen der Elternschaft geschadet haben mag, er hat sein Statement offen vorgetragen und sich auch öffentlich dafür entschuldigt. Ihn nun anonym in der Öffentlichkeit vorzuführen und abzuurteilen, steht uns nicht zu.