Statt Sanierung und Anbau: Stadt soll nun Neubau für Grundschule Kirchteich / Salzmann-Förderschule prüfen

Die Debatte um die Zukunft des Schulkomplexes Südpark in Halle-Neustadt, in dem die Grundschule Am Kirchteich sowie die Salzmann-Förderschule untergebracht sind, nimmt eine neue Wendung. Nachdem der Bildungsausschuss vergangene Woche bereits eine erweiterte Sanierungsvariante mit Anbauten in Höhe von 23 Millionen Euro favorisiert hatte, bringt nun der Planungsausschuss eine weitere Option ins Spiel: den kompletten Abriss und anschließenden Neubau.
Die ursprüngliche Vorlage der Stadtverwaltung sah lediglich eine grundlegende Sanierung des Schulstandorts für 19,3 Millionen Euro vor. Auf Antrag der CDU wurde diese durch eine ambitioniertere Variante mit zusätzlichen Anbauten ersetzt – Kostenpunkt: rund 23 Millionen Euro. Doch nun forderten mehrere Fraktionen, auch die Möglichkeit eines Neubaus ernsthaft zu prüfen und eine belastbare Kostenberechnung vorzulegen.
„Warum eine alte Bude sanieren?“
Besonders deutlich äußerte sich Klaus E. Hensel (FDP), selbst aus der Baubranche, der eine grobe Schätzung von 23,5 Millionen Euro für einen Neubau präsentierte. „Warum sollten wir diese alte Bude sanieren, wenn wir für nur eine halbe Million Euro mehr eine komplett neue Schule bekommen?“ fragte Hensel in der Sitzung und verwies auf die Vorteile: längere Standzeit, geringere Betriebs- und Instandhaltungskosten – und nicht zuletzt ein attraktiveres Erscheinungsbild.
Auch Hans-Joachim Berkes (CDU) sprach sich erneut für Investitionen in die Bildung aus, trotz der angespannten Haushaltslage. Gerade in sozialen Brennpunkten sei es wichtig, moderne pädagogische Konzepte baulich zu ermöglichen. „Die erweiterte Sanierung ist ein Schritt in die richtige Richtung“, so Berkes.
AfD will sparen – FDP und CDU halten dagegen
Ein deutlich anderes Bild zeichnet hingegen die AfD. Deren Vertreter Martin Sehrndt plädierte für die ursprünglich geplante, kostengünstigere Sanierung: „Die Stadt muss sparen. Wir können nicht überall das Geld zum Fenster hinauswerfen.“ Dieser Sichtweise widersprach Tim Kehrwieder (FDP) entschieden: „Wir können überall sparen – nur nicht bei der Bildung.“
Die Stadtverwaltung hat bisher lediglich zwei Varianten geprüft: die einfache Sanierung sowie die erweiterte Variante mit Anbauten. Der vollständige Neubau wurde bislang außen vor gelassen – ein Versäumnis, wie mehrere Ausschussmitglieder nun kritisieren.
Verwaltung prüft, warnt aber vor Euphorie
Martin Heinz, Leiter des Fachbereichs Immobilien, kündigte an, den Fraktionen innerhalb der nächsten Tage eine erste grobe Kostenschätzung für einen Neubau zu übermitteln. Allerdings dämpfte er zu große Erwartungen: Die genannte Summe von 23,5 Millionen Euro hält er für unrealistisch. „Ein Neubau würde einen ganz anderen Kostenrahmen bedeuten“, so Heinz. Zudem verwies er auf das enge Zeitfenster im Schulbauprogramm: „Eine Schule jagt die nächste – wir brauchen schnell Entscheidungen, damit die Abläufe nicht ins Stocken geraten.“
Die Entscheidung wird nun im Finanzausschuss weiterverhandelt, dem die Verwaltung in der kommenden Woche ihre Zahlen vorlegen will. Erst dann wird sich zeigen, ob der politische Wille und die finanzielle Realität sich zugunsten eines Neubaus vereinen lassen – oder ob es doch bei der nun erweiterten Sanierungsvariante bleibt.
Da wundert man sich aber über die FDP. PaulusHallenser hat uns doch bei der Schimmelstraße noch erklärt, dass das alles teurer unfug ist, so ein Neubau.
Es gibt innerhalb der FDP keine vorgegebene Einheitsmeinung. Bei uns herrscht Standpunktpluralismus und Meinungsvielfalt.
Und: Wann hat zuletzt ein städtischer Neubau genau so viel gekostet wie veranschlagt?
Ja baut die endlich neu, die wird gebraucht
Es wurden in letzter Zeit viele Schulen saniert oder neu gebaut. Die Zahl der Kinder geht jedoch zurück. Ist abwarten nicht besser?
Wer immer nur wartet, der wartet so lange bis er in der Kiste liegt.
Viele warten. Da wird gewartet bis Energie wieder billig wird, bis das Wasserstoffauto kommt und es wird gewartet bis die Butter wieder billig und im Angebot ist.
Andere machen und verbringen ihre Zeit lieber nicht mit Warten.
Genau so sieht die Infrastruktur in Deutschland gerade aus, oder? Aber die ganzen Schlaglöcher, nicht?
„Dieser Sichtweise widersprach Tim Kehrwieder (FDP) entschieden: „Wir können überall sparen – nur nicht bei der Bildung.““
Da hat er zu 100% recht!
Das erste mal das ich dir zustimme !
„Und: Wann hat zuletzt ein städtischer Neubau genau so viel gekostet wie veranschlagt?“
Deine Worte, da 👆 oben.