Wegen Fördermitteln: IGS am Steintor darf nicht mehr Schüler aufnehmen
Die hallesche Stadtverwaltung bleibt dabei, dass an der IGS am Steintor nicht mehr Schulklassen gebildet werden. Eigentlich würde das Gebäude ausreichend Platz bieten. „Theoretisch ist Platz für fünf Züge“, sagte Thomas Senger von StadtElternRat im Bildungsausschuss. Da könnte man ja mal mit dem Land reden. Er glaube nicht, dass die noch auf einer Fördermittelrückzahlung beharrt. Denn für die 8,5 Millionen Euro teure Sanierung sind Fördermittel geflossen – im dafür notwendigen Schulkonzept wurde eine Vierzügigkeit festgeschrieben.
Doch genau diese Möglichkeit hat die Stadtverwaltung schon geprüft. Problem ist aber, dass für die Sanierung keine Landesgelder geflossen sind, sondern Mittel aus dem Europäischen Sozialfond (ESF). „Letztes Jahr hat das Land noch einmal bestätigt, dass wir nichts an der Zügigkeit ändern dürfen“, erläuterte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow. Sprich: die Stadt kann sich entscheiden – mehr Schüler aufnehmen und Fördermittel zurückzahlen. Oder es bei vier Klassen pro Jahrgangsstufe belassen. Dann bleibt aber weiterhin das Problem, dass die Stadt dringend Plätze an Gesamtschulen braucht und dafür möglicherweise ein anderes Gebäude sanieren muss. Und auch das kostet wiederum Geld.
So ein Unsinn ist die Folge, wenn Geld zuerst nach Brüssel gescheffelt wird und dann über die klebrigen Hände der EU-Bürokraten mit sinnlosen Vorgaben zurück kommt.
@mirror : Bei deinen Kommentaren merkt verdammt häufig, dass du eher emotional schreibst. Vom politischen Mehrebenensystem hast du anscheinend keine Ahnung.
Nur weil es ein Mehrebenensystem gibt, muss es nicht sinnvoll sein. Ohne die EU abschaffen zu wollen, gibt es erhebliches Potential diese effektiver und effizienter zu organisieren.
Wenn es differenzierte Verteilungssystem nicht geben würde, würde diese Schule möglicherweise bis heute nicht saniert sein und diese ist bis heute finanziell sehr gut ausgestattet.
Es ist doch aber verständlich, dass bei einer Ausschreibung und der Einreichung des Schulkonzeptes, derjenige, welcher diesen Wettbewerb gewonnen hat, unter Angabe seines sehr überzeugenden Konzeptes, nicht Jahre später, seine eigenen Richtlinien brechen kann.
Du scheinst nicht zu wissen, wie das Verfahren gelaufen ist. Es gab einen Wettbewerb und das beste Konzept hat diesen Wettbewerb gewonnen. Wir regen uns über verschwendete Mittel der EU auf, wo unter Angaben von falschen Bedingungen, geld verschwendet wird. Hier passt der Fördermittelgeber auf, das genau dies nicht passiert, nur weil eine Kommune nicht geld für einen Schulneubau in die Hand nehmen kann/will. Das ist nicht das Problem des Fördermittelgebers.
Übrigens darf nach dem förderalem Prinzip der Bund sich NICHT in die Länderhoheit Bildung einmischen, auch nicht in den Schulneubau. Schon die Bundesförderung Digitalisierung wurde sehr kritisch beäugt von den Ländern.
EU-Fördermittel stehen da zum Glück unter einem anderen stern, da diese nicht dem förderalem Prinzip Deutschlands unterliegen.
@Mirror ändere das Grundgesetz und schwupps geht Bundesgeld direkt an die Schulen. Dann könnte eine Regierung, wie auch immer die dann politisch gestrickt ist, über die Köpfe der politisch geführten Länder hinweg entscheiden, wer, weshalb und wie viel Geld bekommen. Sollten Linke Parteien regieren, ist es essig im konservativem Landesschullager mit altgegliedertem Bildungssystem, regieren streng Konservative, ist es essig im linken Bildungslager, mit Gemeinschafts.- und Gesamtschulen. Ob die unüberschaubre vielfalt nun die Lösung ist, vage ich auch zu bezweifeln, mit 16 BL und 16 Bildungssystemen. Wenigstens regional könnte man Bildungsverbundsysteme bilden. Gibt es bei den Verkehrsmitteln, bei der Wirtschaft u.a., aber nicht in der Bildung.
19,5 Mrd zahlt Deutschland an die EU; 10,9 Mrd kommen zurück. Einfach die 10,9 Mrd gleich in Deutschland lassen, um diese zielgerichteter einzusetzen.
Bildung ist die wichtigste Säule zur Sicherung der Zukunft unserer Kinder. Schulsanierungen in Wettbewerben auszuschreiben ist Unsinn. Der Staat muss für alle Schulen bestmögliche Bedingungen schaffen.
Das Grundgesetz muss ich auch nicht ändern. Der Bund gibt ein Teil des Geldes an die Länder weiter und diese können in eigener Zuständigkeit Bildungspolitik machen.
Immer noch nicht verstanden, wie Verteilung funktioniert! Schade.
Nicht alles, was irgendwie organisiert ist (funktioniert), muss so gut sein. Etwas weniger Obrigkeitshörigkeit und mehr selber denken.
@ Kritiker „diese ist bis heute finanziell sehr gut ausgestattet.“ na ja, diese Aussage stimmt so dann doch nicht, denn die Finanzmittel bekommt sie wie jede andere Schule auch nach den Regelungen, die die Stadt festgelegt hat. Gut ausgestattet ist dann doch was anderes, wenn man bedenkt, was der Förderverein in den letzten Jahren an Geldern in die Schule gepumpt hat.
„Es ist doch aber verständlich, dass bei einer Ausschreibung und der Einreichung des Schulkonzeptes, derjenige, welcher diesen Wettbewerb gewonnen hat, unter Angabe seines sehr überzeugenden Konzeptes, nicht Jahre später, seine eigenen Richtlinien brechen kann.“ Auch diese Aussage zeugt von Unwissenheit zum Sachstand. Das von dem ursprünglichen Konzept kaum noch was übrig ist, letztendlich aber nur die Zügigkeit ausschlaggebend für Rückzahlungen oder nicht zählt. Zeigt, welch weiter Spielraum doch gegeben scheint. Zumal von den ursprünglich 10 Mio. Fördergeldern am Schluss nicht mal 4 Mio. zum Einsatz kamen.
…. ist ist ja auch immer wieder überraschend für die Schulplaner, wieviel Schüler kommen – es gibt ja vorher keine Geburtenstatistik. (Ironie) – Was jann die EU denn für die Planlosigkeit bzw. Statitikmängel der hiesigen Verwaltung.
Problem ist aber, dass für die Sanierung keine Landesgelder geflossen sind, sondern Mittel aus dem Europäischen Sozialfond (ESF). „Letztes Jahr hat das Land noch einmal bestätigt, dass wir nichts an der Zügigkeit ändern dürfen“
…
Vielleicht sollte die Stadt mal direkt beim ESF nachfragen, ob er wirklich ein Problem damit hat, dass seine Fördermittel mehr Schülern zugutekommen als bei Antragstellung geplant. Der Knackpunkt für das Land dürfte sein, dass mehr Züge auch mehr Lehrer brauchen.
Werte Frau Brederlow: Was spielt DAS noch für eine Rolle??? Was sollen diese Alibidiskussionen??? Keiner muß mehr sprechen über den uralten Hut der 4- oder 5-Zügigkeit der IGS 1. Vor Jahren schon korrespondierten Sie, seit Jahren wissen Sie es, seit Jahren lassen Sie es darauf ankommen…
Sie lassen wissentlich zu, daß Jahr für Jahr jeweils mehr Familien nicht nur einfach verprellt, sondern ihres Rechtes beraubt werden. Weil Sie als Bildungsdezernentin eine mangelhaftes Arbeitszeugnis zeigen, indem Sie zu wenig neue Schulplätze schufen, noch weniger im Sinne der rechtmäßigen Elternwünsche (hinsichtl. der Bildungsgänge). Sie haben gar keine Ahnung, welche Wirkung das auf die Lebensläufe hat. Bildungsgerechtigkeit sieht anders aus!
Schämen sollten Sie sich (mindestens stellvertretend)!
Und ich wünsch Ihnen dieses Jahr ordentliche+viele Klagen an den Amtshals. Denn ein geringerer Leidensdruck bewegt Sie und die Stadt anscheinend nicht zum ausreichenden Schulneubau u/o Schulumformung (in z.B. Gesamtschulen). (Und damit meine ich nicht Ihr ruhmvolles STARK-III-Dings, womit Sie nur Brandschutzbestimmungen etc lt EU-Normen umsetzen)
Ich hoffe, daß mal jemand sich grundsätzlich „bis zum Ende durchklagt“. Denn dieses jahrelange Verschleppen, Ignorieren, Fehlkalkulieren in der Schulplanung sieht für mich aus wie bewußte Inkaufnahme von scheiternden Lebensentwürfen, wie eine Analogie zur „unterlassenen Hilfeleistung“.