“Wir haben keine Reserven mehr”: Sachsen-Anhalts Krankenhäuser schlagen Alarm und warnen vor Versorgungslücken

Unter dem Motto “Alarmstufe Rot” schlagen die Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt Alarm. Grund sind die steigenden Energiekosten und die Inflationsrate bei Medizinprodukten sowie seit Jahren viel zu wenig Investitionsmittel. Gefordert wird ein Inflationsausgleich durch den Bund.
“Wir haben keine Reserven mehr”, sagt Prof. Dr. med. Wolfgang Schütte, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Martha-Maria in Halle-Dölau und Vorstandsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt. “Wir können die Preissteigerungen nicht mehr verkraften. Das wird nicht mehr lange gut gehen.” Die Preissteigerungen bei Gas und Energie, mit denen die sachsen-anhaltischen Krankenhäuser bereits heute konfrontiert sind, liegen zwischen 30 und 200 %. Das hat jüngst eine Umfrage der Krankenhausgesellschaft Sachsen-Anhalt ergeben. Ein Krankenhaus in Sachsen-Anhalt mit etwa 500 Betten wird nach aktuellen Berechnungen im Jahr 2023 über 3 Millionen Euro mehr für Gas und Strom bezahlen als im Jahr 2022. Allein das macht hochgerechnet auf alle Kliniken in Sachsen-Anhalt einen Fehlbetrag von rund 100 Millionen Euro – Mehrausgaben in Millionenhöhe, die nicht gedeckt sind. Die Umfrageergebnisse decken sich mit denen der bundesweiten Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstitutes vom August 2022.
“Es wird durch das Land nur ein Viertel investiert, was eigentlich müsste”, sagte Gösta Heelemann, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft. So habe sich in den letzten 15 Jahren ein Investitionsstau von 1,5 Milliarden Euro gebildet. Eigentlich müssten 145 Millionen Euro im Jahr fließen, in den letzten Jahren war es maximal ein Drittel davon. Heelemann forderte eine Krankenhausreform sowohl struktureller als auch finanzieller Art. Dafür sollen auch Praktiker eingebunden werden, so Heelemann, der kritisierte, dass derzeitige Maßnahmen vor allem durch Theoretiker geplant werden. Kritisiert wurde auch eine “Misstrauensbürokratie”, der Bürokratieaufwand steige immer mehr an, so Heelemann. Er spricht mit Blick auf die aktuelle und für Herbst prognostizierte Corona-Lage von düsteren Aussichten. „Ende Juni sind alle Corona-Hilfen des Bundes für die Krankenhäuser ausgelaufen. Es gibt derzeit keinen einzigen Euro, um den Mehraufwand für Hygiene, Isolierung und Behandlung zu refinanzieren. Der Bundesminister talkt in allen Medien über die verheerenden Auswirkungen von Corona und lässt gleichzeitig die Krankenhäuser im Regen stehen. Auch hier wird er seiner Verantwortung für eine stabile Gesundheitsversorgung nicht gerecht“. Mehr als zwei Jahre Pandemie haben die Krankenhäuser bereits wirtschaftlich und personell extrem herausgefordert. Im Herbst und Winter steht eine noch nicht absehbare weitere Infektionswelle bevor, die die Krankenhäuser wieder verstärkt fordern wird. Zu all diesen Herausforderungen kommt nun noch die Inflation hinzu, verschärft durch noch einmal besonders stark gestiegene Energiepreise, die die sehr energieintensiven Krankenhäuser besonders treffen. „Wir müssen feststellen, dass der Bundesgesundheitsminister seit seinem Amtsantritt mit seiner Politik die berechtigten Anliegen der Krankenhäuser, ihrer Beschäftigten und letztendlich auch der Patienten ignoriert. Die Folgen dieser Politik werden über kurz oder lang für uns alle spürbar werden“, so Heelemann.
Aktuell gibt es 45 Krankenhäuser mit 57 Standorten und 30.000 Mitarbeitern in Sachsen-Anhalt. Zwei Drittel davon haben Gas als Hauptenergieträger, die Verträge dafür laufen im kommenden Jahr aus. “Ein Krankenhaus hat keine relevaten Möglichkeiten Energie zu sparen”, so Schütte. “Wir können die Zimmer nicht auf 15 Grad runterkühlen.” Durch die aktuelle Lage sei es extrem schwierig, Wirtschaftspläne für das kommende Jahr aufzustellen. Den Krankenhäusern macht die Teuerung besonders zu schaffen. Denn die Mehrkosten können sie nicht weitergeben, wie es ansonsten in der Wirtschaft üblich ist. Der Hintergrund: Die Vergütungen der Krankenkassen, die den Betrieb der Krankenhäuser finanzieren, sind vom Gesetzgeber so streng limitiert, dass sie für die Krankenhäuser keine Möglichkeit bieten, die tatsächlichen Preissteigerungen voll zu refinanzieren. In der Konsequenz bleibt den Kliniken nur die Möglichkeit, sich auftürmende Verluste durch Personalabbau zu begrenzen. Damit gehen dann in der Regel auch Bettensperrungen und schlimmstenfalls sogar Standortschließungen einher. Die Lücken in der Versorgung werden im Herbst und im kommenden Jahr für die Menschen auch in Sachsen-Anhalt spürbar werden.
Für das Carl-von-Basedow-Klinikum Saalekreis, eines der größten Arbeitgeber im südlichen Sachsen-Anhalt, stellt sich die aktuelle Preissituation wie folgt dar: „Die zusätzliche Kostenbelastung durch die bereits eingetretenen und die für die kommenden Wochen und Monate zu erwartenden Preissteigerungen beträgt allein für das Jahr 2022 rund 600.000 Euro“, erklärt Klinikgeschäftsführer Lutz Heimann. „Das entspricht einem Anstieg im Bereich der Sachkosten von rund 10 Prozent. Demgegenüber stieg der Landesbasisfallwert, der die Höhe unserer Erlöse maßgeblich mitbestimmt, nur um 2,31 Prozent. Die Zahlen verdeutlichen, wie dringend wir auf ein gesetzliches Sofortmaßnahmenpaket, in dessen Zentrum ein Inflationsausgleich für alle Krankenhäuser stehen muss, angewiesen sind“, so Heimann. Problem sei auch, dass von Seiten der Banken Krankenhäuser als nichtkreditwürdig angesehen.
Bundesweit schreiben in diesem Jahr 60 Prozent der Krankenhäuser rote Zahlen, ein Fünftel rechnet sogar damit, keine Kredite mehr zu erhalten. Im kommenden Jahr droht die Lage noch weiter zu eskalieren mit dann bis zu 80 Prozent Kliniken in der Verlustzone. Das hat jüngst eine RWI-Studie zur wirtschaftlichen Lage der Krankenhäuser ergeben. Die Lage ist auch in Sachsen-Anhalt sehr angespannt. „Wir benötigen jetzt so schnell wie möglich einen Inflationsausgleich und das Wiederanlaufen der Corona-Hilfen. Die Krankenhäuser dürfen mit den gestiegenen Kosten nicht mehr allein gelassen werden. Die meisten Häuser sind gezwungen, mehr auszugeben als sie einnehmen. Das Letzte, was wir jetzt vor Corona-Herbst und -Winter benötigen, sind weitere wirtschaftlich bedingte Abteilungs- und Krankenhausschließungen. Wenn Karl Lauterbach als verantwortlicher Bundesminister nicht handelt, übernimmt er durch seine Untätigkeit die Verantwortung für Krankenhausschließungen, Wartelisten und überfüllte Notaufnahmen auch in unserem Bundesland“, sagt Schütte. „Wir erwarten, dass auch Frau Ministerin Grimm-Benne im Interesse der Patientinnen und Patienten hier bei uns in Sachsen-Anhalt gegenüber dem Bundesminister diese Verantwortung zum Handeln einfordert.“









Einfach mal die Tarifstruktur für Ärzte nach den Vergütungstabellen des Marburger Bundes genauer ansehen – da liegt das wahre Finanzproblem der Krankenhäuser. Die bestzahlteste Berufsgruppe der Ärzte muss endlich mal ihren Beitrag leisten. Bonzenhäuser in Dölau, Nietleben und Kröllwitz und sonstwo sollte man – auch nicht versteckt – über SOZIAL(!)-Versicherungsbeiträge finanzieren müssen.
Sehe ich genauso.
Richtig ! Ich kenne auch keinen Arzt mit Durchschnittseinkommen. Geht mal durch Kröllitz, wer da so alles wohnt……
„Ich kenne auch keinen Arzt mit Durchschnittseinkommen“
Der ultimative Beweis!
🤣
Bevor es zu einem finanziellen Zusammenbruch der sachsen-anhaltischen Krankenhäuser kommt, müssen eben die Patienten stärker an der Finanzierung der Krankenhäuser beteiligt werden. Wenn durch das Land und den Bund kein finanzieller Ausgleich zustande kommt, muss eben der finanzielle Eigenanteil der Patienten erhöht werden. Wer wirklich kompetent behandelt werden will, der muss auch dafür zahlen.
Ist das Satire?
Das ist eine wandelnde Bildungslücke.
Ich fürchte, er meint das ernst.
Der Arrogantling vom Dienst meint das ernst. Irgendwann fällt er aber mal runter von seinem hohen Ross.
Völliger Quatsch Mal wieder! Äh Spass jetzt. 😉
Hinter dieser Stellungnahme der Krankenhäuser oder denen der IHK steckt ein bestimmter Gedanke:
Ichichich… Ich bin der grösste und der wichtigste und wenn irgendwelche Preise steigen, z.B. wg. Krieg in der Ukraine, dann hat gefälligst der Steuerzahler, also der normale Arbeitnehmer, sein Portemmoinee herauszuholen und mir die Mehrkosten zu erstatten.
Gleiches könnte der normale Arbeitnehmer auch fordern: Benzin, Gas, Strom, Lebensmittel teurer … hab weniger Geld: Die Handwerker und Ärzte sollen meine Mehrkosten übernehmen.
Es sind eben alle ärmer geworden und jeder muss seine Kröte schlucken.
Das können Sie den Patienten vorschlagen, die wegen Schönheits-OPs etc. freiwillig ins KH gehen. Nicht aber dem an Krebs Erkrankten, der seine 2. Tumor-OP hat oder dem Unfallopfer mit Hirnblutung, der ins Koma gelegt wurde…. Patient ist nicht gleich Patient …
genau ! Patient zahlt für den von ihn verursachten Stromverbrauch und Heizkosten. Am Besten als Vorschuss bei Einlieferung
Ist das Ihr ernst?
Gemäß Gesetz haben wir eine (absurd hohe) Versicherung für kompetente Behandlungen.
Wir zahlen schon trotz der absurd hohen KV genug drauf, man fragt sich, für was wir eigentlich noch KV-Beiträge leistet.
Aber die wichtigere Frage lautet für wen? Deutsche Ärzte verdienen mehr als ihre Kollegen aus anderen Ländern. Hier sollte man anpacken, danach erst Bund/Länder und Patienten.
Da war es wieder: „gemäß Gesetz“. 🤔
Fragt man, welches Gesetz gemeint ist – Schweigen im Walde.
Pack mal hier an:
https://www.praktischarzt.de/arzt/arzt-gehalt-ausland-vergleich/
Kommt davon wenn man alles privatisiert
So ist es ! Wie kann es sein das Aktionäre/Anleger an Krankenhäusern verdienen !!!???
Alles verstaatlichen, genau so bei Energie, Wasser und ähnlichem.
Erfolgsmodell Krankenhaus AG
Einige wenige Leute verdienen an diesem Erfolgsmodell ganz gut. Natürlich nicht die Krankenschwestern, die inzwischen die Arbeit für Drei erledigen müssen, nicht die outgesourcten Servicedienstleister und schon gar nicht die Patienten.
PaulusHallenser@ typisches Geplänkel eines „Bettelstudenten“
Die müssen mehr Impfen, das ist wie Gelddrucken, da läßt sich Lauterbach nicht lumpen. Wen interessiert schon der Rest?
Um Abhilfe zu schaffen, muss der Kapitalismus ins Krankenhaus und unters Messer! Die Bürokratie als ein Übel wurde ja schon erkannt. Schwester, Skalpell, aber schnell!
Sozialismus ist die Zukunft. Kann man ja erstmal auf (s)ein Land beschränken.
Die Alternative zu Kapitalismus ist nicht zwingend Sozialismus.
Was sonst?
Trollen ist uncool.
Der Sozialismus ist Vergangenheit! Wie man die Gesellschaft der Zukunft nennt ist letztlich eigentlich egal. Es bedarf einer Konzeption, die die Übelstände des gesellschaftlichen Miteinanders in der Vergangenheit und Gegenwart schonungslos aufdeckt und beschreibt, wie der Ärger in der Zukunft vermieden werden kann.
„Wir müssen feststellen, dass der Bundesgesundheitsminister seit seinem Amtsantritt mit seiner Politik die berechtigten Anliegen der Krankenhäuser, ihrer Beschäftigten und letztendlich auch der Patienten ignoriert.“
Nicht nur das, auch der Bundesbürger insgesamt.
Wie das?
“Es wird durch das Land nur ein Viertel investiert, was eigentlich müsste…“
Ja warum klagt dann niemand der Klinikbetreiber gegen das Land?
Ganz einfach: Selbst die Deutsche Krankenhausgesellschaft fordert eine Verkleinerung der Krankenhauslandschaft. Da hat man natürlich Dampf, dass man selbst unter die Räder kommt, wenn man klagt.
Uniklinik und Co kaufen wie die Bekloppten Kassenarztsitze, Kliniken (zB Saale-Klinik) oder beteiligen sich an Krankenhäusern (zB in Merseburg).
Wovon wird das eigentlich bezahlt?
Und ja, wir brauchen auch eine Verkleinerung der Kassenlandschaft.
Der Gesundheitsminister muss endlich mal die lange überfällige Konsolidierung der Krankenhäuser anstoßen. Es gibt zu viele davon, es gibt zu viele und überflüssige Operationen, es fließt viel zu viel Geld in die Ärzteschaft und die Gesundheitsindustrie.
Bevor einige losweinen und gleich sterben wollen: Dänemark hat (natürlich pro Einwohner) nur halb soviele Krankenhäuser wie Deutschland und….die Lebenserwartung dort ist höher.
Die Privatisierung von Bereichen des Gesundheitswesens und die Gewinnabführung aus den Krankenhäusern müssen ein Ende haben. Krankenhäuser müssen gemeinwohlorientiert und nicht
gewinnorientiert arbeiten. Gesetze wie das Krankenhausfinanzierungsgesetz von 1985, welche die Gewinnerwirtschaftung ermöglichen, müssen revidiert werden. Das würde das Interesse privater,
gewinnorientierter Akteure, Krankenhäuser zu übernehmen und zu betreiben, mindern und die öffentliche Krankenhausversorgung fördern. Das gleiche gilt im Bereich der ambulanten Versorgung, wo derzeit die Zahl Medizinischer Versorgungszentren in der Hand von Private Equity Fonds stark ansteigt. Auch hier ist ein Kurswechsel gegen Kommerzialisierung und hin zur Gemeinwohlorientierung notwendig.
https://www.gemeingut.org/brief-an-lauterbach-sechs-vorschlaege-fuer-eine-krankenhausrettungsreform/
Offene Briefe retten die Welt.
Genau.
Alles, was quasi verstaatlicht ist, funktioniert ja bekanntlich besonders gut in unserem Land.
In der DDR war quasi alles „Gemeinwohl orientiert“ und verstaatlicht. Am Ende war der Laden pleite, die Städte lagen buchstäblich in Trümmern, die Umwelt war hinüber und in ei sozialistischen Krankenhaus wollte sich absolut niemand freiwillig legen.
Aber klaar doch, wir versuchen es mal wieder…
Ja stimmt mit der staatlichen Trinkwasser versorgung funktioniert das ja auch nicht. Du dumm Quatscher
Du bekommst dein Trinkwasser … vom Staat?!? 😲
Kommunale Stadtwerke sind nicht privat. Also staatlich, wenn auch durch den Umweg Kommune.
Kommune ist Staat. Oha.
Folge der Spur des Geldes… Das kommt bei Staat und Kommune vom Steuerzahler.
Also Kommune doch nicht Staat?
„Folge der Spur des Geldes… Das kommt bei Staat und Kommune vom Steuerzahler.“
Absoluuuut !
Mein Wasser bezahlt auch der Steuerzahler!
Danke dafür, werde mal meine jetzt überflüssigen privaten Zahlungen dafür einstellen.
Wenn unser Staat dir Trinkwasser liefern sollte, dann hättest du keines.
Ja gut, vielleicht ab und zu. Aber nicht immer und sauteuer.
Und in 20 Jahren wäre die dazugehörige Infrastruktur verfallen, weil keiner von den Beamten Bock hat zu arbeiten und sich zu kümmern. Warum? Weil das Gehalt und Pension auch ohne dem kommt.
Wer bitte will so etwas im Gesundheitswesen? Ausser den Faulen unter den Angestellten…
Aber Bier und Schnaps waren billig. Vielleicht gehts darum?
Jetzt kommt die Zeit von Karlchens Gesundheitskiosken!!!.
DIESER IRRE GEHÖRT WEGEN FFP2 KÖRPERVERLETZUNG UND NÖTIGUNG ANGEZEIGT! DANN HINTER GITTER! NON MEDICAL STEHT AN JEDER PACKUNG! UND DER SOLL DIE KINDER IN RUHE LASSEN! BALD HEISSER HERBST! EIN GUTER RAT,KARLCHEN: PACK DEINE KOFFER UND VERPISS DICH!
Hoffentlich klagt FFP2 gegen die Körperverletzung und Nötigung.
🤣
Hoffentlich kippst du einfach mal vom Stuhl, Hohlbratze.