Zimmermannsgesellen zum Salzfest freigesprochen – aber niemand geht mehr auf “Tippelei”

Auch in diesem Jahr fand zum Salzfest auf dem Marktplatz in Halle (Saale) die traditionelle Freisprechung der Zimmermannsgesellen auf dem Programm. Nach einem gemeinsamen Schallern der Zimmerleute wurden sechs Azubis freigesprochen.
“Es ist uns ein Anliegen, einen würdigen Rahmen zu bieten”, sagte ein Redner der Innung. Bevor den jungen Männern die Gesellenbriefe ausgehändigt, mussten sie erst einmal Gelerntes bei der Nagelprobe unter Beweis stellen: das Nägeleinschlagen. Dabei steht jeder Nagelschlag für ein Lehrjahr – man sollte es also am besten nach drei Schlägen geschafft haben. Anschließend gab es noch drei Schläge mit dem Winkel auf den Hintern.
Alle 6 können nun auf Tippelei, also Wanderschaft gehen. Allerdings scheint diese Tradition auch auszusterben. Denn wie zu erfahren war, geht kein einziger der jungen Leute auf Wanderschaft. 5 bleiben im Ausbildungsbetrieb und ein weiterer schließt noch eine Ausbildung als Tischler an.
Dabei verpassen sie etwas, sagte Max aus Eberswalde, der schon seit zweieinhalb Jahren auf Tippelei ist. So habe er in dieser Zeit an einem Kirchturm mitgearbeitet oder am Dach eines Bauernhofs im Schwarzwald. “Aber die größte Freiheit ist es, kein Handy zu besitzen”, sagte er unter Applaus des Publikums.
Sehr beeindruckend! Ein schöner Beruf.
… den Hintern.“ Das ist ja ein Relikt aus finsterster Wehrdienstzeit in der pösen „Diktatur des Proletariats“. War bei uns mit dem Klappspaten und nannte sich „Vizeschlag“, wenn der Wechsel in das 2.DHJ anstand, zumindest in der 1.MSK, 6.VPB, zu Halle (Saale). Erst selber erhalten und später als EK verteilt.