Zustände in der Fleischindustrie: Bundestagsabgeordnete aus Halle sollen für das Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit stimmen
Wegen ihre Zustände ist die Fleischindustrie in den vergangenen Wochen in die Kritik geraten. Da ging es zum einen um die Unterbringung der Arbeiter in Sammelunterkünften, aber auch um Werkverträge, um Tarifverträge zu unterbieten. Aus diesem Grund gibt es Bestrebungen, Leiharbeit und Werkverträge in der Fleischwirtschaft zu unterbinden. Hier sieht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten auch die Bundestagsabgeordnete aus Halle der Pflicht und fordert sie auf, für das geplante Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft zu stimmen. Corona-Ausbrüche in mehreren Fleischunternehmen hätten gezeigt, wohin die Missstände führen können.
„Für die überwiegend osteuropäischen Beschäftigten in Subunternehmen sind extreme Arbeitsbelastung, Lohn-Prellerei und Unterbringung in abrissreifen Wohnungen seit Jahren an der Tagesordnung. Mit solchen Wildwest-Methoden muss endlich Schluss sein“, fordert Jörg Most, Geschäftsführer der NGG-Region Leipzig-Halle-Dessau.
Nach dem Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums sollen ab 1. Januar 2021 Werkverträge und ab 1. April 2021 Leiharbeit in Fleischbetrieben mit mehr als 49 Personen verboten werden. „In den vergangenen Jahren sind alle Versuche gescheitert, die Branche zum Umdenken zu bewegen – weder durch freiwillige Selbstverpflichtungen und selbst mit dem Gesetz zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten in der Fleischwirtschaft nicht. Das Verbot ist überfällig“, so Most.
Der Gewerkschafter warnt jedoch vor Tricksereien. Unternehmen dürften nicht versuchen, das Gesetz durch neu gegründete Tochtergesellschaften oder andere Schlupflöcher zu umgehen: „Vom Schlachten bis zum Verpacken – alle Arbeitsschritte in der Fleischproduktion müssen von Beschäftigten erledigt werden, die direkt beim Unternehmen angestellt sind.“ Das Gesetz zum Verbot von Leiharbeit und Werkvertrag sei der erste Schritt. „Und dann brauchen wir als zweiten Schritt einen Tarifvertrag, der für alle Beschäftigten in den rund 7.700 Unternehmen der Branche gute Löhne und faire Arbeitsbedingungen absichert. Wir sind gespannt, ob die Unternehmen hierzu ernsthaft bereit sind.“
Das Argument von Lobbyverbänden, die Fleischbranche sei auf Werkverträge und Leiharbeit angewiesen, um Auftragsspitzen etwa zur Grillsaison abzufedern, überzeuge nicht. „Möglich wären beispielsweise auch befristete Arbeitsverträge. Besser noch: Arbeitszeiten lassen sich per Tarifvertrag und Arbeitszeitkonten regeln – wie das auch in anderen Bereichen der Lebensmittelbranche seit langem üblich ist“, so Most.












Wenn Unternehmer mittels ihrer Produktion reich werden ist das in Ordnung, wenn Alle, die diesen Gewinn erwirtschaften, ein gesundes Auskommen mit ihrem Einkommen haben. Das würde aber dazu führen das „Deutschland“ nicht mehr eines der größten Fleischexportländer wäre. Der Artikel 1 GG müsste endlich auch für Leiharbeiter und andere Sklaven Gültigkeit bekommen, die im In und Ausland für unseren Wohlstand, und dem phantastischen Reichtum Einiger, menschenverachtend ausgequetscht werden.
Heute mit dem falschen Bein aufgestanden….??
Informieren Sie sich doch bitte erstmal bevor Sie sich hier äußern.
Bist do bekloppt? Bist du vielleicht Kommunist? Deine Forderung wäre das Ende unseres Wohlstandes und damit deines Hartz-IV-Bezuges! Also jammern, das darfst du schon noch – nur solche Vorschläge, die lasse lieber stecken!
Na der Sekrettierer hat aber bald keine Mitglieder mehr! „Unser“ Fleisch kommt dann aus Ungarn, Orban hält dort die Gewerkschaften schön klein!
Noch, und auch wie lange… Alles eine Frage der Zeit, irgendwann wachen sie alle auf…
„Corona-Ausbrüche in mehreren Fleischunternehmen hätten gezeigt, wohin die Missstände führen können.“
Das hat aber rein gar nichts mit Werkverträgen und Leiharbeitern zu tun. Corona-Ausbrüche gab es aufgrund von schlecht gelüfteten Werkshallen und der Art der Unterbringung. Wenn man Corona-Infektionen als Argument anbringt, muss man Sammelunterkünfte verbieten und moderne Lüftungssysteme in Fabrikhallen vorschreiben.
Ja, auch, und die Werkverträge mit den Leiharbeitern, die nicht das ausreichende Geld haben, vernünftig und angemessen zu wohnen…
Womit wir doch wieder beim Anfang der Kausalkette sind: der unternehmerischen Gier.
Das ist Ihre Vermutung. Genauso gut kann es aber auch sein, dass die vorwiegend osteuropäischen Arbeiter für ihre Vorstellungen ausreichend verdienen und zusätzliche Einkünfte nicht für eine bessere Unterkunft ausgeben würden, sondern in die Heimat schicken.
Im Übrigen scheinen Sie jedoch nicht zu verstehen, aus welchen Gründen u.a. in der Fleischindustrie Werkverträge abgeschlossen und Leiharbeiter beschäftigt werden. Ich verrate es Ihnen: es geht nicht um die Höhe der Bezahlung.