Auch Grüne fordern Bewässerungsstopp am Hufi

Dem Golfplatz am Hufeisensee in Halle schlägt immer stärkerer Wind entgegen. Nachdem eine Petition bereits einen Stopp der Wasserentnahme aus dem Hufeisensee zur Bewässerung des Golfplatzes fordert, schließen sich auch die Grünen dieser Forderung an. Die Partei kommt aktuell auf 9 der 56 Mandate im Stadtrat. Aktuell genehmigt ist ein Wasserstand von 91,5 m über Normal-Null. Bereits im letzten Jahr wurde eine Ausnahmegenehmigung zum Unterschreiten dieser Schwelle erteilt, auch in diesem Jahr wurde eine solche Ausnahme bereits vom Golfplatzbetreiber beantragt.
Stadtrat Wolfgang Aldag stellt dazu fest: „Hier beschweren sich nicht einfach nur ein paar Naturschützer, wie Herr Labuschke es öffentlich äußerte. Vielmehr bestehen Bürgerinnen und Bürger auf den Schutz des Hufeisensees im Sinne der Allgemeinheit. Herr Labuschke kann hier mit seinen privatwirtschaftlichen Interessen nicht einfach agieren, wie er möchte. Der Verweis auf die von ihm angepflanzten Sträucher und Bäume ist absurd. Deren Pflege und Erhalt darf nicht auf Kosten der Ufervegetation und anderer Nutzer*innen des Sees geschehen. Deshalb fordern wir einen sofortigen Stopp der Wasserentnahme und keine weitere Erteilung von Sondergenehmigungen.“
Fraktionsvorsitzende Dr. Inés Brock ergänzt: „Ich finde es sehr befremdlich, dass wir auf unsere bisherigen Anfragen im Stadtrat zu dieser Thematik keine Auskunft erhalten haben und stattdessen dazu etwas aus den Medien erfahren müssen. Die Informationspolitik der Stadtverwaltung in dieser Sache ist absolut unzureichend. Wir erwarten, dass hier nicht immer nur auf Nachfrage informiert wird, insbesondere was die Folgen des anhaltenden Niedrigwassers für die Ökologie des Sees betrifft. Andere Gemeinden untersagen wegen der Trockenheit die Wasserentnahme aus Gewässern – in Halle macht man das Gegenteil und erteilt Sondergenehmigungen, die über das bisher genehmigte Maß hinausgehen. Damit sollte angesichts der aktuellen Situation Schluss sein.“
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