Eichendorff mit Handtuch am Saaleufer
„Da steht eine Burg überm Tale, und schaut in den Strom hinein, das ist die fröhliche Saale, das ist der Giebichenstein…“ – diese Worte kennt wohl jeder Hallenser. Und 162 Jahre nach seinem Tod gibt es nun in Halle auch ein Denkmal. Am Samstag wurde am Saaleufer zwischen Burg Giebichenstein und Klausbergen eine Bronze-Plastik eingeweiht. Natürlich wurde zum Auftakt auch Eichendorffs Halle-Hymne vom Lehrerchor unter Leitung von Sabine Bauer und Manfred Wippler geschmettert.
Gestaltet wurde sie vom halleschen Künstler Bernd Göbel. Der hat sich für sein Denkmal vom jungen Eichendorff inspirieren lassen. Denn der war als Jura-Student in Halle und hat hier bei den Halloren das Saaleschwimmen gelernt. Und so steht der junge Eichendorff mit Handtuch um die Hüften am Saaleufer auf einem Sockel aus Schlesischem Marmor – also aus dem Heimat Eichendorffs, der im Oberschlesischen Lubowitz geboren wurde. Dargestellt ist der junge Eichendorff – ein Knabe mit mädchenhaftem Gesicht. Das befand so manch Zuschauer: „der sieht ja fast aus wie eine Frau.“
Die Idee für das Denkmal hatte Wolfgang Kupke, der dafür einen Förderverein gegründet hat und rund 40.000 Euro Spenden gesammelt hat. Weitere 10.000 Euro hat die Stadt beigesteuert. Bei einer Fahrt nach Königswinter hatte Kupke das dortige Eichendorff-Denkmal. „Das sah so gut aus“, sagte er zur Einweihung am Samstag. Kurz berichtete Kupke von der Debatte in den Stadtrats-Gremien. Denn natürlich wollte der Verein geheim halten, wie das Denkmal aussieht. Doch weil der Stadtrat der Aufstellung eines Kunstwerks im städtischen Raum zustimmen muss, wollte der Kulturausschuss gern die Entwürfe sehen. Letztendlich gab aber der internationale Ruf von Bernd Göbel den Ausschlag, dass der Ausschuss doch zustimmte, ohne das Werk gesehen zu haben. Dabei gestand Kupke auch ein, den Ausschuss mit einer Notlüge hingehalten zu haben – man habe gar kein Foto. Auch wie man Verträge mit Künstlern macht, wusste Kupke nicht so recht. Doch Göbel wollte keinen Vertrag, „ihr Wort reicht mir“, habe dieser zu Kupke gesagt, der das als große Auszeichnung aufgenommen hat. Doch wer Kupke kennt, auch durch seine Aktivitäten im Verein der Freunde der Stadtbibliothek, weiß um seine Zähigkeit. Das konnte auch Oberbürgermeister Bernd Wiegand bestätigen: „Wenn Sie Herr Kupke etwas in den Kopf gesetzt hat, wir es auch umgesetzt.“
Na mal sehen, wann die Altmetallsammler zuschlagen und die Bronze-Plastik dem Verwerter zuführen. Diese Geld hätte man sich sparen können. Die Plastik reißt mich nicht unbedingt vom Hocker.
Dich vllt. nicht ! Wird sich schon jemand finden der die Statue vom Hocker reißt…