Neue Gebäude am Osendorfer See übergeben
„Hermine Henriette“ hieß der Braunkohletagebau, aus dem nach dem zweiten Weltkrieg zunächst durch einströmendes Niederschlagswasser der Osendorfer See gebildet wurde. Nun lebt der Name wieder auf, am neuen Bootshaus des HKC 54.
Am Freitag hat Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand symbolisch den Schlüssel an den Vereinsvorsitzenden Robin Preußler übergeben. Und auch Markus Schneider vom 1. Halleschen Drachenbootverein bekam symbolisch einen Schlüssel. Denn beide Vereine haben neue Vereinshäuser. Und auch die sonstigen Anlagen rund um den Osendorfer See sind erneuert.
Denn zum Hochwasser 2013 ist der Osendorfer See vollgelaufen. Nach einem Dammbruch wurde der Tagebausee geflutet, der Wasserpegel stieg um 5 Meter und wurde danach zwei Jahre lang abgepumpt. Dafür wurde auch die Pumpenanlage erneuert. Die Pumpstation ist nötig, um den Wasserspiegel des Osendorfer Sees zu halten. Da dieser keinen natürlichen Abfluss hat, würde er sonst volllaufen.
Mehr als 11 Millionen Euro fließen insgesamt in die Anlagen rund um den See. Davon kosten die Anlagen für die beiden Vereine rund 6,1 Millionen Euro. Die Vereinsräume, Sanitär- und Aufenthaltsträumen, 2 Bootshallen und der Kamprichterturm sind neu. „Wir hatten nicht gedacht, überhaupt noch einmal die Chance zu haben, den See wieder zu entwickeln“, sagte Oberbürgermeister Bernd Wiegand zu den ersten Gedanken nach der Flut. Doch dann gab es das Fluthilfeprogramm des Bundes. Und Robin Preussler erläuterte, wie er mit Gummistiefeln ausgestattet damals in die überschwemmten Bootshalle noch nach Gegenständen gesucht hat, die brauchbar sind. Und dann kam der Abriss der alten Halle. „Es war wie ein zweites Hochwasser“, gestand Preussler die damaligen Gefühle, immerhin hat er 13 Jahre trainiert. Und nach der Flut stand sogar eine Auflösung des Vereins im Raum. Bei den Neubauten wurde auch darauf geachtet, dass ein neuerliches Hochwasser nicht erneut Schaden anrichtet. So liegt das neue Vereinshaus des Drachenbootvereins nicht mehr direkt am Ufer, sondern auf dem Hang anstelle des ehemaligen Parkplatzes.
Doch so ganz abgeschlossen sind die Arbeiten noch nicht. An der Regattastrecke selbst muss auch noch gebaut werden. Zudem gibt es im Seewasser noch jede Menge Totholz. Das muss noch beseitigt werden, damit bald wieder internationale Wettkämpfe am Osendorfer See möglich sind.



















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