Stadtratsantrag für mehr Insektenschutz: in Halle (Saale) soll ab kommenden Jahr Gras seltener gemäht werden

Die hallesche SPD-Fraktion macht sich für mehr Natur in der Stadt stark: Mit einem neuen Antrag will sie den Schutz von Insekten, Vögeln und Kleinstlebewesen auf städtischen Grünflächen spürbar voranbringen. Zwei konkrete Maßnahmen stehen im Zentrum des Vorstoßes, der Ende August in den Stadtrat eingebracht werden soll: ein „mähfreier Mai“ ab dem Frühjahr 2026 sowie der Erhalt sogenannter Altgrasflächen über den Winter.
Zwei Maßnahmen für mehr Biodiversität in der Stadt
Der Antrag sieht vor, dass die Stadtverwaltung ab Mai 2026 jährlich auf ausgewählten, geeigneten Grünflächen auf das Mähen im gesamten Monat Mai verzichtet. Ziel ist es, Blühpflanzen Zeit zum Wachsen zu geben, Insekten wie Wildbienen, Schmetterlingen und Käfern Nahrung zu bieten – und die biologische Vielfalt im Stadtgebiet zu stärken. Die Stadt soll außerdem eine begleitende Öffentlichkeitskampagne durchführen, um Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren und zum Mitmachen auf privaten Flächen zu motivieren.
Die zweite Maßnahme tritt laut Antrag zum 1. September 2026 in Kraft: Dann soll auf denselben oder ergänzenden Grünflächen auf die übliche Herbstmahd verzichtet werden. Das bedeutet, dass Gräser und Pflanzen über den Winter stehen bleiben und erst im darauffolgenden Frühjahr gemäht werden. Diese sogenannten Altgrasbestände dienen als Winterquartiere und Schutzräume für zahlreiche Insekten, Spinnen, Amphibien und Kleinsäuger – und können damit auch indirekt vielen Vogelarten zugutekommen, die auf diese Tiere als Nahrungsquelle angewiesen sind.
Warum jetzt? – Hintergründe zur Aktion
Die Idee des „mähfreien Mai“ ist keine neue Erfindung der SPD. Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. hat die Aktion bereits 2019 ins Leben gerufen, um auf die negativen Auswirkungen häufiger Rasenmahd hinzuweisen und eine naturnähere Gestaltung von Gärten und Grünanlagen zu fördern. Im Jahr 2024 beteiligte sich auch der Ornithologische Verein Halle e. V. an der Kampagne und rief zur Teilnahme auf.
„Wir brauchen diese Lebensräume – gerade in der Stadt“, heißt es im Aufruf des Vereins. Der anhaltende Rückgang der Insektenpopulationen, auch als „Insektensterben“ bekannt, sei längst nicht mehr nur ein Problem der Landwirtschaft, sondern betreffe auch städtische Lebensräume. Gerade hier könne die Kommune mit relativ geringem Aufwand viel bewirken.
Ein kostengünstiger Beitrag zum Naturschutz
Die SPD argumentiert, dass ihr Vorschlag sowohl ökologisch sinnvoll als auch wirtschaftlich tragbar sei. In der Antragsbegründung heißt es, dass es sich um eine „effektive und kostengünstige Maßnahme“ zur Förderung der Biodiversität handelt. Denn wo nicht gemäht werde, entstünden keine zusätzlichen Kosten – im Gegenteil: Selteneres Mähen könne sogar Personal und Betriebsmittel sparen.
Darüber hinaus seien Altgrasflächen und ungemähte Wiesen auch optisch wertvoll, betont die SPD. Viele Bürgerinnen und Bürger nähmen sie nicht mehr als „ungepflegt“, sondern zunehmend als naturnah und ökologisch sinnvoll wahr. In anderen Städten wie Leipzig, Hannover oder Berlin werden ähnliche Konzepte bereits erfolgreich umgesetzt.
Politischer Fahrplan: Diskussionen in den Ausschüssen erwartet
Nach der Einbringung des Antrags in der nächsten Stadtratssitzung Ende August wird das Thema zunächst in den zuständigen Fachausschüssen behandelt – vermutlich im Umweltausschuss und im Ausschuss für Stadtentwicklung. Dort dürfte es noch zu Diskussionen über die Auswahl geeigneter Flächen, die organisatorische Umsetzung und die Öffentlichkeitsarbeit kommen.
Die SPD hofft auf breite Unterstützung im Rat – insbesondere aus den Reihen der Grünen, aber auch aus Teilen von CDU, Linken und Bürgerinitiativen, die sich seit Jahren für mehr ökologische Stadtentwicklung einsetzen. Konkrete Flächen sind im Antrag nicht genannt, sollen aber im Zuge der Umsetzung von der Verwaltung identifiziert und regelmäßig überprüft werden.
Blick in die Zukunft: Halle als Vorreiter für Stadtnatur?
Sollte der Antrag angenommen werden, könnte Halle ab 2026 eine Vorreiterrolle in Sachen kommunaler Biodiversitätspflege einnehmen – und ein deutliches Zeichen setzen gegen den dramatischen Verlust von Arten in Mitteleuropa.
Laut aktuellen Studien ist die Biomasse fliegender Insekten in Deutschland seit den 1990er Jahren um mehr als 75 % zurückgegangen. Auch viele Vogelarten, die von diesen Insekten leben, sind inzwischen bedroht. Gleichzeitig wächst das Bewusstsein in der Bevölkerung für den Wert intakter Ökosysteme – auch und gerade im urbanen Raum.
Das könnten sich die städtischen Wohnungsgesellschaften sowie die Wohnungsgenossenschaften mal als Vorbild nehmen.
Was hier sinnlos gemäht wird, besonders bei der Hitze. Vorher noch eine lebendige Wiese, anschließend gelb-braunes Ödland. Und das zum Teil auf Flächen, die überhaupt nicht genutzt werden.
Von den Kosten mal abgesehen. In meiner Nebenkostenabrechnung ist der Punkt „Grunflächenpflege“ mit Abstand der größte Posten.
Definitiv ein guter Vorschlag der SPD!
Stark, dass die Stadt schon jetzt handelt. Vorreiter wird Halle mit Sicherheit nicht. In einer Stadt, wo gesunde Bäume gefällt werden, ohne für adäquaten Ersatz zu sorgen, braucht man sich nicht mit ökologischer Stadtplanung auseinanderzusetzen. Scheinbar versteht man das gar nicht.
Manchmal fragt man sich, ob die SPD-Stadträte überhaupt mal draußen in der Stadt unterwegs sind. Einen mähfreien Mai gibt es für die städtischen Flächen im Grunde seit Jahren. Da werden immer Vorschläge von gestern rausgeholt, nur weil irgendein Stadtrat mal wieder was wo gelesen hat.
Habe ich auch gerade gedacht. Es gab doch quasi schon einen mähfreien Mai. Das Gras und die Blumen wurden überall wachsen gelassen. Gimritzer Damm, Heideallee, Mansfelder Straße, Grünes Dreieck – alles wucherte vor sich hin und war voller Leben. Ich weiß nicht, wieso die SPD jetzt mit so einem Vorschlag kommt. Wahrscheinlich nur, um sich mal wieder im Gespräch zu halten. 🙄
Weil es diesen „Mai“ offiziell nicht gibt. Nicht gemäht wurde einzig und allein aus finannzieller Not!
Vielleicht sollten sich die SPD Stadträte mal damit beschäftigen, welche Flächen überhaupt noch städtisch sind. Das Bild zeigt vermutlich schon mal eine Fläche eines Wohnungsunternehmens.
Weil das nicht nur im Mai sinnvoll ist?
Die Stadt ist einfach nicht mehr schön. Es gibt überall nur dieses hohe, vertrocknete Unkraut. Es sieht total ungepflegt aus! An die ganzen Allergiker denkt anscheinend auch niemand.
Nein 😄 bleibt einfach zu Hause!
Ääähm, ich als Allergiker kann was dagegen tun und btw….die Allergie kickt auch wenn alles gemäht ist.
Wer ist denn gegen vertrocknetes Unkraut allergisch?
Noch seltener geht ja wohl nicht.
Die Stadt verkommt immer mehr
Also blühende Wiesen sind bei dir ein Ausdruck von Verkommenheit. Interessante Sichtweise eines Betonstädters.
Jede Woche Rasenmäher, Trimmer und Laubbläser. Wer verdient da eigentlich dran,so krank 🙈
Gehen die überhaupt mal raus? Hier wird schon nirgends gemäht, was soll der Quatsch?
Die Stadt sind aus wie eine verunkrautete Müllkippe, was wollen die denn noch?
Die Spinner haben wahrscheinlich nichtmal einen Garten und glauben, wenn man nichts macht, entstehen da irgendwelche Blühwiesen!?
Selbst die berühmten Alpenwiesen werden mehrmals im Jahr gemäht, sonst würden die längst aussehen wie die „Grünflächen“ in Halles Innenstadt.
Blödsinn!
Die werden nicht gemäht, sondern 2x im Jahr geschnitten, mit gutem Grund… Du Schlaubischlumpf. Um solche Flächen kümmert sich zb der NABU mit seinen Schafen und dem Landschaftspflegeprojekt. Aber Schlaubischlumpf fährt mitm Silvercrest Rasenmäher mehrmals im Jahr durchs alpine Gelände und määääääht^^ klaro. Du gehst auch im Wald das Laub harken und auf der Zugspitze Schnee schnippen oder.
Du warst noch nie in den Alpen. Woher willst du das also wissen?
Was soll der Antrag jetzt? Bei vielen Wiesen macht die Stadt das doch schon, da wo es sinnvoll ist. Auf anderen Flächen, z.B an der Fontäne oder der Peißnitz, ist es aber NICHT sinnvoll. Das sollen keine Biodiversitätsflächen sein, sondern eher Rasenflächen für Menschen. Das ist mal wieder ein Antrag zur Selbstbeschäftigung, und zeigt, dass die Stadträte keine Ahnung haben, was draussen wirklich stattfindet.
Rasen mähen auf freien Flächen, wo niemand behindert wird, finde ich okay. Allerdings gibt es in der ganzen Stadt Flächen die dringend gemäht werden müssten, da diese z.B. die Sicht versperren zum laufenden Verkehr. Solche Flächen sollte man im Auge behalten.
Noch weniger? Die Stadt sieht schon so unsauber ungepflegt aus. Insekten gibt’s doch genug. euer Gequatsche Jörg alle schon an, ihr wollt nur Geld sparen
Wer kurz gehaltene braun vertrocknete Wiesenflächen schön findet begeistert sich auch für Steingärten,so was von häßlich.
Schön, dass der Mähfreie Mai nun nach Jahren auch mal in Halle angekommen ist. Beim Konzept, „essbare Stadt“, schläft Halle noch. Einfach mal bspw nach Leipzig rüber schauen
Ich habe bis vor einigen Jahren in Leipzig gewohnt. Und ich muss sagen, ich war sehr begeistert von der essbaren Stadt. Überall verschiedene Obstbäume und Brombeeren. Das war einfach nur wunderschön. Ich wünschte man würde in Halle auch so viele Obstbäume pflanzen.
Schöner und sinnvoll wäre es, wenn da nicht nur Gräser wachsen würden, sondern Blumensamen heimischer Wildpflanzen (ohne Anteile von Neophyten) ausgesät werden. Es gibt Hersteller die mit ihren Samenmischungen darauf achten, dass die Pflanzen ausgewählte Wildformen für den jeweiligen Bereich (Ostdeutschland, Westdeutschland, Norddeutschland etc pp) enthalten. Da könnte man zB auch die Einwohner involvieren mit Samentütchen oder Samenbomben. Wenn jeder Zweite mithilft, ist die Stadt in einem Jahr eine blühende Insektenoase. Wenn dann noch gezielt heimische Sträucher und Bäume gesetzt werden und auch hier auf Neophyten verzichtet wird, wird sich die Natur schnell wieder erholen können.
Wieder ein Fall von „Im Ansatz stehen geblieben“ Die Idee ist erst einmal super. Aber: Es gehört viel mehr dazu als nur das „nicht mähen“. Es sollte dann nur insgesamt 2 mal im Jahr gemäht werden, damit zum einen die Pflanzen eine Chance haben zu wachsen und zum anderen die Insekten Zeit haben den Polen zum sammeln. Dazu gehört dann auch das heimische Wildkräuter und -pflanzen ausgesät werden, ohne invasive Pflanzen. Da gibt es genug Hersteller die dies anbieten und das sind keine Baumärkte.
Des weiteren müssen dann auch ordentliche Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten geschaffen werden damit die Insekten sich dann auch ansiedeln
Und wieder nur Scheiz Naz1s hier, die auch aufregen, dass nichts gemäht wird. Dann holt euch die Sense und geht auf sie Straße.
So kann man das verwahrlosen und Geld einsparen auch schön umschreiben !
Also, nun komm ich mit meinen Argumenten,
Schön für die Insekten….
Scheisse für Tiere (Katzen und Hunde)
Dann werde ich meine Tierarztrechnung der Stadt vorlegen.
Den so eine Granne ist echt gefährlich für Tiere.
Gerade weil die Wiesen super selten gemäht werden.
Meine Hündin hatte Mal eine im Ohr (Kosten für Behandlung und OP, ca 500€) dieses Jahr hatte sie eine im Fuß drin (kosten 100€)
Wird man so eine nicht gleich fündig….kann es bei einem Hund bis zur Amputation führen.
Naja….ohne Worte.
Jetzt könnt ihr alle gegenkontern.
Das ist meine Meinung und ich bin für Rasen mähen.