Aidshilfe Sachsen-Anhalt schlägt Alarm: Zahl der Infektionen nimmt erstmals seit Jahren wieder zu
Die Aidshilfe Sachsen-Anhalt warnt zum diesjährigen Welt-Aids-Tag angesichts der aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts vor einer besorgniserregenden Entwicklung: Erstmals seit Jahren steigen die HIV-Neuinfektionen in allen Bevölkerungsgruppen wieder an, gleichzeitig nimmt der Anteil spätdiagnostizierter HIV-Infektionen weiterhin kaum ab. Im Jahr 2024 haben sich nach RKI-Schätzung rund 2.300 Menschen neu mit HIV infiziert – etwa 200 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg betrifft alle Bevölkerungsgruppen. Zudem wissen rund 8.200 Menschen in Deutschland noch nichts von ihrer HIV-Infektion – ein erneuter Anstieg.
„Die aktuellen Zahlen zeigen sehr klar, dass wir in Sachsen-Anhalt noch stärker als bisher in Prävention, Aufklärung und niedrigschwellige Angebote investieren müssen. Gerade in einem Flächenland wirken Versorgungslücken besonders schnell in das Infektionsgeschehen hinein.“, sagt Sven Warminsky, Landesgeschäftsführer der Aidshilfe Sachsen-Anhalt.
Er betont insbesondere, dass die Möglichkeiten der HIV-PrEP, einer medikamentösen Prophylaxe für Menschen mit erhöhtem Risiko, bei weitem nicht ausgeschöpft sind. Noch immer haben nicht alle Menschen im Land einen verlässlichen oder unkomplizierten Zugang zur PrEP oder zu einer HIV-Therapie. „Diese Lücke lässt sich durch gut abgestimmte Programme und die enge Zusammenarbeit mit den Checkpoints der Aidshilfen entschlossen angehen.“, so Warminsky.
Laut Robert Koch-Institut wissen rund 8.200 Menschen in Deutschland noch nichts von ihrer HIV-Infektion. Zugleich wird etwa ein Drittel der Diagnosen erst gestellt, wenn das Immunsystem bereits schwer geschädigt ist – häufig verbunden mit einer Aids-Diagnose. Auch die Aidshilfen in Sachsen-Anhalt berichten seit längerer Zeit über diese vermehrt auftretenden Spätdiagnosen.










Woher wissen die denn, dass die Leute nichts von ihrer Infektion wissen? Sind die ohne ihr Wissen untersucht worden und die Untersuchungsergebnisse ohne ihr Wissen und entgegen dem Arztgeheimnis weitergegeben worden?