Bauern demonstrieren in Halle für eine nachhaltige Landwirtschaft
Öko-Bauern aus der Region demonstrieren in Halle am kommenden Freitag, 17. Januar, für eine nachhaltige Landwirtschaft, Gentechnikfreiheit, Insektenschutz und Pestizidausstieg. Vom Leipziger Turm aus wollen die Landwirte mit ihren Traktoren über den Hansering und den Uniring zum Marktplatz ziehen. Die Aktion ist quasi eine Art „Vorbereitung“ auf die „Wir haben es satt“-Demo einen Tag später in Berlin.
Bei der Demo in Halle soll vor allem das Aussterben der Artenvielfalt im Fokus stehen. So seien 50 % der Acker- und 88 % Grünlandbiotope gefährdet, es gebe einen Rückgang der Biomasse von Fluginsekten in den Untersuchungsgebieten von mehr als 75 % , einen Rückgang der Schmetterlingsarten im Grünland in Europa um 50 % im Zeitraum von 1990-2011. Daran trage die industrielle Landwirtschaft einen erheblichen Beitrag, heißt es von den Initiatoren der Demo. Diese setze auf Quantität statt Qualität setzt und produziere zu Lasten der Allmende Naturgüter Lebensmittel.
„Bauer oder Bäuerin zu sein, bedeutet mehr als die lukrativsten Ideen umzusetzen“, heißt es im Aufruf. „Man muss Zusammenhänge erkennen, Kreisläufe nutzen und den Menschen mit seinem Boden und seiner Umwelt begreifen.“ Man fordere grundlegende Veränderungen in der Agrarpolitik und prangere die kapitalistische Wirtschafts- und Lebensweise der Gesellschaft an. In den nächsten Jahren werde es unumgänglich sein Lösungen für den Klima- und Umweltschutz zu finden.
Die Umstellungsträgheit zu einer umweltfreundlicheren Produktionsweise entstehe in erster Linie durch finanzielle Abhängigkeiten. Dies könne aber unmöglich als Ausrede dienen, wenn die Existenzgrundlage gefährdet sei. „Dennoch steht die Frage im Raum: Wer finanziert den Umweltschutz? Er muss auch gesellschaftlich und politisch getragen werden. Diese Problematiken müssen mehr ins Zentrum der gesellschaftlichen Debatten rücken.“
gute Aktion, es ist immer gut, die wesentlichen Fragen klar in den öffentlichen Diskurs zu stellen. Viel Erfolg ?
Herr Müller, Sie haben den Text aufmerksam und vollständig gelesen ?
,,Man fordere grundlegende Veränderungen in der Agrarpolitik und prangere die kapitalistische Wirtschafts- und Lebensweise der Gesellschaft an.“
Ist das jetzt die neue Akzeptanz der CDU für kapitalistische Gesellschaftskritik ? So eine Art, neue ,,Projekt-Politik “ , passend zur jeweiligen aktuellen Diskussion?
Der Um-(Rück-)bau der Landwirtschaft ist das dringenste Thema. Leider wird von der zukünftigen CO2-Steuer nichts ankommen. Diese Milliarden greift die grüne Öko-Industrie ganz alleine ab.
Bauern sind das (Rück-)Rad der deutschen (Öko-)Industriegesellschaft.
Ja, und Politiker sind (rück-)radlose Zeitgenossen.
„… und prangere die kapitalistische Wirtschafts- und Lebensweise der Gesellschaft an.“ Damit ist der Kern allen Übels völlig richtig erkannt und im Zuge des kaum noch ernsthaft abstreitbaren Klimawandels wird die soziale Frage verstärkt auf den „Tisch des Hauses“ kommen und mit ihr letztlich die Frage der Gesellschaftsform. Gesellschaft und Wirtschaft werden neu definiert werden müssen.
@Zukunft der Demokratie: es geht doch letztenendes darum, wie wir z.B. Fleisch verantwortungsbewusst und nachhaltig produzieren. In den letzten Jahren sind riesige Agrarfabriken entstanden, die weniger das Tierwohl und die Verantwortung des Menschen im Fokus haben und damit unsere landwirtschaftliche Struktur zerstören. Darauf weisen die Demonstranten hin. Wenn in diesem Kontext über neue Ansätze in der Landwirtschafts- und Umweltpolitik diskutiert wird, sehe ich das positiv und ist für mich im Sinne von Kritik am System nicht grundsätzlich negativ konotiert.
Erfreulich, dass es verantwortungsbewusste Bauern gibt, die nicht nur bejammern, dass sie in die Pflicht genommen werden.
Bauern blockieren den Verkehr mit ihren stinkenden Diesel-Traktoren und alle Jubeln zu
Radfahrer fahren durch die Stadt und man braucht ein wenig länger, da sprüht der Hass…
So wie die Politik die kleinen Bäckerläden durch Backshops ersetzt hat ,so will man die Bauernhöfe ersetzen.
Mit Baushops? Also diese Politik macht Sachen…
Was früher die LPG waren, sind heute die Agrarkonzerne.
Na das ist ja erst Quatsch.