„Rassistisches Konstrukt“: biodeutsch ist das Unwort des Jahres – vor Heizungsverbot

Der Begriff „biodeutsch“ ist Unwort des Jahres 2024. Eine Jury hat sich dafür entschieden. Auf Platz 2 folgt Heizungsverbot. Insgesamt wurden 655 Begriffe eingereicht.
Biodeutsch sei im öffentlichen und gesellschaftlichen Sprachgebrauch und insbesondere in den Sozialen Medien verstärkt verwendet worden, um Menschen vor dem Hintergrund vermeintlich biologischer Abstammungskriterien einzuteilen, zu bewerten und zu diskriminieren, heißt es dazu von der Jury. Mit dem Wort werde eine rassistische, biologistische Form von Nationalität konstruiert. Ursprünglich ironisch als satirischer Ausdruck verwendet, sei seit mehreren Jahren eine sehr gedankenlose und unreflektierte, nicht-satirische, also wörtlich gemeinte Verwendung festzustellen. Dabei wird ‚Deutschsein‘ naturbezogen begründet, um eine Abgrenzung und Abwertung von Deutschen mit Migrationsbiographie vorzunehmen.
Die Jury kritisiert nicht den ironisch-satirischen, sondern den diskriminierenden Wortgebrauch, weil er gegen die Idee von demokratischer Gleichheit und Inklusion verstößt und eine Privilegierung der imaginären Gemeinschaft der ‚Biodeutschen‘ gegenüber Gruppen darstellt, die aus dem rassistischen Konstrukt der vermeintlichen ‚Biodeutschen‘ ausgeschlossen werden. Durch die nicht-ironische Verwendung des Wortes wird ein biologischer Zusammenhang von Nationalität und ‚Deutschsein‘ imaginiert, den es nicht gibt, heißt es.
Der Ausdruck Heizungsverbot stelle eine irreführende Bezeichnung dar, die im Zusammenhang mit dem ab 1.1.2024 geltenden reformierten Gebäudeenergiegesetz verwendet wurde, um klimaschützende Maßnahmen zu diskreditieren. Der Ausdruck sei irreführend, weil durch das Gebäudeenergiegesetz weder das Heizen noch Heizungen verboten werden. Vielmehr werde der Neueinbau von Heizungssystemen, die fossile Brennstoffe verwenden, untersagt, und es werden stattdessen alternative Heizungssysteme gefordert, die umweltschonendere, zu mindestens 65% erneuerbare Energien verwerten.
Und was hat das mit Halle zu tun?
Weil es auch hier viele Rassisten gibt, die gerne diesen Ausdruck nutzen, um andere zu diskriminieren. Und dann die Unschuldigen geben.
Es gibt in Halle auch Wärmepumpen, dann könnte man genauso jedes andere bundesdeutsche politische Thema hier behandeln. 🙄
Schuster bleib bei deinen Leisten, sag ich nur.
Manchmal sollte man einfach nix schreiben, Meiner!
Du denkst genau wie die Jury.
Es gibt Biobananen, Bio Tomaten, Bio Gurken, Bio Eier ,warum soll es keine Bio Deutsche, Bio Amerikaner ,Bio Japaner ,oder Bio Russen geben ? Die ganze Welt ist doch Bio .😂
Oh nein! Jetzt versucht Robert witzig zu sein! Lass es, Meiner!
Eine sehr, sehr brave Jury!
Politisch 100% korrekt. Da gibt es nichts zu beanstanden.
Dann bin ich halt Deutschdeutsch.
Immerhin gibt es ja sogar im offiziellen Sprachgebrauch Deutschtürken, Deutschiraner usw, usf,
Gegenfrage: Was ist der korrekte Begriff für Deutsche ohne Migrationshintergrund?
Doppelgegenfrage: Bedarf es überhaupt eines Begriffes für Deutsch ohne Migrationshintergrund?
Ja. Das Prinzip nennt sich Sprachökonomie. Davon musst du noch nicht gehört haben, aber eine selbsternannte Jury aus einer Handvoll Sprachwissenschaftlern schon.
@Hajo es gibt Themen, bei denen eine Unterscheidung erforderlich ist. Da ist es durchaus hilfreich, wenn eine Begriff hat und nicht jedes Mal mit einer Erklärung arbeiten muss.
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist zum Beispiel eine Thema was für „Deutsche ohne Migrationhintergrund“ anders geregelt ist als für „Deutsche mit Migrationshintergrund“.
Deutsche!
„Gegenfrage“
Wozu?
Beispielsatz:
„Deutsche ohne Migrationshintergrund haben es wesentlich leichter eine Mietwohnung zu bekommen.“
DEUTSCHE!
Willst Du es nicht verstehen?
na zum glück ist das so …
Der korrekte Begriff für Deutsche ohne Migrationshintergrund ist „Deutsche ohne Migrationshintergrund“.
„Deutsche ohne Migrationshintergrund“ ist eher eine Erklärung als ein Begriff.
Der korrekte Begriff für Deutsche ohne Migrationshintergrund ist Biodeutscher … und zwar unabhängig davon ob das irgendwelchen Sprachpanschern passt oder nicht. Das Unwort der Unwrote lautet übrigens Unwort!
Gegenfrage: Ist Peter ein deutscher Name?
Gegenantwort: Namen sind Schall und Rauch. Das ist auch das Hauptproblem sprachkritischer Initiativen, dass sie an die Zauberkraft von Wörtern glauben.
Michel
Oder Kartoffeln.
Wenn schon dann Bio-Kartoffel.
Sie können es mit „Arier“ probieren, das gab es schon mal. War halt wissenschaftlich wie zwischenmenschlich großer Mist. Vielleicht hilft das bei der Überlegung.
Dass die Migrations- und Familienbiographie das Denken und Handeln von Menschen prägen kann, ist eine Erkenntnis, die weder wissenschaftlich noch zwischenmenschlich großer Mist ist.
Das die Biografie einen Menschen prägt, ist ein inhaltsleerer Allgemeinplatz.
Trifft es zu oder nicht?
Es gibt keinen sachlichen Grund die Biografie durch ein vorangestelltes Bestimmungswort einzuschränken, zumal die Beschränkung ganz offensichtlich willkürlich ausgewählt wurde.
Also nein!
Und das mit Entsetzen über das hier in solchen Fragen ganz offensichtlich zur Schau gestellte, äusserst limitierte sprachliche Vermögen.
Deine Entrüstung kaufe ich dir voll und ganz ab. Schließlich kennt man es aus der Soziologie überhaupt nicht, Menschen ohne Betrachtung des Individuums nach formalen Kriterien zu gruppieren – insbesondere wenn dabei statistisch signifikante Unterschiede herauskommen.
Man kann es wie Frankreich machen, Daten wie Religionszugehörigkeit und ethnische Herkunft einfach nicht mehr erheben und sich einreden, dass Unterschiede und Diskriminierung verschwinden, sobald man nicht mehr hinschaut. Komischerweise gibt es da trotzdem ganz erhebliche soziale Spannungen und Kriminalitätsschwerpunkte. Völlig unerklärlich!
Man muss ja nicht so einfältig sein und Religion oder ethnische Familiengeschichte als Ursache identifizieren. Neben Kausalität gibt es auch Korrelation. Davon könntest du bei deinem Hobby vielleicht doch schon einmal gehört haben.
Zweifellos sind Diskriminierungen aufgrund bestimmter Merkmale ein reales Problem. Diesen kommt man jedoch nicht bei, indem man es für pfui (oder „willkürlich“) erklärt, darüber zu reden.
@Überlegensversager
Was mag das Wörtchen „willkürlich“ nur ausdrücken?
Da hat wohl nicht nur das kulturelle Kapital (Bourdieu) bei der Entgegnung gefehlt?
Das Wort „willkürlich“ drückt (d)einen Irrtum aus.
Süß, wie du willkürlich Bourdieu namedroppst, um mit deinem vermeintlichen kulturellen Kapital zu prahlen, weil du inhaltlich auf verlorenem Terrain stehst…
@Halbgebildeter
Ein Mensch wird (neben anderen Einflüssen) durch seine Biografie, seine Erfahrungen bestimmt. Ohne das es dafür einer irgendwie gearteten Einschränkung bedarf.
Wenn ich bestimmte kulturelle, soziale,…, Einflüsse bestimmen möchte, kann ich hierfür bestimmte Aspekte der Biografie gezielt untersuchen, die Untersuchung entsprechend beschränken. Allerdings muss mir dann bewusst sein, dass ich allenfalls einen ausgewählten Ausschnitt betrachte, das erhaltene Bild lediglich partiell im Horizont der eingesetzten Methodik bleibt.
Ich kann natürlich meinen Blickwinkel auch durch meine Vorurteile bestimmen lassen. Drauf basierte Annahmen reproduzieren dann zwar nur immer wieder die vorhandenen Vorurteile aufs neue, sie tragen allerdings keinen Erkenntnisgewinn in sich. Und natürlich ist in diesem Kontext der Begriff „willkürlich“ korrekt und alles andere als ein Irrtum.
Halbbildung zeichnet sich durch den krankhaften Zwang aus, jede Aussage, die den eigenen, limitierten Horizont überschreitet, in Zweifel zu ziehen bzw. sie als falsch zu bezeichnen. Wobei das fehlende Argument gerne durch persönliche Diffamierung ersetzt wird
Also künftig erst Denken dann schreiben!
Auch wenn der Altersstarrsinn anderes von einem will, könnte man vielleicht ja mal den Gedanken an sich heranlassen, der andere könnte recht haben und auf die ganze eingebildete Rechthaberei verzichten
P S. @Moderator: Hier gehört der Komnentar hin, nicht an das Threadende
Mit dieser Einstellung kannst du jegliche quantitative oder auch nur überpersönliche Analyse wegargumentieren. Ich nehme deine grundsätzliche Ablehnung der Soziologie zur Kenntnis.
Wer entscheidet denn, was willkürlich und von Vorurteilen geprägt ist? Gilt das nicht ebenso für die Einteilung nach Altersgruppen, Geschlechtern, Bildungsabschlüssen, Einkommen oder gar … oh Schreck … Klassenzugehörigkeit? Erklärst du „alt“ und „jung“, „arm“ und „reich“ oder „männlich“ und „weiblich“ dann auch zu „Unwörtern“?
Persönliche Diffamierung ist gut. Wer schreibt denn hier „Halbgebildeter“, „Überlegensversager“ oder mokiert sich über fehlendes sprachliches und mentales Vermögen? Ich hätte ja deine Selbstreflexion nahe dem absoluten Nullpunkt eingeschätzt, hättest du dann nicht doch eingeräumt: „Ich kann natürlich meinen Blickwinkel auch durch meine Vorurteile bestimmen lassen.“
Das war doch so gemeint, oder? Bitte sag, dass es so gemeint war.
Versuch einfach, das von mir Geschriebene zu verstehen, dann wirst Du selbst darauf kommen, wie inhaltlich albern und daneben Deine letzten beiden Bemerkungen waren.
Meinst du wirklich, dass dieses Spielchen irgendjemanden weiterbringt? Das kann ich auch: Bemühe dich einfach meine letzten beiden Kommentare zu verstehen. Falls das nicht zu meiner Zufriedenheit ausfällt, unterstelle ich dir einfach mal Altersstarrsinn.
Inhaltliche Albernheit kann ich dir jedenfalls nicht vorwerfen, dazu fehlte es deiner letzten Antwort entschieden an Inhalt.
Ich verstehe durchaus, dass du hier deine Haltung vorträgst, allein ihre Begründung halte ich nicht für plausibel, weil sie selektiv auf alles mögliche – mit anderen Worten: willkürlich – angewandt werden kann.
Meine Zeit ist mir einfach zu schade jemanden, der ganz offensichtlich keine Ahnung von wissenschaftlichem Arbeiten und auch keinen Zugang zu wissenschaftlicher Erkenntnis hat den Unterschied zwischen Stammtisch und Wissenschaft zu erklären. Sorry, dass ich deine persönliche Eitelkeiten nicht bediene.
Lesen bildet (obwohl ich bei Leuten wie dir Zweifel habe):
https://de.wikipedia.org/wiki/Arier
Deutsche/r. Wo ist das Problem? Kannst ja noch hinzufügen, dass du aufgrund der Gnade der Geburt ein Deutscher ohne Migrationshintergrund bist. Ist trotzdem Müll.
Man muss nicht jede Minderheit benennen.
Aber wo bleibt da die „Sichtbarkeit“?
Die Jury ist ein Ableger von Grün.
Ich hätte ja „kriegstüchtig“ als Unwort des Jahres gewählt
Muss man sich jetzt schämen, sich als deutsche Rentnerin zu bezeichnen?
Oder bin ich eine Biodeutsche Rentnerin?
Ist mir alles zu hoch. Tut mir leid.
Hallo. Man muss sich weder schämen noch deswegen verzweifeln, weil einem das zu hoch ist! Man darf und sollte einfach drüber laut lachen!
Es mag zwar spanische Biotomaten geben, aber ganz sicher keine biospanischem Tomaten.
Ein Begriff „biodeutsch“ wird nur von Leuten mit begrenztern Zugang zur deutschen Sprache bei gleichzeitiger Unfähigkeit sich sprachlich vernünftig auszudrücken verwendet. Ein Gossenslang halt.
Lieber deutscher Biobürger?
limitierter geistiger Horizont?
Bei dir offensichtlich schon.
Den Begriff biodeutsch verwenden doch eher Linke und Personen mit Migrationshintergrund um einheimische Personen ohne scheinbaren Migrationshintergrund zu diskriminieren.
Diese Verwendung beanstanden die Sprachkritiker ja ausdrücklich nicht. In bester identitätspolitischer Manier geht es ihnen nicht darum, was gesagt wird, sondern von wem.
Ich kennen keinen Linken und auch keinen Migranten der dieses Wort je benutzt hat. Allerdings ist es unter den politischen Analphabeten aus dem antideutschen Spektrum weit verbreitet. Warum diese im Kern rassistische Politsekte von irgend jemand für links gehalten wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber so eine rassistische Konotation wie beim Begriff „biodeutsch“ passt da schon gut hin.
Das „biodeutsch“ zum Unwort des Jahres gewählt worden ist, zeigt doch m. E., dass wieder ein großer Teil der Bevölkerung diese geförderte Zuwanderung nicht unterstützt, aber von den Regierenden nicht gehört wird bzw. werden will. Und dann wird sich dieser große Teil der Bevölkerung eben auf andere Art und Weise Gehör verschaffen, was dann eben nicht mehr ignoriert werden kann. Da man aber auf das grundsätzliche Problem (Zuwanderung) nicht eingehen und es lösen will, wird eben versucht, die Kritiker dieser Politik auf andere Art zu diffamieren und auszuschalten.
Bisher habe ich „biodeutsch“ für eine satirische und zynische Benennung für Deutsche gehalten. Als eher Rassismus gegen Deutsche, wenn es denn unbedingt diese inflationär gebrauchte Wort sein muss. Diese merkwürdige Wahl kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich geht es da eher um Wessis und ihren Sprachgebrauch.
Zwischen Ossis und Wessis zu unterscheiden, ist rassistisch! 😛
@Halbgebildeter
Ein Mensch wird (neben anderen Einflüssen) durch seine Biografie, seine Erfahrungen bestimmt. Ohne das es dafür einer irgendwie gearteten Einschränkung bedarf.
Wenn ich bestimmte kulturelle, soziale,…, Einflüsse bestimmen möchte, kann ich hierfür bestimmte Aspekte der Biografie gezielt untersuchen, die Untersuchung entsprechend beschränken. Allerdings muss mir dann bewusst sein, dass ich allenfalls einen ausgewählten Ausschnitt betrachte, das erhaltene Bild lediglich partiell im Horizont der eingesetzten Methodik bleibt.
Ich kann natürlich meinen Blickwinkel auch durch meine Vorurteile bestimmen lassen. Drauf basierte Annahmen reproduzieren dann zwar nur immer wieder die vorhandenen Vorurteile aufs neue, sie tragen allerdings keinen Erkenntnisgewinn in sich. Und natürlich ist in diesem Kontext der Begriff „willkürlich“ korrekt und alles andere als ein Irrtum.
Halbbildung zeichnet sich durch den krankhaften Zwang aus, jede Aussage, die den eigenen, limitierten Horizont überschreitet, in Zweifel zu ziehen bzw. sie als falsch zu bezeichnen. Wobei das fehlende Argument gerne durch persönliche Diffamierung ersetzt wird
Also künftig erst Denken dann schreiben!
Auch wenn der Altersstarrsinn anderes von einem will, könnte man vielleicht ja mal den Gedanken an sich heranlassen, der andere könnte recht haben und auf die ganze eingebildete Rechthaberei verzichten