„Corona-Diktatur“ ist das Unwort des Jahres

Zweimal pro Woche brüllt Rechtsextremist Sven Liebich auf dem Marktplatz in Halle, schreit von einer Corona-Diktatur. Diese Begrifflichkeit ist nun von einer Jury zum unwort des Jahre gewählt worden. 

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Der Begriff Corona-Diktatur werde „von der selbst ernannten „Querdenker“-Bewegung und insbesondere von deren rechtsextremen Propagandisten gebraucht, um regierungspolitische Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu diskreditieren“, so die Jury. „Dass der Ausdruck auf Demonstrationen verwendet wird, die – anders als in autoritären Systemen! – ausdrücklich erlaubt sind, stellt schon in sich einen Widerspruch dar. Zudem verharmlost der Ausdruck tatsächliche Diktaturen und verhöhnt die Menschen, die sich dort gegen die Diktatoren wenden und dafür Haft und Folter bis hin zum Tod in Kauf nehmen oder fliehen müssen. Dies erscheint umso problematischer, als das Schlagwort oft von denen verwendet wird, die – wie es in einer Einsendung heißt – „ja selbst und zum Teil ganz offen auf die Abschaffung der bürgerlichen Freiheiten und der sie repräsentierenden Verfassung zielen“. Der Ausdruck macht es zudem schwieriger, berechtigte Zweifel an einzelnen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie offen und konstruktiv zu diskutieren.“

Ebenfalls zum Unwort wurden die“ Rückführungspatenschaften“ gekürt. Damit wurde im September 2020 von der EU-Kommission ein neuer Mechanismus der Migrationspolitik bezeichnet. EU-Staaten, die sich weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, sollen ihrer „Solidarität“ mit den anderen Mitgliedern der EU dadurch gerecht werden, dass sie die Verantwortung für die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber übernehmen. Das als „Rückführungspatenschaften“ zu bezeichnen, sei zynisch und beschönigend. 

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9 Antworten

  1. Knut sagt:

    Diesen Subjekt müsste man die Reden auf dem Marktplatz verbieten. Bitte einmal ordentlich Niederknüppeln. Dieses Subjekt hat hier in Halle keine Demokratierechte. Hat wohl erhebliche Defizite in Sachen Schulbildung.

    • Franz2 sagt:

      Auch wenn ich Ihren Ärger verstehen kann und ich genau so angewidert bin vom Brüllzwerg und seiner Looserbande, so wäre das genau der falsche Weg. Man müsste nur rigoros bestehendes Recht umsetzen, da aber scheinbar Sympathisanten an gewissen Stellen die Fäden in der Hand halten, wird es wohl nur bei „Du Du Du“ bleiben.

    • Haleluja sagt:

      „Bitte einmal ordentlich Niederknüppeln“

      Deine Schulbildung war aber auch nicht die beste. Weder in der Rechtschreibung, noch in deinem Verständnis für Konfliktbewältigung.

      • Knut sagt:

        DDR Kind gewesen. Da gab es so einen Müll nicht auf der Straße. Und unsere Schulbildung war definitiv besser als heute. Auch in der Rechtschreibung.

  2. Irrenhaus Deutschland sagt:

    Sicher eine politische Entscheidung.
    Man hätte genauso gut eines von der anderen Seite nehmen können.

  3. Mulder sagt:

    Reden verbieten, Niederknüppeln, hier kommentieren die wahren Demokraten

    • Franz2 sagt:

      Brüllsvenni und seine Bande würden – wenn sie könnten – genau so verfahren.

      • Karl Eduard sagt:

        Schönes Outing, Links und Rechts ist letztlich alles gleich, alles Feinde der Demokratie

        • Franz2 sagt:

          Es gibt auch eine wehrhafte Demokratie. Das kuriose ist ja, dass wenn man anfängt, sich nix von Rechts oder Links gefallen zu lassen, dann wird man je nachdem von einer Seite in die andere Seite (Rechts/Links) gesteckt. Und dieses Austesten beider Seiten findet ja schon länger statt … bist du gegen Gewalt beim G20, bist du Kapitalist / Neo-Liberal-Rechts, bist du gegen die AfD und Svenni, bist du links/grüner Gutmensch.

  4. BW sagt:

    Habt ihr keine anderen Sorgen, als
    Unworte des Jahres bekannt zu geben?
    Mir sind da ganz andere eingefallen: Pandemie, Inzidenz, Coronaleugner,, Querdenker, Alltagsmaske, Genderismus… und so könnte ich das unendlich fortsetzen

  5. JM sagt:

    Söder und Lauterbach waren bestimmt auch im Rennen um die Spitzenpositionen. Kommt hoffentlich nach Corona nie wieder vor.