Diskussion im Bildungsausschuss: Halle (Saale) braucht mehr Wohnheimplätze für Azubis

Auszubildende haben heutzutage mitunter eine lange Anfahrt zur Berufsschule, weil der theoretische Unterricht in den Berufsschulen in den großen Städten stattfindet – sie aber in einem kleinen Dorf oder einer Kleinstadt leben und sich dort auch ihr Ausbildungsbetrieb befindet. Am Dienstag hat der Bildungsausschuss über die Situation diskutiert. Anlass war ein SPD-Antrag. Demnach soll die Stadt zusammen mit den Berufsschulen den Bedarf an Azubi-Unterkünften ermitteln und zusammen mit den kommunalen Wohnungsunternehmen (HWG, GWG) ermitteln, wie der Bedarf erfüllt werden kann.

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Aktuell bietet die Stadt über die GWG 99 Schulwohnheimplätze. Klar ist auch schon, dass das nicht reicht. 60 bis 80 Ablehnungen pro Jahr gibt es, heißt es von der Stadt. Ziel soll es sein, die Ausbildung attraktiver zu gestalten, sagte SPD-Stadträtin Silke Burkert. “Denn wir müssen die Auszubildenden halten.” Und die Verwaltung gestand in der Diskussion ein, dass mit dem Antrag offene Türen eingerannt werden. Die Stadt suche seit zwei Jahren nach einer Lösung. Mit den Berufsschulen sei man im Gespräch, ab dem kommenden Schuljahr den Turnus der Unterrichtstage zu ändern. Dadurch soll es möglich sein, dass sich die Schüler bei den vorhandenen Wohnheimplätzen abwechseln können.

Die SPD hatte die Einbindung der IHK vorgeschlagen, Andreas Schachtschneider (Hauptsache Halle) hält auch die Handwerkskammer für sinnvoll, zumal sich diese auch schon bezüglich der Notwendigkeit von Azubi-Wohnplätzen eingesetzt hat. Friedrich Lembert (CDU) schlug die Gründung eines “Azubiwerks” nach dem Vorbild des Studentenwerks vor. 

In der Diskussion kam auch die Frage nach einem Internat auf. Doch ein solches benötigt auch eine Betriebserlaubnis, machte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow deutlich. In diesem Fall würde die Stadt Freie Träger favorisieren. “Wir haben die personellen Ressourcen nicht.” Brederlow machte auch klar, dass ein Wohnheim keine pflichtige Aufgabe ist. “Ich erinnere daran, dass uns gerade vom Land die Gastschulbeiträge gestrichen werden sollen, und nun sollen wir eine neue Aufgabe übernehmen?”

Das ehemalige Sportinternat in Kröllwitz steht ja leer. Käme dies nicht in Frage, erkundigte sich Yvonne Krause (Freie Wähler). Die Immobilie hat die Stadt tatsächlich im Blick. “Wir sind hierzu in Kontakt mit dem Land als Eigentümer”, sagte Bildungsdezernentin Brederlow.  Es seien aber hier zunächst umfangreiche Bauarbeiten nötig. “So wie es jetzt ist, ist es nicht nutzbar.”

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“Ich habe den Eindruck, unser Antrag trifft auch offene Ohren”, freute sich Silke Burkert. Allerdings wurde der Antrag zunächst vertagt. Burkert will noch die Diskussionen in den anderen Ausschüssen anhören und den Antrag gegebenenfalls auch optiminieren.

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10 Antworten

  1. armin mützenbecher sagt:

    Führerschein mit 16 und das Problem ist gelöst.

    • Armins Gedächtnis sagt:

      Dann ist das Problem schon gelöst, denn es gibt einen Führerschein mit 16.

      • armin mützenbecher sagt:

        Ich meinte den Autoführerschein, wie in USA. Hier im ländlichem Bereich, fährt nicht mal der Rufbus und mit dem Moped im Winter ist nicht so gesund. Wir können nur mit dem Auto. Fahrdienst Mutti, geht auch nicht immer. Einfach mit dem Auto zur Arbeit fahren, wie ganz normale Leute, muss ja kein AMG E55 sein, Kleinwagen reicht, Fiesta 60 PS.

    • Adi sagt:

      Falsch mehr Probleme. Denk mal mal an die toten kreuze das sind junge fahrer/in

  2. MS sagt:

    1. Wie soll das finanziert werden bei der Haushaltslage?
    2. Warum soll die Stadt Halle für Azubis geradestehen, die hier weder arbeiten noch wohnen, sondern aus anderen Landkreisen oder gar Bundesländern anreisen?
    3. Warum kümmern sich IHK und Handwerkskammern aus den betroffenen Kreisen nicht selber darum?
    4. Warum das Sportinternat und nicht z.B. das sogenannte „Brandhochhaus“ auf der Silberhöhe, dass ja auch entsprechende Raumaufteilungen hat?

  3. Adi sagt:

    Erstens bezahlen die Azubis dafür für die Unterkünfte. Gibt in halle genug bzw. Zweitens gibt es in ha-neu genug Hochhäuser die schon über 10 Jahre leer stehen. Die kann man dazu nutzen. In saalekreis wird die Abo Karte schließlich vom Land (schulen) komplett bezahlt. Die Lehrlinge gehen in ein bestimmten Turnus nur in die Berufsschule. Die gwg bietet Zeit auch schon seit über 10 Jahren wg wohnen an wo jeder sein zimmerchen hat so genannte Studenten Wohnungen. Auch ehrlich zu sein wenn es kaum noch Berufsschulen gibt die bestimmte Berufe ausbilden tut müssen wir dafür sorgen das sie auch eine Unterkünft haben. Das wir qualifizierte Fachkräfte erhalten. Lehrjahre sind keine Herren jahre sagte eins mein Meister. Musste selbst vor über 20 Jahre schon mehr als 160 Kilometer zur Berufsschule pendeln. Das hat mir auch keiner bezahl die fahrten

  4. Adi sagt:

    Armin. Auf deine Aussage zurück zukommen wie in Amerika. Da sind mehr Unfälle mit jüngeren Menschen unter 18 Jahren mit Unfällen. Schau dir die Statistiken mal an. Schau mal auf unsere Statistiken wieviele Verkehrsunfälle von 18-27 Jahren sind. Auch wieviele tote junge Menschen es sind. Wenn du Autofahrer bist und viel auf den Straßen unterwegs wärst so wie ich als berufskraftfahrer würdest du da gegen sprechen. Ich habe manchmal Landstraße da sind zwischen zwei Dörfern 5-8 kreuze stehen. Die von unerfahren jungen Menschen sind. Das begleiteten fahren ist voll der Müll. Da die begleit Person am Handy spielt, schlafen tut oder lieber die Landschaft anguckt. Anstatt auf mein Kind zu achten oder auf die Person die ich das fahren bei bringen soll. Glaube mir ich erlebe sehr viel auf den Straßen. Auch sowas. Besteht Beispiel bei mir. Kind 17 Jahre alt der Vater saß daneben war war mit fast 2 Promille dicht. Kind macht den Unfall bei mir, Vater betrunken. Aussage war von Vater Kind du hast ja den Führerschein fahre uns nach hause ich darf nicht mehr. Von beiden war dann der Führerschein weg. Kind dürfte nach 2 Jahren dann erst wieder neu machen mit den psychischen test und extra Fahrstunden. War in den Moment fahren ohne ein gültigen Führerschein bei seiner Tochter.

  5. Adi sagt:

    Lieber einführen mit 14 jahren 50 ccm zufahren die 50ccm Autos holen. Damit fahren. Wer da nachweisen kann 2 Jahre lang mit ein 50 ccm auto gefahren ist. Dem entsprechend den Preis für die b Klasse runter zusetzen auf die Hälfte des eigentlichen b Klasse. Also alles verkürzt. Somit problem gelöst mit Mutti taxi und önpv oder Fahrrad. B Klasse führerschein liegt bei über 4000 Euro.

  6. Win Win sagt:

    Papenburg tönt seit Jahren, dass sie für ihre Auszubildenden ein Wohnheim schaffen wollen.
    Aber die öffentliche Hand fragen, ist natürlich günstiger.