Filmmusikpreis in Halle: Klaus Doldinger wird Ehrenpreisträger

In wenigen Wochen ist es wieder so weit: Bereits zum dritten Mal werden die Klang- und Soundkünstler der Filmmusikbranche über den roten Teppich laufen, der in Halle (Saale) zur Verleihung des DEUTSCHEN FILMMUSIKPREISES 2016 ausgerollt wird. Der Ehrenpreis geht an TV- und Filmkomponist Klaus Doldinger, der an diesem Abend auf der Bühne live zu erleben sein wird. Der Jazz-Saxofonist, Bandleader („Passport“) und Filmkomponist hat Titelmelodien geschrieben, die jeder kennt und die aus deutschen Wohnzimmern nicht mehr wegzudenken sind, u.a. zu „Das Boot“, „Tatort“ oder „Ein Fall für zwei“. Mittlerweile stehen die Nominierten in den Kategorien Beste Musik im Film, Bester Song im Film und Beste Musik im Kurzfilm und Nachwuchs fest. Die Bekanntgabe der Preisträger erfolgt zur Preisverleihung am 28. Oktober. Karten für die glanzvolle Gala, die um 19:30 Uhr im Steintor-Varieté Halle beginnt und von MDR- Moderatorin Ellen Schweda moderiert wird, gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.
In der Kategorie Beste Musik im Film finden sich zwei Produktionen, die in diesem Jahr auch beim Deutschen Filmpreis in Erscheinung getreten sind. Das zeitgeschichtliche Drama „Der Staat gegen Fritz Bauer“ (Regie: Lars Kraume) mit der Musik von Christoph M. Kaiser und Julian Maas wurde ebenso für den DEUTSCHEN FILMMUSIKPREIS nominiert wie die entrücktverspielte Filmmusik von Lorenz Dangel für den Spielfilm „Ich und Kaminski“ (Regie: Wolfgang Becker), der mit Daniel Brühl in der Hauptrolle in diesem Jahr fünf Lola-Nominierungen erhielt. Komplettiert werden die Nominierten von Martin Stock und seinem Score zu der TV-Tragikomödie „Sturköpfe“ (Regie: Pia Strietmann) mit Alwara Höfels und Peter Haber in den Hauptrollen.
Der Soundtrack zum Kinofilm „Macho Man“ (Regie: Christof Wahl) mit Aylin Tezel und Christian Ulmen stammt aus der Feder von Andrej Melita. Für den Titelsong „Game of Love“ ist er gemeinsam mit Timothy Auld (Text) in der Kategorie Bester Song im Film nominiert. In der gleichen Kategorie wurde Jan Kazda für den Titelsong der schwarzen Independent-Komödie „Black Wedding“ (Regie: Tom Bohn) nominiert. Zur deutschsprachigen Verfilmung des gleichnamigen Jugendromans „Boy 7“ (Regie: Özgür Yildirim) mit David Kross und Emilia Schüle in den Hauptrollen zeichnete Timo Pierre Rositzki für die Filmmusik verantwortlich. Für den Titel: „ALIVE“, den er gemeinsam mit Camilla Daum unter dem Pseudonym „Cellar Kid“ eingespielt und eingesungen hat, ist er in der Kategorie „Bester Song im Film“ nominiert.
Eine Neuerung gibt es in diesem Jahr. Erstmals wird der Kurzfilm in einer eigenen Kategorie – Beste Musik im Kurzfilm – gewürdigt. Auf einen Preis dürfen die Komponisten Jan Willem de With, Eric Domenech, Michael Edwards und Peter Thomas Gromer hoffen. Nominiert sind sie für ihre musikalische Arbeiten zu den Kurzfilmen „Little Infinity“ (2016), „Alacritas“ (2016), „The Clockmaker’s Dream“ (2015) und „Traces of my Brother“ / „Die Spuren meines Bruders“ (2015). Für den Nachwuchspreis sind in diesem Jahr nominiert: Richard Albert („The Last Night Inn“), Franziska Henke („Nellys Abenteuer“) und Matija Strnisa („Meteorstraße“, „Die Kraft die bleibt“).
Zur hochkarätig besetzten Fachjury gehören die Filmkomponistin Martina Eisenreich, die bereits mit dem Rolf-Hans Müller Preis („Be My Baby“) ausgezeichnet wurde, Ingo Ludwig Frenzel, der 2015 auf der Berlinale den Preis der European Composer Songwriter Alliance (ECSA) für seinen Soundtrack zu „Der Medicus“ erhielt und Christoph Rinnert, der sich vor allem im Bereich Dokumentarfilm („Unter Brüdern“, „Wem gehört die Welt“) einen Namen gemacht hat. Ergänzt wird das Trio vom vielseitigen Instrumentalisten, Komponisten und Dirigenten der Filmmusiktage Bernd Ruf und Markus Steffen, deren künstlerischer Leiter. Veranstaltet wird der DEUTSCHE FILMMUSIKPREIS bereits zum dritten Mal von der International Academy of Media and Arts e.V. in enger inhaltlicher Zusammenarbeit mit der DEFKOM – Deutsche Filmkomponistenunion.
(Foto: Peter Hönnemann)
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