Halle-Hettstedter Eisenbahn baut in diesem Jahr wieder ein Gleisstück in Lieskau auf

Die Natur hat sich die alte Bahnstrecke zwischen Halle-Nietleben und Hettstedt längst zurückgeholt. Wo einst Züge rollten, wachsen heute Gräser, Sträucher und Bäume. Doch nun soll auf einem kleinen Abschnitt bei Lieskau wieder Bewegung auf die Gleise kommen – zumindest ein bisschen.
Der Verein „Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn“ (HHE) hat dort ein Grundstück erworben und will auf rund 400 Metern Gleise neu verlegen. Es ist ein Projekt voller Leidenschaft und Beharrlichkeit – und ein erster Schritt auf dem langen Weg zur Wiederbelebung der historischen Strecke.
„In diesem Jahr werden wir den alten Schotter auskoffern und neuen einbringen“, erklärt Olaf Raabe vom HHE-Verein. „Zudem wollen wir Schwellen verlegen.“ Die erste Weiche hat der Verein bereits gespendet bekommen – ein kleines technisches Wunderwerk und ein großer symbolischer Meilenstein.
Kein Fördergeld, viel Herzblut
Was die „Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn“ hier stemmen, ist echte ehrenamtliche Pionierarbeit. Fördermittel kommen nicht zum Einsatz, alles wird aus Spenden, Eigenmitteln und mit viel Engagement gestemmt. „Das ist ein Projekt von Eisenbahnern für Eisenbahnfans – und für die Region“, sagt Raabe.
Die einstige Strecke zwischen Halle-Nietleben und Hettstedt war jahrzehntelang ein bedeutender regionaler Verkehrsweg – sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr. Doch seit Jahren ist sie stillgelegt, stellenweise sogar komplett abgebaut. Der Verein kämpft dennoch beharrlich für ihre Zukunft – oder zumindest für einen Teil davon.
Zugverkehr? Erstmal nicht – aber eine neue Heimat für alte Fahrzeuge
Der geplante Streckenabschnitt in Lieskau wird zunächst nicht für den Fahrbetrieb, sondern als Abstellgleis dienen. Dort sollen künftig die historischen Fahrzeuge des Vereins untergebracht werden, die derzeit noch auf dem Gelände des ehemaligen Waggonbaus in Halle-Ammendorf stehen. Langfristig träumt der Verein jedoch von mehr – vielleicht sogar vom Fahrbetrieb mit Museumzügen.
„Natürlich ist das große Ziel, irgendwann wieder Züge rollen zu lassen“, sagt Raabe. „Aber erstmal schaffen wir überhaupt eine Infrastruktur, auf der das möglich wäre.“
Zauneidechsen zuerst: Naturschutz geht vor
Bevor es jedoch mit dem Gleisbau richtig losgehen kann, müssen erst einmal die kleinen Bewohner des künftigen Schienenabschnitts umsiedeln: Zauneidechsen, wie die Untere Naturschutzbehörde festgestellt hat. Sie stehen unter strengem Schutz. Deshalb musste zunächst ein sogenannter Amphibienzaun errichtet werden, um die Tiere behutsam einzufangen.
Die Umsiedlung übernimmt Ende April der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND/NABU). Erst danach dürfen die Bagger anrücken und der neue Schotter eingebracht werden.
„Wir arbeiten eng mit dem Naturschutz zusammen“, betont Raabe. „Uns ist wichtig, dass wir nicht nur Eisenbahner, sondern auch verantwortungsvolle Akteure vor Ort sind.“
Ein Bahnhof nur noch auf dem Papier
Das einstige Bahnhofsgebäude von Lieskau, einst Herzstück des örtlichen Bahnverkehrs, existiert heute nicht mehr. Doch der Verein lässt sich davon nicht entmutigen. Über Recherchen in Archiven und mit Hilfe alter Kontakte konnten die Mitglieder immerhin originale Planzeichnungen des Gebäudes auftreiben. Wer weiß – vielleicht wird irgendwann auch das Empfangsgebäude in irgendeiner Form wieder zum Leben erweckt.

Es ist erschütternd wie die Infrastruktur in Deutschland heruntergewirtschaftet wurde. Teilweise über Jahrhunderte hart erarbeiteter Wohlstand ist wahrscheinlich unwiederbringlich verloren.
Junge was redest du für wirres Zeug? Meist die Strecke ist damals abgebaut wurden, weil so viele Leute sie genutzt haben? Die Leute tragen die wahre Schuld. Die Menschen in unserem Land. Egal um was es geht. Kann etwas nicht wirtschaftlich betrieben werden, kommt es weg. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Du kannst ja dein Einkommen jeden Monat spenden, damit sinnlose Schienen wieder aufgebaut werden. Aber wie ich euch AfD Typen kenne, sollen dass immer die anderen bezahlen. Engagiere dich doch für den Erhalt der Infrastruktur statt hier immer nur dämliche Kommentare abzusondern. Wo warst du denn als die Strecke abgebaut wurde? Du hättest dich heldenhaft daran festketten können den Abriss verhindern können.
Diese Strecke brauch niemand und wenn wenn ein Verein das wieder aufbauen will, kann er das doch gerne tun. Hat aber rein gar nichts mit irgendeiner ominösen vergammlten Infragstruktur in Deutschland zu tun.
Ein guter Kommentar, eigentlich viel zu gut als Replik für die dünnen (dummen) Bretter, die der Zeitzeuge zu bohren sich vergeblich abmüht.
So dummes Zeug, keine Ahnung aber dumm quatschen 🙈
Beruhig dich wieder.
Die Gleise wurden damals stückweise illegal zurückgebaut. Ging auch durch die Presse. Die Stecke steht unter Denkmalschutz.
Von absolut nichts eine Ahnung, aber Hauptsache, mal wieder gegen die AfD gehetzt. Wie armselig muss ein „gesichert gehirngewaschenes“ Leben nur sein.
Du erweckst leider nicht den Eindruck, dass du mehr Ahnung von der Halle-Hettstedter Eisenbahn hättest.
Wenn Du das Forum regelmäßig lesen und sogar verstehen würdest, hättest Du zu diesem Thema schon einige rechtlich fundierte Beiträge von mir gefunden, vor allem im Zusammenhang mit dem geforderten Radweg Nietleben-Dölau auf der Trasse der HHE. Schade für dich und deinen Bildungsstand. Aber sicher gehörst du zu denen, denen der Zustand der Infrastruktur im Land völlig egal ist, solange man noch gegen die AfD hetzen kann, egal ob es zum Thema passt oder nicht. Und genau solche Mitläufer tragen die Schuld am Niedergang des Landes.
Zumal diese Gleise ICE tauglich waren.
Klar. Auf 1435mm kann ein ICE rollen sofern die Kurven und das Lichtraumprofil passen. Ohne Strom wird das in den meisten Fällen aber nichts. Diesel-ICE und die tolle ICE-Taufe in Goslar mal ausgenommen.
Das eine hat mit dem anderen nix zu tun. Loben Sie lieber das Engagement der Menschen.
Dieses Engagement gefällt mir. 🙂
Ich wiederhole mich.
Danke für das Verhindern eines Fahradweg Nietleben-Dölau bis 2050.
So lange ist die Strecke noch gewidmet.
Fahrradwege zu bauen, ist einfach – Eisenbahnstrecken zu bauen nicht. Wenn man wirklich einen Fahrradweg wollte, würde man auch andere Lösungen finden.
Sehr richtig. Hier liegen die Gleise, und seit Jahren passiert nichts, es sind schon mehrjährige Birken dort etc. Der Verein blockiert nur den Bau eines Radweges auf der alten Trasse. So kostet ein neuer Radweg Millonen mehr, es müssen voraussichtl. etwa huhndert große Bäume gefällt werden … ein Schande ist dieser Verein für das Gemeinwohl. Er nutzt die strecke nicht und blockiertden Fortschritt undeinesinnvolle Nutzung.