Hufi: Golfplatz-Betreiber bekommt wieder Ausnahme-Erlaubnis

Auch in diesem Jahr darf der Golfplatzbetreiber mehr Wasser als ursprünglich genehmigt aus dem Hufeisensee zur Bewässerung der Golfplatzflächen entnehmen. Die Stadt hat dem Betreiber erneut eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Bereits im vergangenen Jahr hatte es diese gegeben.
Dieses Vorgehen habe sie mit „großem Befremden“ zur Kenntnis genommen, erklärt Ulrike Eichstädt, die eine Petition gestartet hat, dem Golfplatzbetreiber eine weitere Wasserentnahme zu untersagen. Mehr als eintausend Menschen haben die Petition schon unterzeichnet. „Die bereits seit mehreren Jahren sich verstärkende Dürre in unserer Region führt zu einer ständigen Absenkung des Wasserspiegels der Fließ- und Stillgewässer. Dazu gehört auch der Hufeisensee“, erklärt die Diplom-Biologin Eichstädt, die auch Mitglied bei Bündnis 90/Grüne und im Naturschutzbund Deutschland ist.
„Schon der Verkauf der Fläche sowie die Erteilung einer Genehmigung zum Bau eines Golfplatzes im mitteldeutschen Trockengebiet war nicht in Ordnung, da mit genau diesem Szenario gerechnet werden musste“, meint Ulrike Eichstädt. „Wir leben hier in einer ohnehin trockenen Gegend und der Klimawandel führt zu einer Verschärfung der Trockenheit, die überall sichtbar ist. Ich bin erschüttert zu sehen, dass von der Stadt Halle in kurzsichtiger Art und Weise so agiert wäre, als hätten wir Wasser im Überfluss und als gäbe es keinerlei Dürre und Klimaveränderungen! Auch über teilweises oder vollständiges Verbot der Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern, wie das anderswo bereits praktiziert wird, wird in Halle nicht nachgedacht.“ In dem Falle dürfte auch der Golfplatzbetreiber kein Wasser entnehmen. Stattdessen dürfe dieser zu günstigen Konditionen Wasser aus dem öffentlichen See ziehen. Die Kosten der Naturzerstörung würden dabei nicht
gegengerechnet. „Ich bin sehr enttäuscht und kann einmal mehr erkennen, dass die Stadtverwaltung in Halle sich nicht im Geringsten dafür interessiert, was BürgerInnen und StadträtInnen dieser Stadt denken.“
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