„Ich will ja keinen Anschwärzen“: Dein Nachbar, der Corona-Denunziant

Da ist eine Mutti mit Kind auf dem Spielplatz, statt zwei laufen drei Personen im Park, in der Wohnung ist vielleicht ein Besucher, der dort nicht wohnt, auf dem Balkon sitzen zwei Leute ohne Sicherheitsabstand, der Gartennachbar hat zwei Kumpel zum Grillen da: schnell sind die Behörden alarmiert. Und wo es zu DDR-Zeiten den Informellen Mitarbeiter der Staatsicherheit als Zuträger brauchte, melden sich heute viele Bürger freiwillig bei den Behörden. Die Anrufzahlen in der Leitstelle des Ordnungsamts haben sich verdoppelt. In der vergangenen Woche seien 681 Anrufe dokumentiert worden, sagte Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit. „Schwerpunkte waren Hinweise zu Lärm, zu falsch parkenden Fahrzeugen sowie zur Eindämmungsverordnung des Landes Sachsen-Anhalt“, so Teschner.
Wieviele Hinweise tatsächlich berechtigt waren, werde statistisch nich erfasst. Zudem kommen zu den Anrufen beim Ordnungsamt noch die Anrufe bei der Behörden-Hotline 115 hinzu. Wieviele der Anrufe – die Anzahl schwankt zwischen 100 und 300 am Tag – dort auch den Ordnungsbereich betrafen, wird statistisch nicht erfasst. Mit Blick auf die Anzeigen wegen Corona-Verstößen, meist um die 10 bis 20 am Tag bei parallel zu den Anzeigen erfolgten Streifendiensten scheint zumindest kein übergroßer Anteil der Anrufe berechtigt.
Doch von Mitarbeitern ist mittlerweile zu hören, dass sich vermehrt Personen wegen vermeintlicher Vergehen melden, die sich später als kein Verstoß herausstellen – aber dem ungeliebten Nachbar hat man es einmal gezeigt. Offiziell äußern darf sich natürlich niemand. Doch die Situation, oft nur noch mit Galgenhumor zu ertragen, spitzt sich offenbar zu. Immer mehr Gespräche beginnen mittlerweile ähnlich: „Ich will ja keinen anschwärzen, aber….!“
Wohlgemerkt: es geht dabei in erster Linie nicht um illegal geöffnete Läden und Kneipen, die dadurch ein Geschäft machen, oder größere feiernde Personengruppen – diese Hinweise werden Ernst genommen. Doch alle anderen Fälle binden die Ordnungsbehörden für wirkliche Vergehen. Und so konstatierte Oberbürgermeister Bernd Wiegand bereits vor einigen Tagen: Von einer Corona-Petzerei hält er nichts.
Also … Ganz gleich, wer von euch beiden nun recht hat, aber so, wie du hier mit Beleidigungen um dich wirfst, wirkst du nicht gerade überzeugend, sondern eher so, als fühlst du dir mächtig auf den Schlips getreten und möchtest nun deinem Ärger Luft machen. Nur doof, wenn man dabei außer wüsten Beschimpfungen offenbar keine Argumente parat hat.
Nach sieben Wochen kommst du mit diesem unbedeutenden Scheiss an. Willst du stänkern?