Kein Schrägparken mehr in der Tiergartenstraße: Anwohner protestieren gegen Wegfall von 23 Parkplätzen

Eine neue Parkregelung entlang der Tiergartenstraße sorgt für erheblichen Unmut unter den Anwohnern: Durch den Wegfall der bisherigen Schrägparkplätze verschwinden 23 Stellflächen – mehr als die Hälfte der bisherigen Parkmöglichkeiten. Stattdessen soll ausschließlich das Längsparken parallel zur Fahrbahn gelten. Für viele Bewohner ist das ein gravierender Einschnitt in ihren Alltag.
„Es ist absehbar, dass die verbliebenen Parkmöglichkeiten nicht ausreichen werden, um den Bedarf der Anwohner zu decken“, heißt es in einem Schreiben eines Anwohners an die Stadtverwaltung. Die Kritik ist deutlich: Wer auf ein Auto angewiesen sei, sehe sich nun mit langen Parkplatzsuchen, steigendem Parksuchverkehr und zusätzlichen Belastungen konfrontiert. Besonders betroffen seien Berufstätige, ältere Menschen und Familien mit Kindern.
Gehweg oder Gewohnheitsrecht?
Der Bereich entlang der Zoomauer, auf dem bislang Schrägparker standen, wird durch die neue Regelung künftig als Gehweg ausgewiesen – eine Entscheidung, die viele nicht nachvollziehen können. „Diese Flächen wurden seit über 60 Jahren nicht als Gehweg genutzt. Eine Umwidmung erscheint uns willkürlich und ohne erkennbare Notwendigkeit“, heißt es weiter in dem Anwohnerschreiben. Der Bereich sei stattdessen stets als Stellfläche genutzt worden – zunächst unmarkiert, später klar durch Schrägmarkierungen geregelt.
Die Argumentation der Stadt, es gehe um „Sicherheit durch neue Markierung“, überzeugt die Kritiker nicht. Der Zustand der Straße mit Schlaglöchern und Aufwerfungen spreche gegen ein ernsthaftes Sicherheitsanliegen. „Hier wird eine bewährte Regelung mutwillig aufgegeben, ohne dass ein echter Sicherheitsgewinn erkennbar ist“, heißt es.
Hoher Bedarf, geringer Platz
Die Tiergartenstraße liegt in unmittelbarer Nähe zum Bergzoo Halle sowie mehreren Arztpraxen und kleineren Gewerbebetrieben. Schon vor der Umstellung war das Parken hier eine Herausforderung – jetzt sei die Situation kaum noch zu bewältigen. „Die neue Regelung trifft nicht nur uns Anwohner, sondern auch Patienten, Kunden und Zoobesucher“, berichtet eine Ärztin, deren Praxis in der Straße liegt. Besonders an Wochenenden und in den Ferien sei der Parkdruck extrem.
Stadtverwaltung verweist auf Zuständigkeit
Im jüngsten Planungsausschuss konnte Baudezernent René Rebenstorf zunächst keine Stellung zur neuen Parkordnung nehmen – er war gerade aus dem Urlaub zurückgekehrt. Allerdings kündigte er an, sich umgehend mit der Thematik zu befassen: „Ich habe meine Mitarbeiter beauftragt, mir die Faktenlage detailliert aufzubereiten.“ Gleichzeitig betonte er, dass die Entscheidung zur neuen Parkregelung im Ordnungsbereich gefallen sei. Konkret habe der Fachbereich Sicherheit im sogenannten „übertragenen Wirkungskreis“ die Änderung angeordnet – ein Verfahren, das keiner Zustimmung des Stadtrates bedarf.
Politischer Streit um autoarme Innenstadt
Politisch bekommt die Debatte nun ebenfalls Zündstoff. Der AfD-Stadtrat Thorben Vierkant äußerte den Verdacht, die neue Regelung sei Teil einer verdeckten Umsetzung des Konzepts der autoarmen Innenstadt – ein Konzept, das durch einen Bürgerentscheid zuletzt in Teilen abgelehnt worden war. „Die Verwaltung ignoriert offenbar den Willen der Bürger“, so Vierkant.
Baudezernent Rebenstorf wies diese Mutmaßung jedoch entschieden zurück. Die Tiergartenstraße liegt weder in der Altstadt noch in der Innenstadt, also außerhalb des Geltungsbereichs des Bürgerentscheids. Er betonte, dass es keine übergeordnete Strategie gebe, gezielt Stellplätze in Wohngebieten abzubauen.
Forderung nach Dialog und Lösungen
Die Anwohner fordern nun eine Rücknahme der neuen Parkregelung oder zumindest eine Kompensationslösung – etwa durch Anwohnerparken, alternative Stellflächen oder eine bessere Auslastung umliegender Parkplätze. Gleichzeitig wird mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung bei zukünftigen Entscheidungen angemahnt.
Alle sind zwingend angewiesen, trotz Straßenbahn direkt vor der Tür. Völlig klar. Aber auf den Grundstücken will man auch kein Auto stehen haben.
Fehlt nur noch das „Umwelt“-Argument.
Bald wird sich sowieso kein Normalverdiener mehr ein Auto leisten können. Wirtschaft, Arbeitsplätze schmieren ab. Zum Ausgleich gibt es immer mehr Steuern. Dazu die Teuerung. Sollen die Leute doch radfahren oder laufen – das ist das Credo der Stadtpolitiker. Ihre Gehälter werden weiter fließen, selbst wenn Deutschland endlich ein verarmter, „klimaneutraler“ Dritteweltstaat geworden ist.
„Konkret habe der Fachbereich Sicherheit im sogenannten „übertragenen Wirkungskreis“ die Änderung angeordnet“
Angeordnet ist das richtige Wort…. ohne mit betroffenen Anwohner zu reden. Was 60 Jahre so funktioniert hat muss also weg? Wieder Verschwendung von Steuergeldern
Das Problem ist also dass man zwar gerne mehrere Zehntausend Euro für ein Auto ausgibt, dieses dann aber bitte kostenlos auf Flächen der Allgemeinheit, hier einem Gehweg, abstellen möchte?
Wo wird denn ein kostenloser Parkplatz gefordert?
Na aber wenn es keinen Anlass für die Umgestaltung gab, stellt sich natürlich die Frage, warum überhaupt. Offenbar nicht im Interesse der Bürger. Beim nächsten Mal Politiker wählen, die eure Interessen auch beachten.
Die Autohasser, die in Teilen der Verwaltung und im Stadtrat ihre Agenda durchziehen, werden bei den kommenden Wahlen einen Denkzettel verpasst bekommen der sich gewaschen hat!
Tja, diese Rot/Grünen sitzen seitJahren auf der Leitungsebene. Überall. Es wird eine Weile dauern, die endlich um zusetzen. Geduld.
Nicht das erste mal, dass solche Veränderungen im öffentlichen Raum vorgenommen werden. Auch im Schwalbenweg – hinter der Laufhalle der Sportschule- wurde die Parkordnung ohne ersichtlichen Grund geändert. Und das obwohl die Parkfläche neben der Straße extra breit ist.
Es ist eine verdammte Unverschämtheit, dass das Parken auf dem Gehweg überhaupt zugelassen wurde, Die Anwohner sollten sich für ihre Kritik in Grund und Boden schämen. Niemand hat das Recht, faul und bequem zu sein und den Fußgängern und Familien mit kleinen Kindern den Radverkehr auf Fußwegen zu erschweren.
Wirklich Behinderte können gerne eine Parkplatz beantragen. Aber meist sind sind sie ja gar nicht behindert, sondern stellen sich als bedauernswerte Wesen dar.
Schauen Sie sich doch erstmal dort um, bevor Sie hier los hetzen.
Worauf basiert der Anspruch der Anwohner auf einen kostenlosen Parkplatz vor der Haustür?
Worin lesen Sie denn den „Anspruch auf einen kostenlosen Parkplatz „?
Und exakt solche komplett verblödeten, absolut nicht begründbaren Entscheidungen ziehen sich vielfach durch die jüngere hallesche Stadtverwaltungsgeschichte. Tiergartenstraße – da fährt und läuft faktisch keine Sau lang, eben außer den Anwohnern. Und denen wird jetzt das Leben schwer gemacht. Selbstverständlich aus irgendwelchen ideologischen Überlegungen heraus, was denn bitte sonst? Die einzige zweite vorstellbare Option ist, dass die Leute, die sowas entscheiden, komplette Vollidioten sind. Mir fällt übrigens sofort ein zweites Beispiel ein, nämlich die Maxim-Gorki-Straße im Paulusviertel. Da gab es auch jahrzehntelang Schrägparkplätze, die vor paar Jahren weggefallen sind. In dem Fall sogar, obwohl dies eine Einbahnstraße ist und es für die Schrägparkplätze sogar Einbuchtungen gab, auch der angrenzende Fußweg war von jeher breit genug. Aber hey, das Paulusviertel hat ja genug Parkplätze! Durch die Neuregelung wurde einfach mal NICHTS verbessert. Und so ist das jetzt mit Sicherheit in der Tiergartenstraße auch. Unfähigkeit scheint in der Stadtverwaltung oberste Einstellungsvoraussetzung.
Wer einen Fußweg als ideologische Überlegung einordnet, ist eine Fanatiker.