Letzte Klappe in Halle: Dreharbeiten zum finalen „Polizeiruf 110“ der Hallenser Trilogie haben begonnen – Filmaufnahmen in der Silberhöhe und am alten Polizeipräsidium am Hallmarkt

Die Kameras laufen wieder in Halle: Mit dem Arbeitstitel „Der Schlüsselmacher“ ist der dritte und letzte Fall der halleschen „Polizeiruf 110“-Trilogie in Produktion gegangen. Das Ermittlerduo Koitzsch und Lehmann, verkörpert von Peter Kurth und Peter Schneider, steht damit ein letztes Mal im Fokus der beliebten Krimireihe. Die Dreharbeiten, die noch bis zum 11. Juli andauern, markieren zugleich das Ende eines besonderen Kapitels im MDR-Krimiuniversum.
Schon beim ersten Fall „An der Saale hellem Strande“ 2021 war klar: Der „Polizeiruf“ aus Halle sollte als Trilogie erzählt werden – düster, tiefgründig und regional verwurzelt. Nach „Der Dicke liebt“ folgt nun der dritte Teil: „Der Schlüsselmacher“. Die Geschichte beginnt scheinbar harmlos, mit dem Tod einer älteren Dame in ihrer Badewanne. Doch schnell wird klar: Frau Krüger (Sybille Maria Dordel) ist ermordet worden.
Der Fall bringt die Ermittler auf eine Spur, die tief in die Vergangenheit reicht – zu einem nie aufgeklärten Mordfall an Uwe Baude und weiteren ungelösten Verbrechen. Der Verdacht: Ein Serientäter könnte seit Jahren unentdeckt sein Unwesen treiben. Verdächtig erscheint unter anderem der überengagierte Hausmeister Trojanowitz (Henning Peker), aber auch eine alte Bekannte taucht wieder auf: Frau Sommer (Cordelia Wege). Ihre Rolle in dem undurchsichtigen Fall bleibt lange rätselhaft – bis sich die Hinweise verdichten und Kommissar Koitzsch selbst in Lebensgefahr gerät.

Ehemaliges Polizeipräsidium wird zur Filmkulisse
Gedreht wird unter anderem im ehemaligen Polizeipräsidium am Hallmarkt, das für den Film kurzerhand reaktiviert wurde. Die Aufschrift „Polizei“ über dem Eingang und abgestellte Streifenwagen sorgen für verblüffend echte Polizeiatmosphäre. In Wirklichkeit entsteht hier allerdings bald ein Seniorenheim – der Schein trügt also, ganz im Sinne des Krimis.
Auch vor und in einem Hochhaus in der Silberhöhe wird gefilmt.
Neben den Hauptdarstellern Peter Kurth und Peter Schneider stehen zahlreiche bekannte Gesichter vor der Kamera, darunter Cordelia Wege, Jule Böwe, Thomas Lawinky, Dirk Martens, Andreas Keller, Andreas Leupold, Anett Sawallisch, Ines Göbel und Henning Peker.

Kreatives Team bleibt sich treu
Für Kontinuität sorgt das bewährte Team hinter der Kamera: Das Drehbuch stammt wie schon bei den beiden Vorgängerfilmen von Clemens Meyer und Thomas Stuber, der auch erneut Regie führt. Für die Bildgestaltung ist wieder Nikolai von Graevenitz verantwortlich. Produzentin ist Iris Kiefer, Producer Eike Goretzka. Die MDR-Redaktion liegt bei Sven Döbler.
Produziert wird „Der Schlüsselmacher“ von filmpool fiction in Kooperation mit der halleschen Produktionsfirma 42film im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks für Das Erste. Die Ausstrahlung des Films ist für das Jahr 2026 geplant.
Abschied mit Spannung und Tiefe
Mit dem dritten Film geht nicht nur ein Ermittlerkapitel zu Ende, sondern auch eine stilistisch eigenständige, hochgelobte Trilogie, die sich bewusst von klassischen Krimiformaten absetzt. Die Hallenser Folgen des „Polizeiruf 110“ standen stets für eine dichte Atmosphäre, tiefenpsychologische Ermittlungen und eine konsequente regionale Verankerung.
Ob „Der Schlüsselmacher“ ein würdiger Abschluss dieser Reihe wird, bleibt abzuwarten. Doch schon jetzt lässt sich sagen: Halle verabschiedet sich mit Stil – und mit einem letzten düsteren Fall, der es in sich hat.
„düster, tiefgründig und regional verwurzelt.“ Na ja. Die von wem auch immer „hochgelobte Trilogie“ wurde von einem Großteil der Zuschauer zumindest mit den bisher bekannten zwei Teilen eher verrissen. „Langeweile und zähe Dramaturgie“, „Unrealistische oder gekünstelte Handlung“, „Fehlende regionale Authentizität“ (man fühlte sich eher in das heute düstere Ruhrgebiet versetzt) – das meinten die Zuschauer. Viele Zuschauer äußerten, dass die neuen Fälle zwar anspruchsvoll sein wollen, aber nicht die gleiche emotionale Bindung und Charaktertiefe aufbauen wie die klassischen Fälle unter Schmücke.
Ob „Der Schlüsselmacher“ mit seinem Rückgriff auf einen alten ungelösten Fall und möglichen Serienmörder als Abschluss besser ankommt, bleibt abzuwarten – doch das Image der Trilogie als „mehr Arthouse als Krimi“ hat sich in Teilen der Zuschaueröffentlichkeit bereits verfestigt.
Ergänzend noch die Zuschauerzahlen:
„An der Saale hellem Strande“ (2021) 7,82 Mio
„Der Dicke liebt“ (2024) 7,52 Mio
Zum Vergleich: den letzten „Schmücke“-Polizeiruf („Laufsteg…“, 2013) sahen 9,37 Mio Zuschauer.
Wird das wieder so eine langweilige, alkoholgeschwängerte Folge mit keinerlei Anspruch an die Intelligenz der Zuschauenden ?
Eine Trauerspiel-Trilogie im Bezug auf Dramaturgie, Komplexität und Spannung – Ein alkoholkranker Kommissar ist nicht abendfüllend, reicht höchstens für 15 Minuten. Schmücke und Schneider vermisse ich sehr. Gekonntes Schauspiel mit intelligenten Dialogen…
Wenn du den Inhalt in der Tiefe nicht mitbekommen hast, heißt das nicht, dass es keinen Anspruch hatte.
Aber wenn lustige Phrasendrescherei intelligente Dialoge sind, sollten wir das vielleicht nicht weiter vertiefen.
Meinung A: „anspruchsvoll“, „Arthouse“
Meinung B: „keinerlei Anspruch“
Dank Zuschauerfeedback weiß der MDR nun genau, was er anders machen muss.