Licht der Hoffnung zum Welt-Frühgeborenen-Tag: Elisabeth-Krankenhaus in Halle setzt Zeichen für Frühchen
Mit einer eindrucksvollen Illumination hat das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara am Montagmorgen auf den Welt-Frühgeborenen-Tag aufmerksam gemacht. Die markante Glasfront des Hauses in Halle (Saale) erstrahlte in der Symbolfarbe Lila. Im Foyer des Perinatalzentrums der höchsten Versorgungsstufe sind zudem gerahmte Dankesschreiben betroffener Eltern ausgestellt, die stellvertretend für große Emotionen und erfolgreiche Behandlungen stehen. Der jährliche Aktionstag, der weltweit am 17. November stattfindet, soll die Öffentlichkeit für das Thema Frühgeburt und ihre weitreichenden Folgen sensibilisieren.
Die größte Kinderpatientengruppe
Die Notwendigkeit dieser Aufmerksamkeit ist groß: Deutschlandweit erblicken pro Jahr circa 60.000 Kinder zu früh das Licht der Welt. Das bedeutet, dass etwa jedes zehnte Neugeborene ein Frühchen ist. Damit bilden Frühgeborene die größte Kinderpatientengruppe Deutschlands. Trotz dieser hohen Zahl werden die speziellen Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder oft nicht im nötigen Maße wahrgenommen. Um auf die Belange von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam zu machen, versammeln sich jährlich am 17. November Elternvertreter in ganz Europa, Afrika, Amerika und Australien zu Aktionen. Die Farbe Lila (oder Purpur) ist dabei ein international anerkanntes Zeichen der Solidarität.
Ein Datum voller Bedeutung
Das Datum des 17. November wurde 2008 auf dem ersten Europäischen Elterngruppentreffen in Rom festgelegt, initiiert von der EFCNI (European Foundation for the Care of Newborn Infants). Es hat für einen der Stiftungsgründer der EFCNI eine ganz persönliche und hoffnungsvolle Bedeutung: Nach dem schmerzhaften Verlust von Drillingsfrühchen im Dezember 2006 wurde er ausgerechnet am 17. November 2008 Vater einer gesund geborenen Tochter. Die Elternvertreter wählten diesen Tag, der nach erfahrenem Leid ein Zeichen von Glück und Hoffnung setzt, schnell als passenden Termin für den sogenannten Preemie Day. Das Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle als Perinatalzentrum ist auf die spezialisierte Versorgung der Allerkleinsten ausgerichtet und nutzt den Welt-Frühgeborenen-Tag, um auf die Notwendigkeit von Spitzenmedizin und menschlicher Zuwendung für diese besonderen Patienten und ihre Familien hinzuweisen.
Geleitet wird die Klinik für Neonatologie und Kinderintensivmedizin von Chefarzt Dr. med. Klaus Oettel. Er betont: „Der Welt-Frühgeborenen-Tag ist wichtig, um auf die spezifischen Belange der Kleinsten und Schwächsten unserer Gesellschaft hinzuweisen. Auch möchten wir den Blick auf die Familien der Frühgeborenen und ihre Unsicherheiten und Ängste in dieser Situation lenken. Die gute Nachricht ist, dass die Medizin nicht nur bei der Versorgung der Kinder weit gekommen ist. Es gelingt uns heute sehr viel häufiger als noch vor wenigen Jahrzehnten, eine Frühgeburt zu vermeiden und den Kindern damit die besten Startchancen ins Leben zu geben.“
Als Teil des sogenannten Perinatalzentrums, zu dem auch die Klinik für Geburtshilfe sowie die Klinik für Operative Kindermedizin gehört, setzen die Spezialistinnen und Spezialisten auf modernste Technik und die einfühlsame Betreuung der Familien der zu früh geborenen Kinder. So können kranke oder unreife Neugeborene für die spezialisierte Versorgung mit dem Hubschrauber oder dem Baby-Notarztwagen ins Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara verlegt werden. Ein weiterer Pluspunkt des geburtshilflichen Angebotes ist die sichere und persönliche Geburt im zertifizierten Hebammenkreißsaal in Sachsen-Anhalts größter Geburtsklinik.
Für den seltenen Fall, dass es einmal zu Problemen im Verlauf der Geburt kommt, stehen Dr. Klaus Oettel und sein Team bereit. Notfälle können neben einer drohenden Frühgeburt zum Beispiel ein plötzlich auftretender Sauerstoffmangel im Mutterleib oder eine Störung bei der Umstellung der Herz-Kreislauf-Verhältnisse beim Kind sein. Dank modernster Medizin und einer umfassenden Betreuung nach der Geburt spricht heute in der Regel nichts mehr gegen ein späteres Leben ohne Einschränkungen – selbst bei einem schwierigen Start. Großen
Anklang fand die neueste Idee des Klinikteams: Beim „Frühchenfest“ in diesem Jahr kamen rund 50 Familien mit ihren ehemaligen Frühgeborenen im Klostergarten am Standort St. Elisabeth bei Kaffee und Kuchen zusammen und tauschten sich aus.










Neueste Kommentare