Lok Stendal fordert morgen den Halleschen FC im Landespokal-Endspiel

Wenn am morgigen Samstag um 14:30 Uhr im Leuna-Chemie-Stadion in Halle (Saale) der Anpfiff zum 35. Finale des Fußball-Landespokals ertönt, stehen sich zwei Welten gegenüber: auf der einen Seite der ambitionierte Regionalligist Hallescher FC, auf der anderen der traditionsreiche Underdog Lok Stendal aus der Verbandsliga. Über 5.000 Zuschauer werden die Partie live im Stadion verfolgen, viele weitere im Livestream der ARD.
David gegen Goliath: Lok Stendal auf der großen Bühne
Für den Fußball-Verbandsligisten Lok Stendal ist das Finale mehr als nur ein Spiel – es ist ein Ereignis, das den Verein auf eine Bühne hebt, die für Amateurvereine nur selten geöffnet wird. „Wir freuen uns extrem stolz und froh, dieses Endspiel bestreiten zu dürfen“, sagte Trainer Jörn Schulz mit spürbarer Begeisterung bei der Pressekonferenz am Donnerstag. „Es ist etwas Besonderes für uns als Verein, für die Stadt, für alle, die seit Jahren bei Lok mit Herzblut dabei sind.“
Die Vorbereitung auf das Duell mit dem HFC wurde für Stendal professioneller als gewohnt gestaltet. Schon am Freitag reist die Mannschaft nach Halle und wird im Hotel übernachten – ein ungewohnter Luxus. „Ich hätte schon gern im eigenen Bett geschlafen“, gab Schulz augenzwinkernd zu, „aber wir mussten buchen, weil wir die Anstoßzeit nicht kannten.“ Trotz kleiner Unwägbarkeiten blickt der Coach optimistisch auf das Spiel: „Wir wollen nicht mutlos auftreten. Träumen sollte man immer.“
Mark Zimmermann: „Keinerlei Zweifel aufkommen lassen“
Auf der anderen Seite steht mit dem Halleschen FC ein Team, das den Landespokal als versöhnlichen Abschluss einer Saison begreift, in der man knapp den Aufstieg in die 3. Liga verpasst hat. Trainer Mark Zimmermann betont den professionellen Anspruch seines Teams: „Wir werden das Spiel so seriös wie jedes andere auch angehen. Wir wollen das Spiel bestimmen und keinerlei Zweifel aufkommen lassen.“
Für Zimmermann selbst ist es das erste FSA-Pokalfinale. Nervös? „Ein bisschen aufgeregt bin ich schon“, gibt der Trainer lachend zu. Trotz der Favoritenrolle warnt er davor, den Gegner zu unterschätzen. Lok Stendal mag aus einer niedrigeren Liga kommen, doch Pokalspiele schreiben bekanntlich ihre eigenen Geschichten.

Ein Pokalfest für ganz Sachsen-Anhalt
Für viele Fans ist das Finale auch ein Fußballfest. Die Tageskassen öffnen am Spieltag ab 12:30 Uhr, rund 5.300 Tickets sind bereits verkauft. Die Atmosphäre dürfte elektrisierend sein – nicht nur für die Spieler, sondern auch für die mitgereisten Anhänger beider Teams.
Die große Feier nach dem Spiel wird beim HFC indes nicht ausarten. „Wir essen noch zusammen und dann gehen die Jungs ihre Wege“, erklärt Zimmermann nüchtern. Dennoch: Ein Pokalsieg wäre ein emotionaler Höhepunkt zum Saisonabschluss – und ein schöner Start in die Sommerpause.
Das Landespokalfinale verspricht nicht nur sportlich spannend zu werden, sondern auch emotional. Hier der Underdog, der sich beweisen und vielleicht Fußballgeschichte schreiben will – dort der Favorit, der sich keinen Patzer leisten darf. Die Rollen scheinen klar verteilt, doch in einem Endspiel zählt am Ende nicht der Tabellenplatz, sondern die Tagesform und der unbedingte Wille. Lok-Trainer Schulz bringt es auf den Punkt: „Nervosität ablegen, Zweikämpfe gewinnen, eklig sein und die ersten Minuten überstehen.“ Dann ist vielleicht mehr drin als nur ein Achtungserfolg.
„… in der man knapp den Aufstieg in die 3. Liga verpasst hat“
Bei 6 Pkt Rückstand und 13 Toren, die man weniger hat, von knapp zu sprechen, ist auch wieder eine journalistische Meisterleistung.
So siehts aus, zumal ein direkter Aufstieg eh nicht möglich gewesen wäre und die Gurkentruppe sowieso die Relegation vermasselt hätte
Na immerhin bestand bis zum letzten Spieltag noch eine kleine Chance zum Aufstieg. Dürfte schon als knapp verpasst zählen … Ganz im Gegenteil zum FCM, der sich ja bereits etliche Spieltage eher aus dem Aufstiegsrennen genommen hat.