„Luther diente den Nazis als Vorbild“

Händel, Luther und Francke gelten als die großen Söhne der Stadt Halle. Auf Imagebroschüren, in Büchern, bei Festivals und auf Plakaten wird für die drei geworben.
Jetzt sind in Halle Banner aufgetaucht, mit denen an die dunkle Vergangenheit erinnert wird. So heißt es: „Händel verdiente am Sklavenhandel“. So habe der Komponist Aktien der Royal African Company besessen, die für die Versklavung verantwortlich war. Francke habe Gewalt an Kindern gelobt, heißt es auf einem weiteren Plakat. Zugleich wird ein Zitat Franckes herangezogen. „So ist am meisten wohl daran gelegen, dass der natürliche Eigenwille gebrochen werde.“ Auch Luthers Antisemitismus wird thematisiert. „Luther diente den Nazis als Vorbild“, heißt es da. So habe der Reformator einen 7-Punkte-Plan aufgestellt, in dem das Niederbrennen von Synagogen und jüdischen Gebäuden empfohlen wird, ebenso solle die Jüdische Bevölkerung zu Zwangsarbeit gezwungen werden.
Dabei mangele es nicht an Alternativen. Da wäre zum Beispiel Dorothea Erxleben, die erste deutsche promovierte Ärztin, die in Halle studiert hat. Oder Anton Wilhelm Amo, der erste bekannte Philosoph und Rechtswissenschaftler afrikanischer Herkunft in Deutschland. Auch der hat in Halle studiert.
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