Mehr Autodiebstähle in 2024: BKA verzeichnet Zunahme um 1,3 Prozent, Premiumfahrzeuge besonders betroffen

Die Zahl der dauerhaft entwendeten Pkw ist im Jahr 2024 leicht gestiegen: Nach aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) wurden 16.129 Fahrzeuge als dauerhaft abhandengekommen registriert – ein Anstieg von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen sind erneut Modelle der deutschen Premiumhersteller VW, Audi, Mercedes-Benz und BMW.
In Halle (Saale) wurden allein 69 Strafverfahren im Rahmen des Kfz Diebstahls bei Fahrzeugen ohne KeylessGo ausgestattet. Eine weitere Konkretisierung sei seitens der Polizei nicht möglich, da der reine Diebstahl von Kraftfahrzeugen nicht in der polizeilichen Kriminalstatistik geführt werde, so das hallesche Polizeirevier.
Unterschlagung nimmt deutlich zu – Neue Masche mit Fake-Dokumenten
Auffällig ist die starke Zunahme bei einer bestimmten Diebstahlsform: Fast ein Viertel der gestohlenen Pkw wurde im Rahmen einer Unterschlagung entwendet – ein Plus von 31,2 Prozent. Dabei nutzen Täter gefälschte Ausweise oder Scheinidentitäten, um teure Fahrzeuge über Kredite zu erwerben. Die so finanzierten Autos werden anschließend unrechtmäßig weiterverkauft – oft ins Ausland.
Ein gängiger Modus Operandi: Kriminelle mieten oder kaufen Fahrzeuge mit gefälschten Papieren oder über Briefkastenfirmen, lassen diese auf ihren Namen zu und setzen sie dann rasch auf Onlineplattformen oder in Exportmärkten ab. Für die ursprünglichen Eigentümer ist der Schaden enorm – zumal viele der Fahrzeuge bereits im Ausland verschwunden sind, bevor eine Anzeige erstattet wird.
Keyless-Go bleibt Sicherheitslücke – Diebe schlagen in Sekunden zu
Auch technische Schwachstellen bleiben ein Risiko: Besonders das sogenannte „Keyless-Go“-System wird weiterhin von professionellen Autodieben ausgenutzt. Mit Hilfe sogenannter Funkstreckenverlängerer gelingt es ihnen, das Funksignal des Autoschlüssels zu verstärken und so das Fahrzeug zu öffnen und zu starten – selbst wenn der Schlüssel im Haus liegt.
Ein Überwachungsvideo, das dem BKA vorliegt, zeigt: Ein solcher Diebstahl kann in weniger als einer Minute erfolgen. Die Polizei rät daher, Schlüssel in speziellen Schutzhüllen oder möglichst weit entfernt von Türen und Fenstern aufzubewahren.
Rückgang bei Fahndungsnotierungen – Erfolg durch schärfere Kontrollen
Erfreulich ist hingegen ein Rückgang bei der Zahl der Pkw-Fahndungsnotierungen. Diese sank 2024 um 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das BKA führt dies auf intensivierte Kontrollmaßnahmen zurück. So konnten zahlreiche betrügerisch erlangte Miet- und Leasingfahrzeuge noch vor dem geplanten Weiterverkauf oder dem Abtransport ins Ausland sichergestellt werden – häufig, bevor der eigentliche Eigentümer den Verlust bemerkte.
Internationale Verschiebung – Türkei als Drehscheibe, Emirate als Absatzmarkt
Ein Großteil der entwendeten oder unterschlagenen Fahrzeuge wird laut Bundeslagebild ins Ausland verschoben. Osteuropa gilt dabei weiterhin als bedeutende Transitregion. Die Türkei spielt eine zentrale Rolle als Umschlagplatz für die Weiterleitung nach Russland, den Nahen Osten und nach Zentralasien. Hochwertige Fahrzeuge aus Deutschland landen nicht selten in den Vereinigten Arabischen Emiraten, die als attraktiver Absatzmarkt gelten.
Zudem werden entwendete Fahrzeuge per Container über spanische Häfen nach Nordafrika oder über west- und südeuropäische Häfen nach Westafrika transportiert. Diese Seewege stellen für europäische Strafverfolgungsbehörden eine besondere Herausforderung dar – nicht zuletzt wegen mangelnder Kontrolle in einigen Hafenstaaten.
Kampf gegen Kfz-Kriminalität nur durch enge Zusammenarbeit möglich
Das BKA betont, dass die effektive Bekämpfung der Kfz-Kriminalität eine enge Kooperation erfordert – sowohl zwischen internationalen Strafverfolgungsbehörden als auch mit nichtpolizeilichen Akteuren. Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die Zusammenarbeit mit den Fahrzeugherstellern, insbesondere bei der Weiterentwicklung von Diebstahlschutzsystemen.
Zudem wird zur Vorsicht beim Kauf vermeintlich günstiger Kfz oder Ersatzteile geraten: Oft handelt es sich um Hehlerware oder minderwertige Komponenten, die nicht nur zu technischen Problemen führen, sondern auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können.
Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Hersteller nicht zumindest als Zubehör einen GPS-Tracker mit Anbindung ans Handy anbieten, so dass bei bewegen des Fahrzeugs unmittelbar eine Meldung auf dem Handy eingeht.
Der GPS-Tracker dann natürlich sinnvoll eingebaut, mit Stromversorgung des Akku über die Autobatterie. Einmal koppeln mit dem Handy, fertig.
Das liesse sich alles für den Hersteller recht simpel bewältigen.
Prämienrabatt in der Teilkasko sollte die Folge sein.
Gibt es eigentlich serienmäßig bei Fahrzeugen ab 2013. Die SOS Taste funktioniert mit einer SIM Karte. Die Ortung dadurch, verhindert der Datenschutz ( inkl. Außnahmen) . Hersteller wollen Autos verkaufen und keine Wiederfinden. Versicherungen wollen Geld an euch verdienen. Es wird somit nichts unternommen, um Diebstahl zu verhindern.
Ich fahre ein Auto Bj. 2013, finde aber keine Vorrichtung dafür.
Es geht mir auch ein bisschen um den inneren Schweinehund, bzw. dass man als Berufstätiger auch andere Dinge im Kopf hat, als eine Nachrüstung des PKW durchzuführen. Dann bleibt so eine Sache halt liegen.
Von daher sollte das System fest und betriebsbereit eingebaut sein. Nur noch die App aufs Handy laden, sich anmelden, fertig.
Betrifft genauso diese keyless-go-Diebstähle.
Von einem kundenorientierten Unternehmen erwarte ich, dass der Käufer gleich eine Box im Kofferraum findet, die er mit nach Hause nimmt und in der er den Schlüssel lagern kann. Ab Stunde Null des Kaufes.
Einen Kundenorientierter Hersteller gibt es nicht mehr. Es geht nur noch um Gewinne, die Aktionäre wollen ihre Rendite. Da eh fast alle Autos mit Rabatten verkauft wird, müssen daher die Produktionskosten sinken. In Form von Abbau von Arbeitsplätzen und günstigeren ( schlechteren) Anbauteilen wird sowas geregelt. Für Otto Normalverbraucher wird nichts mehr kostenlos dazugeben.
Mit Baujahr 2013 bist du der Hauptfeind Nr. 1 der Autoindustrie.
Und dann?
Ein GPS +4G+5G Jammer bekommt man in China unter 50$, sogar direkt zu einstecken in den Zigarettenanzünder…
VW ist aber kein Premiumhersteller…
Sehe ich anders, man bezahlt auch bei VW einen Haufen Geld für das Logo. Zugegebenermaßen für zweit- bis drittklassige Ware, aber Premium definiert sich im Kfz-Bereich stark über den Preis.