Multimediazentrum MMZ: Betrieb der Stadt rechtswidrig?
Das Mitteldeutsche Multimediazentrum (MMZ) gerät seit Jahren immer wieder in die Schlagzeilen. Über die Gebäudegestaltung lässt sich streiten, den einen gefällt die Architektur, anderen wiederum nicht. Doch das Hauptproblem sind die Finanzen. Das MMZ kommt einfach nicht auf einen grünen Zweig, muss immer wieder von der Stadt finanziell gestützt werden, hat seit seinem Bestehen noch nie schwarze Zahlen geschrieben. Hinzu kommen noch die Schäden durch das Saalehochwasser 2013.
Nun hat sich der Landesrechnungshof das MMZ erneut vorgenommen und kommt zum Fazit, dass die Stadt das Multimediazentrum in dieser Form gar nicht betreiben dürfte. „Begreift man die als öffentlichen Zweck des MMZ angeführte Standort- und Arbeitsplatzsicherung als Versuch der Stadt, Hilfe bei der Entwicklung junger Unternehmen zu leisten und diese damit auch künftig an die Stadt zu binden, so hat das MMZ tatsächlich gerade diesen Aspekt seiner Geschäftstätigkeit vernachlässigt“, führt der Rechnungshof aus. Stattdessen habe sich das MMZ vorrangig um die Vermietung der Büroflächen und die Vermarktung der Tiefgaragenplätze gekümmert. Letztere sind derzeit weiterhin nicht nutzbar. Die wirtschaftliche Betätigung der Stadt sei „unzulässig, solange das MMZ seine Aufgabenerfüllung auf die Bereitstellung und Vermietung von Büro- und Funktionsräumen begrenzt“, schreibt der Rechnungshof der Stadt ins Stammbuch. Stattdessen müsse das MMZ den Startups bei deren Entwicklung Expertenhilfe bieten.
Doch auch mit der finanziellen Situation hat sich der Landesrechnungshof befasst. Bereits in der Vergangenheit war Kritik an den Baukosten aufgekommen, die von 22,4 auf 33,1 Millionen Euro gestiegen waren. Um eine Pleite zu verhindern, musste die Stadt immer wieder mit Krediten und Darlehen unter die Arme greifen, auch wurden Zinsen für Darlehen erlassen. Die finanziellen Aufwendungen der Stadt stehen „in keinem angemessenen Verhältnis zur ihrer Leistungsfähigkeit“, so der Landesrechnungshof. Die Stadt verstoße damit gegen die Gemeindeordnung.
Neben Startups ist auch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in das MMZ eingemietet. Dies sei mit dem Unternehmenszweck als Starthilfe-Einrichtung für kleine und mittlere Unternehmen nicht vereinbar, so der Landesrechnungshof. Auch die Betreibung der Tiefgarage entspreche nicht dem Gesellschaftszweck und sei neu zu strukturieren. Von 218 Stellplätzen seien im Prüfzeitraum, dieser bezieht sich auf 2012, 161 an Dauerparker vermietet gewesen, Damit habe das MMZ gegen die Baulast verstoßen, in der festgeschrieben sei, dass mindestens 90 Stellplätze dauerhaft öffentlich bereitgestellt werden müssen. Wie der Rechnungshof nachgerechnet hat, hat das MMZ für die 33 widerrechtlich an Dauerparker vermieteten Stellplätze im Jahr 2012 insgesamt 19.800 Euro kassiert, diese Summe jedoch der Stadt vorenthalten. Derzeit ist die Tiefgarage aber ohnehin nicht nutzbar, muss erst saniert werden.
Am Ende kommt der Landesrechnungshof zu dem Ergebnis, dass die Stadt ein neues Geschäftskonzept erarbeiten soll.
Das MMZ ist eine Geldverbrennungsmaschine mit eigentümlichen Personalverquickungen. Wie kann es sein, dass das MMZ einen angestellten Pressesprecher hat, was ohnehin merkwürdig ist, der dann gleichzeitig im Stadtrat sitzt und über dessen rechtmäßigen Geschäftsbetrieb wachen soll?!
Steuergeldverschwendung!
Alle Mittel sofort streichen!
Ein Geschäftsbetrieb finanziert sich aus Einnahmen oder geht Pleite. Andere Betriebe werden auch nicht aus unendlichen Füllhörnern beglückt.
Und die Steuergelder sind in Schulen, in Kindergärten und auf Spielplätzen wesentlich besser aufgehoben.
Das MMZ ist der erfolglose Versuch, eine sich selbst tragende Multimedia-Industrie in Halle aufzubauen. Mir hamm ja sonst nüscht. Da fehlen eben Macher-Typen.
Wie soll das MMZ jungen Start-ups Expertenhilfe geben, wenn sie ihr eigenes Unternehmen nicht profitabel aufstellen können?
Hatte nicht Rauschenbach weiland einen tollen Sanierungsplan entwickelt?
Was bedeutet schon eine Monite vom Landesrechnungshof gegen das Bild eines OB am Mischpult.
Das MMZ ist älter als Wiegand als OB. Er hat das geerbt. Es war von Anfang an auf Fütterung angewiesen.
Wurde nie bestritten. Zum Amtsantritt wollte er das MMZ sanieren, ist aber wie vieles andere nichts geworden.
Wo kann man das nachlesen?
Das Papier wurde im Stadtrat diskutiert, müsste also noch unter Sessionet abrufbar sein.
Die Flut kam nach dem Amtsantritt von Wiegand. Das hat einiges am MMZ durcheinander gewirbelt. Auf Grund der falschen Standortentscheidung ist es bis heute noch nicht wieder komplett nutzbar.
„Die Flut kam nach dem Amtsantritt von Wiegand.“
Schon als der Bagger beim Bau in der Baugrube im See stand, hätte man nachdenken sollen.
„Auf Grund der falschen Standortentscheidung ist es bis heute noch nicht wieder komplett nutzbar.“
Das eine hat mit dem anderen aber nicht unbedingt etwas zu tun.
Falscher Standort hinsichtlich des Hochwassers würde bedeuten, dass hunderte weitere Gebäude in Halle einen falschen Standort hätten. Blödheit die mobile Technik rechtzeitig aus dem Keller zu holen, ja.
Ein wirkliches wirtschaftsstarkes MMZ (mit überhaupt einem Plan) hätte das Gebäude in 3 Jahren durchaus wieder komplett nutzbar machen können.
“ Blödheit die mobile Technik rechtzeitig aus dem Keller zu holen, ja.“
Wenn man sich das Bild anschaut, ist da nicht viel von mobiler Technik zu sehen. Zählst du die Verkabelung und sie Klimaanlage auch dazu?
„Falscher Standort hinsichtlich des Hochwassers würde bedeuten, dass hunderte weitere Gebäude in Halle einen falschen Standort hätten.“
Ja und?
Schaut man sich die Höhe der Ufermauer und die Glasfront an, möchte man meinen, der Architekt und diejenigen. die das abgenickt haben, haben noch nie etwas von Hochwasser gehört.
„Ein wirkliches wirtschaftsstarkes MMZ “
Wunschträume! Woher soll dos kommen?
Gehen wir mal davon aus, dass die Höhe der Ufermauer dem gesetzlichen Hochwasser entspricht. Zu mehr Schutz ist niemand verpflichtet.
Ich habe jetzt nach diversen Hochwassern und Sturmfluten auch noch nicht gesehen, dass die europäischen Wasserfronten zugemauert werden. Nein, da sieht man sehr sehr oft ähnliche Glasfronten.
Die Baugrube war zuvor schon einmal von Hochwasser geflutet worden.
Sollte der Bau den gesetzlichen Vorgaben entsprechen, war das Bauwerk natürlich nicht zweimal geflutet worden.
Na dann ab mit dem Schiff nach Hamburg. Die Saale ist gleich nebenan.