Psychosoziale Versorgung in Halle in Gefahr – Stadtinsel e.V. kämpft um faire Finanzierung

Seit über 30 Jahren ist der Stadtinsel e.V. eine zentrale und niedrigschwellige Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen, in akuten Krisen oder mit psychosozialem Unterstützungsbedarf. In Einzelberatungen und in Selbsthilfegruppen bietet der Stadtinsel e.V. nicht nur Hilfe, sondern vor allem einen geschützten Raum, in dem Zugehörigkeit, Stabilität und Vertrauen wachsen können – oft über viele Jahre hinweg.
Die Bedeutung dieser Einrichtung für die Stadt Halle ist immens: Der Stadtinsel e.V. trägt dazu bei, dass die Stadt und der Saalekreis ihren Pflichtversorgungsauftrag im Bereich der Gesundheitsfürsorge erfüllen können. Jährlich werden rund 500 Klient*innen in etwa 1900 Einzelgesprächen betreut. Zusätzlich begleiten die Mitarbeitenden 18 Selbsthilfegruppen mit jeweils bis zu 12 Teilnehmer*innen – das entspricht über 8000 Gruppenkontakten pro Jahr. Die Nachfrage an Einzelgesprächen und an der Teilnahme an Selbsthilfegruppen ist hoch und wächst stetig – Wartelisten sind mittlerweile notwendig.
Nicht zuletzt entlastet der Stadtinsel e.V. auch die ambulante und stationäre psychothera-peutische Versorgung. In Zeiten mangelnder Therapieplätze fungiert sie als Überbrückung, Krisen-intervention und ergänzende Stabilisierung – etwa vor, während oder nach einem Klinikaufenthalt.
Doch dieses umfassende Versorgungsnetz ist akut gefährdet. Die seit Jahren unzureichende strukturelle Finanzierung durch die Stadt Halle führt dazu, dass steigende Sachkosten und marktgerechte Personalkosten nicht mehr gedeckt werden können. Es geht dabei nicht um Luxus, sondern um die grundlegende Absicherung einer Versorgung, die für viele Menschen in Halle lebenswichtig ist.
Trotz hoher fachlicher Kompetenz und persönlichem Einsatz kann der Stadtinsel e.V. die zwei Vollzeit- und zwei Teilzeitstellen nicht tarifnah finanzieren – obwohl mindestens vier Vollzeitkräfte notwendig wären, um der gestiegenen Nachfrage fachlich gerecht zu werden. Die Konsequenzen zeigen sich bereits: Qualifiziertes Personal verlässt die Einrichtung, weil die Gehälter deutlich unter dem Tarifniveau (z. B. TVöD) liegen – in einem Berufsfeld, das hohe Verantwortung und psychische Belastbarkeit erfordert. Allein seit 2023 kündigten fünf erfahrene Berater*innen aufgrund der unzureichenden Vergütung. Diese Fluktuation gefährdet nicht nur die Qualität der Arbeit, sie beeinträchtigt auch die oft langjährig aufgebauten Vertrauensverhältnisse zwischen Klientinnen und Beraterinnen. Dabei ist gerade Kontinuität in der Begleitung ein zentraler Faktor für Stabilität und gesundheitliche Entwicklung.
Der Stadtinsel e.V. ist keine Randerscheinung, sondern ein elementarer Bestandteil der psycho-sozialen Infrastruktur Halles. Sie sichert Lebensqualität, stärkt Prävention und verhindert soziale Isolation. Damit diese Arbeit auch künftig in vollem Umfang geleistet werden kann, ist eine nachhaltige, auskömmliche und tarifnahe Finanzierung dringend erforderlich.
Der Stadtinsel e.V. befindet sich deshalb im aktiven Austausch mit der Stadtverwaltung, politischen Vertreterinnen und weiteren Akteur*innen des sozialen Bereichs. Ziel ist es, eine zukunftsfähige Lösung zu finden, die den gestiegenen Bedarf anerkennt – und die psychosoziale Versorgung in Halle auf verlässliche Beine stellt.
In welchem Umfang wird denn der Saalekreis in die Finanzierung bzw. Finanzierungsforderung eingebunden? Nach eigener (obiger) Aussage wird ja auch der Saalekreis mitversorgt.
Da haben welche Angst vor ihrem gut dotierten Job.
Wieder fehlt Geld,wo es nötig ist. Ich habe aber noch nie gehört, dass Geld für Waffen fehlt.
Das beklagt die Bundeswehr seit Jahrzehnten und du hast es noch nie gehört …?
Ich kann mich nicht erinnern, dass die Stadt Halle Waffen gekauft hätte. Hast du da Informationen in welche Waffengeschäfte die Stadt bzw. der Saalekreis involviert waren oder sind? Du hast da doch sicher Quellen die du hier nennen kannst,
Kauft die Stadt Halle Waffen?
Wir werden demnächst viel Geld für Bunker auf Wunsch der AFD ausgeben.
Wo hat denn die Stadt Halle ein Waffenlager? Weisst Du da mehr als die Allgemeinheit? Sind das noch NVA/Stasi/Betriebskampftruppen-Bestände? Bitte um Erklärung!
Tja, wir haben irgendwie ein Problem: die Kosten fürs Sozialwesen steigen und steigen immer mehr, während die Produktivität in der Gesellschaft bestenfalls stagniert. Keiner will mehr vollzeit arbeiten, aber trotzdem will man auf den gewohnten Luxus nicht verzichten. Wir sind als Gesellschaft irgendwie in einer Sackgasse gelandet, aber zu bequem geworden, um uns da rauszumanövrieren.
Und das hat jetzt genau was mit dem Artikel zu tun?
Sind wir das wirklich?
Also ich jedenfalls arbeite in Vollzeit und die Produktivität in unserem Unternehmen sieht auch gar nicht so schlecht aus. Auch andere Firmen, mit denen wir zusammenarbeiten, klagen eher über zu wenig Leute statt zu wenig Arbeitsstunden. Was ist denn für dich der gewohnte Luxus und wieso steigen den die Kosten so massiv? Ich kenne auch ehrlich gesagt niemanden, der weniger Geld verdient, als vor 5 Jahren. Zumindest niemanden mit einer ordentlichen Ausbildung.
Hä????
Dass vermehrt Frauen Teilzeit arbeiten, die früher gar nicht gearbeitet haben, lässt du mal schön außen vor …
„Tja, wir haben irgendwie ein Problem: die Kosten fürs Sozialwesen steigen und steigen immer mehr“
10010110,
durch Kürzungen lassen sich die Steigerungen schnell in den Griff bekommen. Außerdem könnte der Stadtinsel e.V. die Patienten entsprechend an den Kosten beteiligen.
„während die Produktivität in der Gesellschaft bestenfalls stagniert.“
Dann suchen Sie sich doch mal eine Anstellung in Vollzeit und helfen der Gesellschaft (wer auch immer das genau ist).
„Keiner will mehr vollzeit arbeiten, aber trotzdem will man auf den gewohnten Luxus nicht verzichten.“
Jeder Mensch entscheidet selbst, wie hoch seine wöchentliche Arbeitszeit ist. Niemand sollte gezwungen werden, in Vollzeit zu arbeiten, damit Sie, 10010110, und Ihresgleichen gut versorgt sind.
„Wir sind als Gesellschaft irgendwie in einer Sackgasse gelandet“
Das sind vielleicht Sie als Individuum, aber nicht die Mehrheit der Menschen in Deutschland, die sehr stabil ihren Weg geht.
Ich sorge schon für mich selber, keine Angst. Und für dich sorge ich auch noch mit, denn deine Klimaanlage und die Straßen, auf denen du unnötig hin und her fährst, wurden auch von meinen Steuern mitfinanziert.
Dann hat Friedrich Merz also unrecht, wenn er mehr Leistung fordert?
Und wieder keine Ahnung. Kennst du nur einen Betroffenen? Wieso soll der an den Kosten beteiligt werden? Das sind Menschen, die es so schon schwer genug im Leben haben und nicht noch von dir verachtet werden müssen. Du selbst hast für deine Klimaanlage (Luxus!!!) Fördermittel in Anspruch genommen. Ekelhafter Heuchler!
https://dubisthalle.de/spielen-als-therapie-awo-psychiatriezentrum-halle-laedt-am-montag-zum-informationscafe-ein
Du hast vergessen, gegen diesen „SPD-nahen Verein“ zu hetzen! Was sollen denn deine Parteigenossen von dir denken? Man, man, man!!! Konzentriere dich mal!
„Außerdem könnte der Stadtinsel e.V. die Patienten entsprechend an den Kosten beteiligen.“
Nur hast du dabei mal wieder übersehen, dass Patienten selten arbeitsfähig sind, geschweige denn in Vollzeit. Gerade bei psychischen Erkrankungen ist nie von schneller Genesung auszugehen und nicht wenige genesen sogar nie. Wo also sollen die finanziellen Mittel herkommen, um sich den „Luxus“ medizinischer Hilfe leisten zu können?
Vielleicht tust du mal ausnahmsweise etwas Sinnvolles für die Gesellschaft und spendest für die Stadtinsel.