Publikumspreis der 20. Impronale geht an „Loriot improvisiert“ – Festival geht heute zu Ende
Zu ihrem 20-jährigen Jubiläum zeigt die Impronale einmal mehr, dass Improvisationstheater mehr als nur Theater sein kann. Unter dem Titel „Wundersame Lebenswelten“ ist es auf den Bühnen drei sachsenanhaltischer Städte drei Tage lang bunt, unterhaltsam, aufregend, ernst. Preisgekrönte Künstler:innen aus sechs verschiedenen Ländern ziehen das Publikum mit Tanz, Theater, Musik und Akrobatik in ihren Bann und nehmen es mit auf eine spannende Reise. Die Reise führt unter anderem ins Relationship Service Centre (mit der Show „Singled Out“), zum Ursprung des Lebens (mit der Show „Life. Refabricated“) und Halles‘ dunkler Seite (mit der Show „Der Schatten von Halle“). Sie holt den Urvater komischer Szenen mit „Loriot improvisiert“ zurück auf die Bühne und erkundet die zahlreichen Rollen und Herausforderungen, mit denen Frauen sich heutzutage konfrontiert sehen (mit der Show „4play“).
Jedes Stück teilt ganz persönliche Einblicke in unterschiedliche Lebenswelten, bringt verschiedene Perspektiven und Lebensweisheiten mit sich. Beispielsweise, dass es in Ordnung ist, single zu sein; aber genauso in Ordnung, sich eine Beziehung zu wünschen. Dass Liebe wichtig ist – aber ganz unterschiedliche Formen annehmen kann. Und dass jede:r so sein darf, wie er oder sie möchte.
Die Schirmherrin der Impronale, Dr. Judith Marquardt, Beigeordnete für Sport und Kultur der Stadt Halle, lobt zur Eröffnung am Freitag das Durchhaltevermögen des Veranstalters Kaltstart e. V.. „Allen Turbulenzen zum Trotz findet die Impronale bereits zum 20. Mal statt“, freut sich Marquardt. „Und alle machen mit – das ist ja das Schöne an der Impronale.“
Der Improkal geht in diesem Jubiläumsjahr an das Schweizer Ensemble anundpfirsich (Emilia Weber und Romeo Meyer) mit ihrer Show „Loriot improvisiert“. In bester von Bülow’scher Manier halten die Darstellenden der Menschlichkeit den Spiegel vor und schaffen Szenen, die die Gesellschaft und Beziehungen humorvoll auf die Schippe nehmen. Mit „Loriot improvisiert“ zeigen Weber und Meyer Figuren, die an Aufgaben zu scheitern drohen oder einfach Menschen, die unfähig sind, ihre Gefühle richtig zu zeigen. Jede Szene wird durch einen Impuls aus dem Publikum mitbestimmt und auf der Bühne völlig neu erschaffen. Mit viel Wortwitz und Charme – und am Ende mit dem begehrten Publikumspreis Improkal in den Händen.
Mit der Show „Labor“ am heutigen Sonntag, 03.12.2023 18 Uhr, findet die 20. Impronale in Halle ihren Abschluss. Das Format, das im letzten Jahr auf der Impronale seine Premiere feierte, führte die fünf Künstler:innen in diesem Jahr nach Zielitz und Eisleben. Die Künstler:innen sind fünf Tage lang durch Sachsen-Anhalt gereist, haben erkundet und geforscht und sich der Frage gestellt „Was mich treibt?“. Heute erfahren wir, welche Antworten sie auf diese Frage gefunden haben.
Foto Markus Scholz
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