Saalestammtisch befasst sich mit dem Hochwasser vor 10 Jahren
Zehn Jahre ist es mittlerweile her, als die Saale weite Teile von Halle überflutete. Auch der Saalestammtisch aus Saaleanrainern und engagierten Hallensern hat sich mit der Flut befasst.
Der (suspendierte) Oberbürgermeister Bernd Wiegand sprach Aussagen der Stadtverwaltung an, wonach es spezielle Schutzeinrichtungen für die Altstadt nicht geben werde und kritisierte diese. Hochwasserschutz liege primär in der Eigenverantwortung von Grundstücksbesitzern, so die Stadt, deshalb gebe es keine Finanzierungsmöglichkeiten. Die Kosten für einen Schutz der Altstadt würden bei rund 20 Millionen Euro liegen und der Platz für weitere Deiche nicht vorhanden sei, so dass seitens der Stadt keine weiteren Maßnahmen eingeleitet werden können. “Diese Aussagen sind bereits in sich widersprüchlich”, so Wiegand, “sie verharren zudem in Untätigkeit. Deshalb kann ich diese Aussagen nicht unterstützen.” Es gebe keine Pläne, wie die Hochwasserkonzeption der Stadt Halle (Saale) mit Leben gefüllt werden könne und welche Gesamtstrategie die Stadt eigentlich nach dem Bau des Gimritzer Dammes in Richtung Altstadt verfolge, so Wiegand. “Wir brauchen also konkrete Maßnahmen zum Hochwasser-Schutz in Abstimmung mit den Anliegern.”
Die Stadt solle Überlegungen anstellen, wie der Hochwasserschutz der Altstadt-Seite verbessert werden kann, sagte Katrin Möller von der IG Hochwasserschutz Halle-Altstadt. Ihre Initiative hat auch selbst Überlegungen angestellt und ist durch diese Maßnahmen nach eigenen Angaben auf eine Verbesserung von 30 Zentimetern gekommen. Dazu zählen beispielsweise die Öffnung des Kotgrabens, eine Renaturierung des Flusslaufs, ein Höherlegen des neuen Elisabeth-Brücke und ein Niedrigerlegen der jetzigen Straße in Richtung Gut Gimritz. Diese liegt heute im Neubau einen Meter höher als zur Flut 2013. Auch solle es einen neuen Vertrag zwischen den Ländern zu den Talsperren bezüglich der freigehaltenen Strauräume geben. Derzeit gibt es hier wegen einer touristischen Nutzung unterschiedliche Auffassungen.
Ähnlich sieht es Bernd Grompe, ehemaliger Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Halle-Büschdorf. “Der Stauraum der Talsperren muss größer werden.” Zudem plädierte er für ehrenamtliche Wasserwehren. Die Stadt Dessau-Roßlau habe es vorgemacht und hat eine solche im Jahr 2002 ins Leben gerufen, damals war die Stadt schlimm vom Hochwasser an Elbe und Schwarzer Elster betroffen. Grompe sagte, die Mitglieder der Wasserwehren seien auch bei Deichschauen dabei. Nur durch die Mitglieder der Feuerwehr sei das schwer zu leisten. Zudem greife die Hochwasserdemenz um sich. Grompe riet zudem der Stadt, sich unterschiedliche Systeme zu besorgen – nicht nur für Saale-Hochwasser, sondern beispielsweise auch für Starkregen-Ereignisse. Auch solle die Stadt prüfen, ob am Ratswerder eine Schutzwand errichtet werden kann, die im Hochwasserfall geschlossen werden kann. Und neuralgischen Punkten in der Stadt soll es zudem Stationen für die Hallenser geben, wo diese beispielsweise selbst Sandsäcke befüllen können.
Unternehmer Dieter Schuh, der unter anderem das Gut Gimritz entwickelt hat, verwies auf das Verschlechterungverbot. Doch genau gegen dieses habe die Stadt mit ihren Hochwassermaßnahmen verstoßen, beispielsweise durch das Höherlegen der Straße. Schuh klagt auf einen Rückbau dieser „Unsensibilität“. Ein weiteres Problem sei die Biotop-Landschaft auf der Peißnitz mit herumliegendem Totholz sowie die Verschlammung der alten Saalearme. Beräumung und Ausbaggern stehen den Naturschutzzielen entgegen. Dadurch werde der Durchfluss im Hochwasserfall gehemmt.
Der Verein Fluß-Stadt-Halle setzt sich weiterhin dafür ein, die Mühlpforte zu öffnen. “Jeder Quadratmeter bringt etwas für den Abschluss”, sagte eine Vertreterin. Wolfgang Schuster, einst selbst im Umweltamt der Stadt tätig, sieht auch das Eschenahorn als Problem. Das Ufer sei zu 80 Prozent von dieser invasiven Baumart zugewachsen. Durch ihre weit verzweigten Ästeleien blockieren diese das Ufer.
Das die Talsperren seit Jahren eher unter Wassermangel leiden sollte bekannt sein.
Zudem , für große Teile des Hochwasserschutzes ist das Land verantwortlich und kein Deichgraf Wiegand! Sein privater Plan des Dammbaus ist kurz und knackig vom Land abserviert wurden und sein teilweiser Abriß der Saaleschleife wurde als Geschenk von G. P. „repariert „.
Die Bäume welche er hat fällen lassen sind unnötig verloren , darunter 200 Jahre alter Bestand !
Ob die Ersatzpflanzungen überlebt haben, interessiert keinen mehr .
Gut Gimmritz liegt direkt im Hochwassergebiet, zwar ein wenig höher aber dauerhaft gefährdet !
Die Altstadt wird es wohl nie wieder erwischen bei der Trockenheit .
Wiegand war die Altstadt doch sch…. egal. Er wollte seinen illegalen Damm auf der Saaleschleife bauen, was zu noch mehr Verdrängung in die Altstadt geführt hätte. Und nicht vergessen: Papenburg hat Bauleistungen bereits für den illegalen und auch noch falschen Damm ausgeführt und nicht in Rechnung gestellt. Das hätte nämlich dazu geführt, dass Wiegand schadenersatzpflichtig geworden wäre………..
Dann warten wir einmal auf Hochwasser wie vor 100 Jahren. Als es noch keinen „Klimawandel“ gab. Sieh die Hochwassermarke an der Muhlpforte und Neustadt ost ist Geschichte.
Stimmung! Konfetti! Dieses miesepetrige Foto soll wohl Arbeitsatmosphäre darstellen. Wie billig.
Schon das Wort „Saalestammtisch“ ist bezeichnend. Geht es doch wohl allein darum, die Saale noch weiter zu verbauen, einzudeichen, zu begradigen, und so den natürlichen Wasserkreislauf weiter zu stören. Hochwasserschutz gibt es nicht, denn, dass es Hochwasser gibt, ist normal. Vielmehr sollte man dem Fluss wieder, zumindest so weit es geht, seinen ursprünglichen Raum (z.B. Auenwald) zurückgeben. Die Veranstaltung ist unglaubwürdig, da keine Fachkräfte mit einbezogen wurden.