Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin zum “Deutschland-Ticket” für den ÖPNV: “Kann mir nicht vorstellen, dass es anders läuft”
Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens hat sich für einen Fortbestand des “Deutschland-Tickets” für den Nahverkehr ausgesprochen. “Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es anders läuft”, sagte sie bei einer Tagung der Fahrgastbeiräte aus ganz Deutschland in Halle (Saale). Vorteil sei, dass man ganz einfach deutschlandweit fahren kann. Diese Einfachheit (ohne die ganzen verschiedenen Tarifstrukturen) müsse man behalten.
Ob es aber bei den 49 Euro bleibt, ist fraglich. “Mir wäre ein höherer Preis lieber.” Denn sie frage sich, ob es wirklich sinnvoll ist “ganz ganz viel Geld in die Hand nehmen, um das Ticket sehr sehr preiswert zu machen, oder ob man das Geld nicht besser ins System gibt”, so Hüskens, beispielsweise um mehr Verkehrsleistungen anzubieten oder in die Infrastruktur zu investieren. Hüskens selbst ist über sechs Jahre zwischen Halle und Magdeburg gependelt. Das hat monatliche Kosten von rund 400 Euro verursacht. Sie mache sich Sorgen, dass es immer noch Personengruppen gibt, die den Preis noch günstiger haben wollen.
Es könne nicht sein, dass der ÖPNV nun sämtliche sozialen Probleme lösen soll. “Wir brauchen eigentlich jeden Cent, um dafür zu Sorgen, einen guten ÖPNV hinzustellen.” Dazu gehören Fahrzeuge ebenso wie die Infrastruktur.
Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin Lydia Hüskens sollte sich mal Gedanken machen, wie viele Milliarden im Jahr für Straßenbau und Erhaltung ausgegeben werden. Extremer kann das Ungleichgewicht gar nicht sein. Die Anteile des Straßenverkehrs sollen sogar noch weiter erhöht werden, was absoluter Wahnsinn ist. (Wir haben das dichteste Straßennetz der Welt) Nein, im Verkehrsministerium braucht es eine komplette Neuausrichtung zu Gunsten der Schiene und einer damit verbundenen modernen Infrastruktur. Weitere Milliarden in Autobahn – und Straßenbau zu stecken ist wie verbrannte Erde. Das Geld ist da, es wird nur falsch ausgegeben.
„Wir haben das dichteste Straßennetz der Welt“
Bürger für Halle,
wen genau meinen Sie, Bürger für Halle, wenn Sie von einem „wir“ sprechen? Ich frage mich, welche Straßen Sie Ihr Eigen nennen. Woher nehmen Sie die Legitimation, für andere Menschen zu sprechen?
„Das Geld ist da, es wird nur falsch ausgegeben.“
Das Geld anderer Menschen ist nicht für Sie da, das haben Sie bisher nicht begriffen. 🙂
„Paulöus…“ Es handelt sich um Fakten – keine Meinung. Die Zahlen z.B. zu den Ausgaben für Straßenbau sind einsehbar. Wenn sie sich dem Status Quo des derzeitigen Verkehrs-Ungleichgewichts zugewand fühlen, dann sprechen sie bestimmt nicht im Sinne der Jüngeren Generation , die sich eine lebenswerte Zukunft wünscht. Haben sie schon mal etwas von Gemeinwohl gehört? Es gibt nicht nur unbelehrbare Autofahrer, wie sie es zu sein scheinen. Weiter Abermilliarden Steuergelder für eine Autoinfrastruktur, die nicht jetzt und in Zukunft erst recht nicht funktionieren kann? Sorry, wenn das nicht schräg ist.
Geld ist ja vorhanden, nur haben es entweder die falschen in der Hand oder der Bund gibt es für fragwürdige oder unnötige Dinge aus. Der Volksmund sagt „zum Fenster hinauswerfen“ oder „anderen in den Hintern blasen“…
Aber weg ist es dann auch nicht.
„Ob es aber bei den 49 Euro bleibt, ist fraglich. “Mit wäre ein höherer Preis lieber.” “
Diese Sichtweise teile ich. Es wäre besser, ein Deutschlandticket zu schaffen, das preislich die realen Kosten abbildet. Die eingesparten Milliarden von Bund und Ländern könnten in die Modernisierung des ÖPNV gesteckt werden.
Ich denke auch nicht, dass ein sehr viel höherer Preis sinnvoll ist. Man könnte maximal auf 59 € erhöhen, aber angesichts der in jedem Bereich starken Preissteigerungen halte ich es für sehr schlecht. Wahrscheinlich würden dann mehr Leute das Deutschlandticket kündigen, falls ein günstigeres Nahverkehrsticket angeboten wird, denn ich persönlich fahre trotz Deutschlandticket fast genauso wie vorher nur im Nahverkehr innerhalb der vorherigen Tarifzone. Man hat einfach gar nicht so viel Zeit, irgendwo stundenlang hinzufahren und vorher bin ich ja auch selten weitere Strecken gefahren. Das kommt vielleicht drei- bis viermal jährlich vor. Lohnenswert ist es dann wirklich nur für Leute, die täglich beruflich weitere Strecken pendeln und selbst die werden es sich angesichts der enormen Unzuverlässigkeit und der ständigen Baustellen bei der Bahn gut überlegen, ob sie nicht wieder komplett aufs Auto umsteigen. Somit gäbe es deutlich weniger Leute, die das Ticket im Sinne des Gemeinwohls finanzieren würden. Meiner Meinung nach ist Mobilität ein Grundrecht, was genau wie Wohnen und Essen für alle bezahlbar und günstig angeboten werden sollte, sofern man nicht auf einer Luxuswohnung oder dem 1. Klasse- Komfort beim Reisen besteht.
Warum nicht 62,50 €??
Das kann leicht ermittelt werden wenn man den Verkehrsanteil des Fernverkehrs aus der BahnCard 100 heraus rechnen würde, also wenn die Statistik besagt, daß der Marktanteil vom DB FV 50% vom gesamten Schienenpersonenverkehr betragen würde, käme man auf ca. 200 €/ Monat ohne IC/ICE, im Jahresabonnement einer BC 100 Regio könnte man 1500€ für die erste und 2000 € für die erste Klasse im Regionalverkehr nehmen. Das müßte man austesten. Der Hauptgrund dieser Überlegungen um die Flatrate- Varainten ist ja nicht Verschenken sondern Vereinfachen, das hat sich noch nicht überall herumgesprochen.
Diese optisch recht hohen Beträge könnte man ja im Monatsabo entrichten, eventuell kann die DB sogar Finanzierungen anbieten und auch Sonderkündigungsrechte bei Arbeitslosigkeit, Unfällen, Tod u.a höherer Gewalt einräumen.
Mit den richtigen Leuten auf dem Führungs- Stand könnte man diese niedrige Hürde schaffen.
Ob die da sind weiß ich nicht, auch ist es kein Thema der DB allein, die reguläre BC 100 hat ja auch Akzeptanzprobleme, da sie weder für FlixTrain, Thalys oder andere FV- Marktteilnehmer gilt, da müssen alle an einen Tisch. Ein solcher Wildwuchs muß im Regionalverkehr unbedingt vermieden werden. Dort wiederum ist die BC 100 weitgehend anerkannt…nur auf den Brocken darf man nicht, das wäre ja der Gipfel.
Bis die sich mal alle zu einer vernünftigen Lösung entschlossen haben, ist die Menschheit schon untergegangen.
Warum also nicht 62,50 € und nur maximal 59 €?
Es muß ein Ticket sein, daß ähnlich der BahnCard 100 strukturiert ist, sich aber auf den ÖPNV beschränken würde, also freie Fahrt in Bus, RE, RB, Straßenbahn nicht aber für den Fernverkehr, eine BC 100 Regio zum Preis von 1500 €/ Jahr. Diese Light- Variante wäre einfach zu handhaben ggf. enthielte sie ein Bonusprogramm ähnlich der BC 100 wonach man über Punkte auch Fernverkehrsfahrten, Platzkarten oder DB Lounge- Aufenthalte sammeln könnte.
Frau Hüskens hat übrigens elegant formuliert „Kosten von 400 €/ Jahr verursacht“ das ist Staatsgeld und zwar in Form einer BC 100 erster Klasse.
Als Volksvertreter sollte man die Nähe zum Volk suchen und das ist häufiger in der zweiten Klasse anzutreffen…und die 2. wäre auch über 2000€ billiger pro Jahr…mal Nachdenken bei der nächsten Reise….
Die soll sich mal um die chaoten von Halle kümmern die den Verkehr lahm legen.