Stadtrat beschließt: Halle bekommt ein eigenes Forstamt

Die Stadt Halle (Saale) bekommt ein eigenes Forstamt. Der Stadtrat hat am Mittwoch mehrheitlich einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen MitBürger & Die PARTEI, DIE LINKE und Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER mehrheitlich zugestimmt. Im Fokus vieler Hallenser steht vor allem die Dölauer Heide. Doch neben dem großen Stadtwald gibt es auch über das Stadtgebiet verteilt noch kleinere Wälder, insgesamt 1.250 Hektar Fläche.
Der hallesche Stadtwald fungiert wie eine Art Klimaanlage für die Saalestadt, heißt es von den Fraktionen. Doch seit einigen Jahren setzen extreme Wetterereignisse wie lange Trockenperioden und Stürme dem Wald stark zu. hinzu komme der steigende Schädlingsbefall. Auch Versäumnisse bei der Pflege sowie der Waldverjüngung haben ihre Spuren hinterlassen, beklagen die Antragsteller, selbst für Laien seien diese Schäden sichtbar. Ein Blick vom Kolkturm auf die Dölauer Heide im Frühjahr offenbart das Ausmaß der Zerstörung.
Schon vor fast drei Jahren hat der Stadtrat den ersten Anlauf gestartet. Im März 2019 wurde die Stadtverwaltung beauftragt zu prüfen, ob die Aufgaben der Waldbewirtschaftung besser durch eine stadteigene Forstverwaltung erledigt werden können. Dabei sollten die Erfahrungen von Städten mit einem eigenen Forstamt wie etwa Leipzig einbezogen und dem Stadtrat bis zum dritten Quartal 2019 eine Abwägung dazu vorgelegt werden.
„Nachdem die Abwägung dem Stadtrat auch im April 2021 noch nicht vorlag, haben wir dies zum Anlass genommen, einen Antrag für einen Grundsatzbeschluss zur Einrichtung eines städtischen Forstamtes zu stellen. Dies geschah in der Hoffnung der Angelegenheit etwas Dynamik zu verleihen, das Thema vertieft in den Fachausschüssen zu diskutieren und so eine Abwägung im Stadtrat durchzuführen“, erläutert Tom Wolter (Fraktion MitBürger & Die PARTEI) die Beweggründe seiner Fraktion für den Antrag. Darüber wurde 7 Monate beraten, weitere Stadtratsfraktionen traten dem Antrag bei.
Dazu führt Hendrik Lange, Stadtrat der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Vorteile des städtischen Forstamtes aus: „Unsere halleschen Wälder sind teilweise in einem schlechten Zustand. Das liegt auch daran, dass der Klimawandel ihnen schwer zusetzt. Das Sterben von Bäumen ist aber kein Naturgesetz, sondern mit anderen Strukturen durchaus zu verhindern. Dabei kommen wir an einem städtischen Forstamt nicht vorbei, denn wir brauchen Expert*innen vor Ort, die unsere Wälder kennen und mit den Bürger*innen kommunizieren. Halle hat glücklicherweise viel Wald – jetzt brauchen wir auch die lokale Expertise.“
Dr. Sven Thomas, Stadtrat der Fraktion Hauptsache Halle & FREIE WÄHLER und Mitglied des Finanzausschusses, meint: „Die grüne Lunge unserer Stadt ist bedroht. Zuerst sind die Nadelbäume ‚verdurstet‘, jetzt ist die ganze Dölauer Heide ein Sanierungsfall. Das ist für die Umwelt katastrophal und für Besucher gefährlich. Höchste Zeit, in Halle umzudenken. Der Schutz der noch verbliebenen Waldgebiete muss eine ureigene Aufgabe der Stadt Halle sein.“
Im November dann stellte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einen Änderungsantrag mit dem Ziel zusätzlich ein Leitbild für die halleschen Wälder zu erarbeiten und das Forstamt erst im Jahr 2024 einzurichten. Stadträtin Beate Thomann, zuständig für den Wald bei der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, liegt vor allem ein gemeinsam entwickeltes Leitbild für die Waldbewirtschaftung am Herzen: „Dieses Leitbild muss den unterschiedlichen Waldarten, die wir auf dem Stadtgebiet haben, gerecht werden und darf auch den Klimawandel nicht unberücksichtigt lassen. Mir ist es außerdem wichtig, dass wir dieses Leitbild gemeinsam mit den Beiräten, der Stadtverwaltung, den Fachleuten und auch den Bürger*innen entwickeln. Die Zeit dafür müssen wir uns nehmen und ich denke, wir haben sie auch. Diese Beteiligung sorgt für das nötige Verständnis und für die Akzeptanz dessen, was das Forstamt dann letztlich umsetzt.“
Im Ergebnis einigten sich die vier Fraktionen auf einen Kompromiss: Die Erarbeitung des Leitbildes wird als zusätzlicher Beschlusspunkt in den ursprünglichen Antrag übernommen und das Forstamt soll bereits ein Jahr früher als von den Grünen vorgeschlagen und damit 2023 eingerichtet werden.
Hahaha! Der linke Oberförster, „Lange“ erwarteter Gesalbter und Retter der Demochristie, will „mit den Bürger*innen kommunizieren“. Die danken bestimmt jetzt schon mal im Voraus!
Welch ein Schwurbelkram!
Das hat er doch gestern am Rande der Sitzung praktisch und engagiert bewiesen!
Klasse.
Wie wir wissen, macht so ein Amt genau….nichts.
Von den Beamten geht keiner in den Wald und pflanzt Bäume. Konkrete Arbeit ist neuerdings ja gegen das Selbstverständnis jedes Beamten.
Dieser nutzlose Stadtrat hätte das Ganze extern beauftragen sollen.
So wird es nur unendlich teuer ohne Ergebnis.
Wer es nicht glaubt: wir haben auch ein Grünflächenamt. Und Halles „Grünflächen“?
Ausser vor der Hauptpost, verlottert vermüllt verunkrautet…
Ist aktuell extern beauftragt! Leider unzureichend in der Ausführung!
Aber nur ein Teil vom Geld des Forstamtes zusätzlich investiert und der beauftragte Forst würde mehr leisten.
Ein Amt kostet viel und braucht Verwaltung. Es bessert sich nichts, nur weil es einen Forstamtsleiter gibt. Viele Häuptlinge wenig Indianer.
Und ein großer Teil der Räte wollten kein Forstamt!
Aber Grüne, Linke, Mitbürger sowie HH sahen dies aber anders.
Posten schaffen für“qualifizierte“ Parteigenossen die von nix Ahnung haben aber auch ihr Auskommen brauchen 😉😇😂am Ende wird an 3. oder 4. ausgeschrieben 🙈🙈 Lohndumping im öffentlichen Dienst 🙈
Versuch mal ganze deutsche Sätze zu bilden. Dann versteht man dich vielleicht
👍 Weniger Staat und dafür Steuern runter wäre besser!
Genau. Die Wegepflege ( in der Dölauer Heide dringend nötig), Freizeiteinrichtungen ( Turm, Spielpkätze) und den Gefährdungsschnitt in Wegenähe könnte man durch Aufstockung des Grünflächenamtes schaffen. Den Rest einfach sich selbst überlassen. Das hat die Natur Million Jahre auch ohne Förster geschafft.
Gut so, aber warum erst 2023?
Die Stadträte werden es nie lernen. Sparen heißt immer wieder nachdenken, ob man mit weniger Geld ein besseres Ergebnis erzielen kann.
Eine neu verhandelte Leistungsvereinbarung mit dem Forstamt Naumburg bringt mehr für den Wald und kostet weniger als ein neues Forstamt.
Von Waldbewirtschaftung hast du also auch keine Ahnung.
„Sparen heißt immer wieder nachdenken, ob man mit weniger Geld ein besseres Ergebnis erzielen kann.“
Wichtiger wäre die Überlegung, ob man überhaupt ein besseres Ergebnis erzielen kann. Das liegt eher selten am Geld, sondern an der Kompetenz und vor allem der Motivation der involvierten Personen.
Wie lassen sich denn involvierte Personen am besten motivieren?
Mal überlegen…
Es wird Zeit, dass die Waldbewirtschaftung wieder aktive Strukturen bekommt! Ohne die Ausforstung abgestorbener Gehölze und ein kluges Management der Aufforstung, haben Schädlinge ein leichtes Spiel. Letztlich waren diese bewaldeten Gebiete über Jahrhunderte in der Hand von Förstereien. Das Zusammenlegen größerer Waldflächen zu Forstwirtschaftbetrieben erwieß sich bereits zu DDR – Zeiten, für eine zielgerichtete individuelle Waldwirtschaft entsprechend der geologischen Beschaffenheit und den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Regionen, als hinderlich.
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Schön, da werden sich also noch 20 bis zum Mond alimentierte Beamte zusätzlich den A… in Halle plattsitzen. Haben wir nicht schon 3000 Verwaltungsangestellte in Halle?
Was soll das dem verlotterten und vernachlässigen Wald helfen?
Von denen wird keiner einen Baum pflanzen.
Die Verwaltungsbeamten können ja mit nach draußen gehen und helfen den Wald aufzubessern. Dank modernen Kaffee-2-Go-Bechern bleibt der Kaffee auch unterwegs warm.
Damit sich ein Forstamt lohnt, müsste Halle aber noch ein paar Nachbargemeinden eingemeinden.
So wie .. .. .. Naumburg??
Damit sich es lohnt, könnte man in Brasilien ca.5 ha Regenwald Bäume ausgraben und mit dem Jumbo hierher einfliegen. Dann werden der Förster aus dem Silberwald und der Stülpner Karl als Förster eingestellt.
Für Schulprojekte ist keine Kohle da. Für solche nebensächliche Dinge schon.🤦♂️🤦♂️
Und warum dauert das immer so lange?