Studie der Uni Halle: Studierende repräsentieren nicht die Bevölkerung

Studierende sind beliebte Versuchspersonen für Studien, treffen im Durchschnitt aber nicht immer dieselben Entscheidungen wie andere Bevölkerungsgruppen. Studien, die mit ihnen durchgeführt wurden, verraten also nur bedingt etwas über das Verhalten der anderen. Das zeigt ein Team von Verhaltensforschenden der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) in einer neuen umfangreichen Studie mit 36 Experimenten. Die Ergebnisse offenbaren ein generelles Problem in der Verhaltensforschung, weil viele Untersuchungen zu sozialem Verhalten nur mit Studierenden durchgeführt werden. Die Studie erschien im „Australian Journal of Agricultural and Resource Economics“.
Studierende sind beliebte Versuchspersonen, vor allem in der Verhaltensökonomie. „Das ist naheliegend, weil Studierende wissenschaftlichen Studien gegenüber aufgeschlossen sind, sich ohnehin im universitären Umfeld bewegen und empfänglich für finanzielle Anreize sind“, sagt Dr. Sven Grüner vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der MLU. „Allerdings stellt sich die Frage, ob Studierende repräsentativ für andere Bevölkerungsgruppen sind – schließlich unterscheiden sie sich in wichtigen Merkmalen, etwa im Alter oder im Einkommen.“ Um diese Frage zu beantworten, hat der Verhaltensökonom eine aufwendige Studie mit 300 Probanden durchgeführt. Das Ergebnis: Von Studierenden lässt sich nur begrenzt auf das Verhalten anderer Menschen schließen.
In insgesamt 36 Teilexperimenten hat Grüner die Entscheidungen von Studierenden der Agrarwissenschaften mit denen von Landwirten verglichen. Untersucht wurden individuelle Eigenschaften, wie Risikobereitschaft, Ungeduld, Altruismus, Vertrauen, oder die Bestrafung unfairen und die Belohnung großzügigen Verhaltens. „Wir haben dafür auf etablierte ökonomische Experimente aus der Entscheidungs- und Spieltheorie zurückgegriffen“, erklärt Grüner. So wurden beispielsweise bei der Ermittlung der Risikobereitschaft die Probanden vor die Wahl gestellt, einen geringen Geldbetrag mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit oder einen höheren Betrag mit geringerer Wahrscheinlichkeit zu gewinnen. „Bei allen Experimenten haben wir die monetären Anreize stufenweise erhöht, um zu sehen, welchen Einfluss die zu erwartende Summe auf die Entscheidungen hat“, sagt Grüner. Das Geld wurde übrigens tatsächlich ausgezahlt, weil fiktive Summen die Ergebnisse verfälschen – die Probanden zeigen dann in stärkerem Maße sozial erwünschtes Verhalten.
Die Auswertung der Experimente ergab ein sehr durchwachsenes Bild: Bei der Risikobereitschaft etwa konnten keine deutlichen Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt werden. „Das widerspricht früheren Studien, in denen sich Studierende im Vergleich zu Landwirten als risikoscheuer erwiesen hatten“, sagt Grüner. Auch bei der Belohnung großzügigen Verhaltens und beim Vertrauen waren die Unterschiede gering. Größere Unterschiede gab es bei der Geduld: Die Landwirte entschieden sich viel häufiger für die frühe Option mit geringerem Auszahlungsbetrag und höherer Chance, die Studierenden erwiesen sich durchgehend als geduldiger. Zugleich schlugen die Landwirte häufiger unfaire Angebote aus, auch wenn sie dafür selbst auf Geld verzichten mussten. Dieser Befund stehe nicht im Einklang mit früheren Studien, die ein ähnliches Verhalten von Studierenden und anderen Bevölkerungsgruppen zeigten, sagt Grüner.
„Unsere Untersuchung zeigt, dass es grundsätzlich problematisch ist, das Verhalten von Studierenden auf reale Akteure zu übertragen. Das könnte die Ergebnisse bisheriger Studien infrage stellen – nicht nur in den Agrarwissenschaften, sondern fachübergreifend“, so Grüner weiter. Das sei auch deshalb ein sensibles Thema, weil mit Erhebungen zur individuellen Entscheidungsfindung wichtige Zukunftsfragen untersucht werden – Risikoverhalten und Geduld etwa seien entscheidende Kriterien für die Investition in nachhaltige Produktionsstrukturen, die sich in der Regel erst nach vielen Jahren amortisiert. Die neue Studie helfe dabei, Faktoren zu ermitteln, mit denen sich die Ergebnisse gewichten lassen.
Die Studie wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Studie: Grüner S., Lehberger M., Hirschauer N., Mußhoff O. How (un-)informative are experiments with students for other social groups? A study of agricultural students and farmers. Australian Journal of Agricultural and Resource Economics (2022). doi.org/10.1111/1467-8489.12485
Das ist doch mal eine durchschlagende Erkenntnis! 😉
Das ist wenig überraschend. Immerhin ist sogar jeder Erstsemester der Kulturwissenschaften zehn mal gebildeter als Steff.
Trotzdem wirst du mal höchstens Taxifahrer.
Seit wann urteilst du über Experten, Roberta?!
Treffer und versenkt. Jetzt heult der alte Mann, weil er nie eine Universität besuchen durfte und daher jetzt wenig Rente hat. Mimimimi.
Roberta, Deine nicht vorhandene Intelligenz ist mittlerweile legendär.
Ich bin weder Rentner noch ohne Abschluß und verdiene gut.
Bei dir bin ich mir da nicht so sicher.
Deine aus der Luft gegriffenen Schlüsse lassen eher auf ein niedriges Bildungsniveau schließen.
„weil er nie eine Universität besuchen durfte und daher jetzt wenig Rente hat.“
Es gibt genug Uniabsolventen, die trotzdem wenig Rente haben und genug, die keine Universität besucht haben und trotzdem eine auskömmliche Rente bekommen.
Die Wissenschaft hat festgestellt, dass Schokolade Milch enthält.
Als Milchkuh solltest du es besser wissen:
Geduld, Geduld! Mit der Zeit wird aus Gras Milch!
Studenten sind doch mittlerweile nur noch Dummqatscher. Stehen früh um 9 auf, den ganzen Tag faulenzen und an Uni-Aufsätzen arbeiten, hängen nur Heime und labern dummes Zeug, rennen mit ihren Ledertaschen zum nächsten Bewaffel dich und fachsimpeln über die nächsten Corona-Maßnahmen.. Klar das die nicht das Abbildild der Ottonormalbevölkerung darbieten.
Wer oben im Baum sitzt, sieht weiter als der, der im Gebüsch sich befindet. Wer mit existenziellen Nöten zu kämpfen hat, beurteilt Dinge anders, als Leute, denen es gut geht. Logischerweise kann demnach eine Bevölkerungsgruppe, wie Studierende nicht die heterogene Gesamtbevölkerung repräsentieren.
War bei mir anders mit Kindern und Studienabschluss mit Auszeichnung in weniger als der Regelstudienzeit. Aber du musst es ja wissen.
…und nun haste Ahnung von dem was du studiert hast und vom Leben hast du keine !
Warum soll er keine Lebenserfahrung haben? Jeder hat seine Lebemserfahrung, aber eben jeder andere. Und das ist auch gut so. Wer länger dabei ist und intelligenter hat ggf. ein oaar Vorteile, aber auch das gilt nicht pauschal.
Du verfügst offenbar über ausreichend halbwissen, es sei dir gegönnt. Aber du solltest nicht auf diesem Niveau stehen bleiben und dich doch unbeding dazu weiterbilden. Vlt gibt es dafür sogar einen akademischen Abschluss, sofern du mal irgendwann eine Studierfähigkeit oder Hoschschulreife erlangen konntest. Ansonsten mußt du bei deinem abgebrochenen Hauptschulabschluß bleiben. Das wirkt sich auch auf dein Einkommen am unteren Rand aus. Dagegen hilft nur … siehe oben… Weiterentwicklung. Und nicht jammern, das wird. Dauert allerdings Jahre.
Ach naja. Auch unter gebildeten Akademikern gibt es jede Menge menschliche Enttäuschungen. Wie man an maltes Herablassender und arroganter Art deutlich erkennen kann.
So ist es.
Wer hätte das gedacht? 😮
Das erkennt man schon allein an der unreflektierten Nutzung von Gendersprache im hochintellektuellen Umfeld. Wie wäre es mal mit einer Verhaltensstudie diesbezüglich? Intellektuell und aufgeklärt tun, aber dann trotzdem nur vorauseilenden Gehorsam und Mitläufertum praktizieren.
„im hochintellektuellen Umfeld“
Wie kommst DU dahin?
🤣
Solange der Lohn für die Frauen geringer als der der Männer ist, kann ruhig fleißig weiter gegendert werden… *AchtungIronie
Danke, man kann es kaum treffender zusammenfassen. Perfekt dressierte Dampfplauderer, die sich in ihrer Uniblase für die Größten halten und gar nicht bemerken, wie schön glattgebügelt sie sind.
GAMMLER !!!
Wow, da musste die Geisteswissenschaft aber lange forschen.
Dafür musstest du um so kürzer lesen.
„Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften“
Dazu benötigt man „Studien“, die auch noch mit Steuergeldern bezahlt werden!? Da muss sich doch – schnellstens – etwas ändern!
Zum Glück hast du nie studiert und somit Steuern gespart.
Danke!
Meine Erfahrung ist, dass sich an den Unis vor allem Studierende der Sozialwissenschaften recht häufig zur Teilnahme an Studien melden. Die anderen (richtigen) Studierenden machen in der Zeit ihren Abschluss. So war es während meines Studiums. 😀
Nun wäre interessant, wie genau du diese Erfahrung gemacht hast, wo, wann und mit wem. Aber da wird nichts kommen. Schade eigentlich. Du bist sehr interessant.
Du bist doch sowieso in allen Disziplinen der Allerbeste. Eigentlich müsstest du gleichzeitig den englischen Thron und die amerikanische Präsidentschaft innehaben. Ach ja, und Papst natürlich.
Studierende…… Hab schon immer gesagt, dass fff nur…. rumschwurbelt!