Tag der Landwirtschaft in Halle (Saale) zeigt Bedeutung regionaler Wertschöpfung und vielfältiger bäuerlicher Betriebe auf
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland hat heute ihren traditionellen Tag der Landwirtschaft in Halle veranstaltet. Unter dem Motto „Bäuerliche Vielfalt vom Boden bis zum Teller“ stand die Frage im Mittelpunkt, wie vielfältige bäuerliche Betriebe, eine regionale Landwirtschaft und Versorgung in Sachsen-Anhalt gestärkt werden können. Mit über 60 Teilnehmer:innen war der Tag ein voller Erfolg.
Jessica Haby, Gärtnerin und Landesgeschäftsführerin der AbL Sachsen-Anhalt, betonte:
„Bäuerliche Vielfalt endet nicht auf dem Feld – sie reicht bis auf den Teller. Regionale Wertschöpfungsketten sind entscheidend für eine nachhaltige Ernährung. Wir brauchen bäuerliche Betriebe, die standortangepasst wirtschaften, regionale Märkte bedienen und ökologische Verantwortung übernehmen. Wir fordern die Politik auf, hierfür die politischen Rahmenbedingungen zu schaffen und regionale Vermarktungswege zu stärken. Nur so gelingt die sozial-ökologische Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft“.
Die Veranstaltung bot ein vielfältiges Programm: Nach dem Grußwort von Dr. Steffen Eichner (Staatssekretär im Umweltministerium Sachsen-Anhalts) ging es um die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel – mit wissenschaftlichen Erkenntnissen der Global Change Experimental Facility des Helmholtz-Zentrums in Bad Lauchstädt und Praxisberichten von Betrieben. In Kurzvorträgen wurden zentrale Themen wie Landzugang, regionale Vermarktung und Gemeinwohlverpachtung diskutiert. Am Nachmittag standen die agrarpolitischen Entwicklungen auf Bundes-, EU- und Landesebene im Fokus. Volker Rost (Abteilungsleiter im Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalts) stand hierbei für die Regierung Rede und Antwort. Herr Eichner und Herr Rost betonten dabei in ihren Reden beide, dass sie sich einen verbesserten Zugang zu Land für Junglandwirt:innen und in diesem Zuge eine Reform der Vergabe der Flächen des Landes Sachsen-Anhalts vorstellen können.
Jessica Haby ergänzte:
„Vielfalt ist die Grundlage für eine krisenfeste Landwirtschaft. Ein zentraler Faktor ist hierbei der Zugang zu Land für bäuerliche Betriebe und Existenzgründer. Die Regierung in Sachsen-Anhalt muss endlich den Ausverkauf der Landwirtschaft an Investoren stoppen. Statt renditeorientierter Investoren braucht es Menschen vor Ort, die regional Lebensmittel produzieren. Kommunen, Kirchen und das Land Sachsen-Anhalt sollten ihre Flächen transparent nach Gemeinwohlkriterien vergeben und damit regionale boden-, klima- und umweltschonend produzierende Betriebe stärken. Daher begrüßen wir auch die Offenheit der Regierung, den Zugang zu Land für landwirtschaftliche Existenzgründer zu erleichtern.“
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Förderverein bäuerliche Landwirtschaft und der Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt statt und wurde gefördert von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ.
Foto: AbL Mitteldeutschland









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