Für 32,6 Millionen Euro: Umgebauter und erweiterter Sparkassen-Eisdom wird am Samstag eingeweiht – Saale Bulls wollen in den nächsten drei Jahren aufsteigen

Am 25. Oktober 2025 schlägt die Eishockey-Ära in Halle (Saale) ein neues Kapitel auf: Der umfassend ausgebaute Sparkassen-Eisdom in der Blücherstraße wird feierlich eröffnet. Nach Jahren des Provisoriums und einer Zelt-Saison finden die Saale Bulls ihre professionelle und moderne Heimstätte zurück. Das erste Pflichtspiel gegen die Hannover Indians war in Rekordzeit ausverkauft.
Ein Dom mit doppelter Kapazität und Profi-Standard
Der Neubau, finanziert mit 32,6 Millionen Euro größenteils aus Fluthilfemitteln nach der Zerstörung der alten Halle im Jahr 2023, setzt neue Maßstäbe. Die Arena bietet künftig Platz für 3.300 Zuschauer – doppelt so viel wie zuvor – und garantiert dank einer professionellen Lüftungs- und Entlüftungsanlage eine konstante Grundtemperatur von 15 Grad. Damit gehört die ständige Gefahr von Spielabsagen wegen Nebelbildung der Vergangenheit an. Die Eisfläche ist auf einer festen Betonschicht aufgebracht. „Dadurch setzt sich nichts mehr, wir haben auch ein viel dünneres Eis“, so Saale-Bulls-Präsident Daniel Mischner. Das spart natürlich auch Kosten für den Unterhalt.
Bis zur letzten Minute wird noch gewerkelt: Heute werden die Lautsprecher installiert, morgen folgt der moderne LED-Video-Würfel, der künftig über dem Eis schwebt. Die Kabinen sind noch nicht ganz fertig, ebenso der Business-Bereich, Fanshop und Schlittschuhverleih. Doch Mischner ist überzeugt, das hinzubekommen. „Es ist noch eine Menge, aber wir schaffen das.“ Zudem werden noch die Kameras für den Livestream und den Videobeweis installiert.
Umzug der Fankurven
Die Fankultur der Saale Bulls, die von Hauptsponsor Jürgen Fox von der Saalesparkasse ausdrücklich gelobt wird, bekommt neue Reviere: Die Stehtribüne der Heimfans zieht auf die nördliche Seite. Die Gästefans finden ihren Platz künftig auf der südlichen Seite, wo auch neue Sitzplätze geschaffen wurden. Die Laufwege verbessern sich dadurch. Gäste können sich auf bessere Sichtachsen freuen. Auch gebe es durch die Klimatisierung keine beschlagenen Scheiben mehr, so Mischner.
Aufstieg als „Verpflichtung“
Die Erwartungen an die neue Arena sind hoch. Jürgen Fox sieht in dem neuen Eisdom eine „Verpflichtung für die Spieler“ und spielt damit auf einen möglichen Aufstieg an. „Der sportliche Grundstock ist gelegt und jetzt kommt das Ambiente dazu.“
Saale Bulls Präsident Daniel Mischner zeigte sich sichtlich erleichtert: „Ich bin froh, dass der Eissport nach zwölf Jahren in ruhiges Fahrwasser kommt.“ In dieser Zeit sei man fünfmal umgezogen. Sein klares Ziel für die Zukunft: „Der Aufstieg soll in den nächsten drei Jahren vollzogen werden. Das kann diese Eissporthalle. Das kann der Eissport.“ Man habe mehr Geld in die Mannschaft installiert, um den Aufstieg zu schaffen. Mischner hofft natürlich, dadurch auch mehr Sponsoren zu gewinnen. Die Stimmung in der Halle beschreibt Mischner als „Hexenkessel.“ Durch eine neue Soundanlage wird der Effekt noch verstärkt. Erhofft auch, dass der Zuschauerdurchschnitt deutlich ausgebaut werden kann.
„Wir freuen uns riesig“, sagte Sportdezernentin Judith Marquardt. Sie erinnerte an die Hochwasserschäden 2013, wegen der auch die alte Halle abgerissen werden musste. „Jetzt endlich, zwölf Jahre später, habe wir einen fast fertigen Eisdom.“ Es sei rund um die Uhr gearbeitet worden, nicht nur durch die beteiligten Firmen. „Hier steckt ganz viel Ehrenamt drin.“ Es sei ja auch die einzige Eissporthalle in Sachsen-Anhalt. „Das ganze Stadt kommt hier zusammen, und auch das Umland.“ Neben dem Profisport werden auch Breitensport, Schulsport und Freizeitmöglichkeiten angeboten.
Verrückter Eröffnungstag: Public Viewing für alle Fans
Die Sehnsucht der Fans nach der Rückkehr ist riesig: Die Karten für das Eröffnungsspiel waren innerhalb von zehn Minuten ausverkauft. Für alle, die kein Ticket ergattern konnten, gibt es ein Trostpflaster: Im Festzelt vor dem Eisdom wird ein Public Viewing des Spiels stattfinden, der Eintritt ist frei. Zudem heizt die Band Bienstich vor und nach dem Spiel musikalisch ein. „Das Spiel gegen die Hannover Indians wird ein Kaltstart werden“, sagt Mischner. „Das Eis hier hat noch keine Kufe gesehen.“ Derzeit trainieren die Saale Bulls in Leipzig, am Donnerstag werden sie erstmals auf dem Eis im Eisdom stehen.
Der Eröffnungstag wird zum Spektakel, inklusive Lasershow vor und nach dem Spiel sowie einem organisierten Fanmarsch:
Uhrzeit | Ereignis |
---|---|
11:46 Uhr | Beginn des Fanmarschs am Hauptbahnhof Halle (Abholung der Hannover-Indians-Fans, die mit dem Sonderzug kommen). |
14:30 Uhr | Feierliche Eröffnung des Sparkassen-Eisdoms (Zerschneiden des roten Bandes). |
17:00 Uhr | Anbully: Saale Bulls vs. Hannover Indians (Festzelt-Public-Viewing parallel). |
19:30 Uhr | Große Eröffnungsparty mit Bienstich vor dem Eisdom (freier Eintritt). |
Damit wird der 25. Oktober 2025 zu einem unvergesslichen Tag für die gesamte Eishockey-Community in Halle. Lediglich der Außenbereich wird erst im Frühjahr des kommenden Jahres vollständig fertiggestellt. Aktuell entstehen auch im Außenbereich viele neue Parkplätze. Das war ja auch ein Kritikpunkt von Anwohner, dass die Plätze vor ihren Häusern immer zugeparkt waren.
Ab 15. November wird es auch wieder öffentliches Eislaufen geben. Die Schlittschuhe können direkt vor Ort ausgeliehen werden.







Aufstieg in den nächsten drei Jahren, aber sicher doch 😄
Bei der Konkurrenz aus dem Süden aussichtslos.
Die Halle braucht niemand.
Doch. z.B. die, die gerne Schlittschuh laufen oder Eishockey gucken.
„Umgebauter und erweiterter Sparkassen-Eisdom“
Da zahlt der Sparkassen-Kunde gerne noch höhere Bankgebühren.
Die Fluthilfegelder waren nicht dazu gedacht, dass man so etwas größer und frivoler baut, sondern nur das wieder ersetzt was kaputt gegangen ist. Mit den Fluthilfegeldern wurde mancher Schabernack in Halle finanziert, da hat nur noch niemand wirklich sein Augenmerk drauf gehabt. Aber wer weiss, vielleicht fängt bei einer Kontrollbehörde ja mal jemand neues an dann kann sich das sehr schnell ändern. Bekanntlich kehren neue Besen ja besonders gut und wenn da jemand kommt, der nichts mit Halle zu tun hat, dann um so besser….
Diese hässliche Wellblechhalle steht ja wohl stellvertretend für die Veruntreuung von Fluthilfegeldern und vor allem für das Verarschen der halleschen Bevölkerung durch Politik und Stadtverwaltung. Zum einen die Schadensgutachten für die alte Eissporthalle, die je nach Auftraggeber einen vernachlässigbaren Schaden (Betreiber) oder einen Totalschaden mit Abrissempfehlung (Stadt) zum Ergebnis hatten. Und hey, hier muss sich doch eigentlich jeder daran erinnern, wie damals hoch und heilig versprochen wurde, dass der flugs hochgezogene Schrottpalast an dieser Stelle nur ein Provisorium (für 12 lange Jahre – auch so ein Witz) sei und man niiiiiemals diesen Standort zur neuen Eishalle ausbauen würde. Wer noch die alte plattgemachte Eissporthalle im Kopf hat, lacht sich doch über diesen peinlichen Ersatzbau einfach nur schlapp.
In der Tat. Ab 01.10. erfolgte eine kräftige Preiserhöhung 🙁
Monatlicher Grundpreis für privat von 2,90 auf 4,95 und für Firmen von 6,00 auf 12,95 Euro! Die EC-Karte von 9 auf 15. Ist schon krass 🙁
Schön, dass Halle wieder eine Eisporthalle hat. Dem Verein wünsche ich den baldigen Aufstieg. Allerdings ist das durch die finanziell übermächtige Konkurrenz aus dem Westen und Süden ein eher aussichtsloses Unterfangen.
Dien Kosten für diese Halle sind allerdings überhaupt nicht nachvollziehbar und kann niemanden auch nur ansatzweise erklärt werden. Immer raus mit den europäischen Steuergeldern.
Dass die Großstadt Halle eine moderne Eishalle bekommt, ist zu begrüßen. Von einer Verdopplung der Kapazität auf 3300 Zuschauer zu reden, ist allerdings hanebüchener Unsinn. Wie bspw. auf eishockey.info problemlos nachvollziehbar, fasste die provisorische Halle bisher bereits ca. 2400 Leute.