Umweltaktivist beauftragt Labor wegen Keimbelastung: Wird Krankenhaus-Abwasser oder Abwasser der Baustelle am Weinberg Campus in die Wilde Saale gespült? Belastung mit Darmbakterien am Regenwasserkanal doppelt so hoch wie im Fluss

In den vergangenen Monaten ist die Belastung der Saale mit krankmachenden Koli-Bakterien gestiegen. Nach dem Saaleschwimmen im vergangenen Jahr klagten viele Teilnehmer über gesundheitliche Beschwerden. Eine der Ursachen liegt am Mischwassersystem in Halle. Wenn es viel regnet, wird verdünntes Abwasser in die Saale gespült. Doch liegt es nur allein daran? Wolfgang Schuster von der Ökologischen Arbeitsgruppe (ÖAG), die sich schon seit DDR-Zeiten für einen sauberen Fluss einsetzt, hatte noch einen anderen Verdacht.

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Ein Regenwasserkanal führt vom Gelände der Uniklinik sowie dem Campus-Gelände mit diversen Forschungsinstituten in die Wilde Saale. Schuster hat deshalb auf eigene Kosten ein Prüflabor beauftragt. Das hat an vier verschiedenen Stellen in der Wilden Saale Proben genommen. Dabei sei am Rohr der Uniklinik “eine deutlich erhöhte 

E.Colibakerielle Belastung” festgestellt worden, so Schuster. Die Belastung ist mehr als doppelt so hoch wie in der Wilden Saale. “Auch visuell ist die Einleitung von Abwasser in diesem reinen Regenwasserkanal sichtbar. Am Gitter des Einlaufes hingen Toilettenpapier und Feuchttücher”, beklagt Schuster in einem Schreiben an Umweltdezernent René Rebenstorf. “Wie bei einem Mischwasserkanal laufen hier verbotswidrig Abwasser und Fäkalien in die Wilde Saale. Das ist visuell feststellbar und durch Fotos und Videos dokumentiert”, so Schuster.

Zwar kann sich Schuster vorerst finanziell kein weiteres Gutachten durch ein zertifiziertes Labor leisten. “Ich werde aber weiterhin mit offenen Augen auf und an der Saale unterwegs sein und biete meine Unterstützung zur Ermittlung und Beseitigung von Verunreinigungen der Saale an”, so Schuster. Er hat die Großbaustelle am Weinberg Campus mit ihren Toilettencontainern unter Verdacht. “Bei Großbaustellen mit Sanitär- und Wohncontainern, die über lange Zeit bestehen, sind nur Sanitärcontainer mit Abwassertank die sichere Variante”, so Schuster. Er hat in der Vergangenheit aber auch Verunreinigungen durch ölhaltige Stoffe festgestellt. “Ich vermute unsachgemäßen Umgang mit Öl oder defekte Arbeitsmaschinen auf der Großbaustelle im Klinikum als Quelle des Verunreinigungen”, so Schuster in seinem Schreiben an die Stadt.

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33 Antworten

  1. Zrr sagt:

    Na klar leiten die ihre Abwässer in die Saale, das war ja schon immer so und es wird auch zukünftig so weit gehen. Und die saaleschwimmer tummeln sich in dieser Plörre

  2. Badeente sagt:

    Das Mischsystem muss schrittweise entmischt werden, dass nach und nach nur noch Regenwasser in die Flüsse geleitet wird.
    Andere Orte und Städte wie z.B. Quedlinburg haben ihr komplettes Abwassersystem nahezu vollständig entmischt.

    • machbarkeitsstudie sagt:

      ist zu empfehlen, sicher auch durchführbar und ohne gewisse entscheidungsträger sogar finanzierbar.
      müssten hat steuergelder zur abwechslung mal sinnvoll angelegt werden.

  3. Recht & Ordnung sagt:

    Hier gehört gnadenlos durchgegriffen und die volle Härte des Gesetzes angewendet.

    Wer verbotenermaßen Scheiße in einen Fluss einleitet, gehört für mindestens 10 Jahre hinter Gitter!

    • Rechtsstaat sagt:

      Dieses Gesetz gibt es nicht.

      • huch! sagt:

        StGB abgeschafft? Wann?

        • hach! sagt:

          Wo steht im Strafgesetzbuch eine Mindeststrafe von 10 Jahren für unerlaubte Einleitung von Scheiße in einen Fluss?

          • na komm sagt:

            Nirgends.

            Dennoch ist

            „Dieses Gesetz gibt es nicht.“

            gelogen.

          • verstehendes Lesen oder auch nur Verstehen ist deine Sache nicht sagt:

            Ein Gesetz, dessen Anwendung wie von „Recht & Ordnung“ gewünscht mindestens 10 Jahre Freiheitsstrafe für die Einleitung von Scheiße in einen Fluss ermöglichen würde, existiert nicht.

          • Lass los! sagt:

            Das Gesetz, dass das Einleiten von Scheiße in einen Fluss bestraft, gibt es schon. Die mindestens 10 Jahre sind eine Forderung nach Verschärfung des Strafrahmens bzw. Anhebung der Mindeststrafe.

            Siehe auch „angewendet“ und „verbotenermaßen“.

    • ganz einfach sagt:

      Dafür gibt es schließlich Stichproben. Und wird man da fündig, muss es auf die Mütze geben.

  4. joerg sagt:

    Wichtiger für den Stadtrat ist Gendern, Regenbogenbänke, Schrott-Kunst ect. Die Wirklich wichtigen Dinge interessiert die nicht.

  5. iro sagt:

    Wieder so ein Querulant, der den Geschäftemachern auf die Finger klopfen will, pfui!

  6. Detlef sagt:

    „ Nach dem Saaleschwimmen im vergangenen Jahr klagten viele Teilnehmer über gesundheitliche Beschwerden“
    Warum schwimmen die auch in der Brühe, wenn Verschmutzungen des Gewässers bekannt sind.

  7. Carsten sagt:

    Passt doch zu dem Artikel der drüber steht! Das Spektiv ist weg! War ein Arschologe.

  8. Jim Knopf sagt:

    Die Ämter sind von Profis besetzt die Nichts tun .

  9. Wolli sagt:

    Hier geht es um die Einleitung verboterner Stoffe über den Regenwasserkanal der Uni in die Wilde Saale und nicht das Mischwasserproblem in Halle.
    Wie in der DDR wiegelt die Verwaltung der Stadt und der Uni ab. Die Messergebnisse eines verifizierten Labors werden abgestritten. Ich kann es nicht anders sagen, unter Rebenstorf ist der Umweltbereich zum fünften Rad am Wagen verkommen und Geier kümmert das nicht. Hier würde Wiegand anders handeln..

  10. Ironieschalter sagt:

    Das ist bestimmt Klimakleberscheiße…

  11. FrHa sagt:

    Vielleicht sollten wir etwas Geld sammeln um weitere Messungen zu Finanzieren.
    Warum macht die Stadt hier nichts?.
    Es wird Zeit,dass der Echte Bürgermeister ins Amt zurück kommt.

    • deshalb tut sie so als wäre nix sagt:

      Weil die Stadt schon jetzt heillos mit allen möglichen Problemen überfordert ist.

  12. Kolibrie sagt:

    Vielleicht pflastern da ab und zu mal ein paar Kumpels rein.