Wegen Umbau: Salinemuseum verliert seine Straßenbahnansage
Der bevorstehende Umbau des Salinemuseums in Halle dürfte nun auch Fahrgästen der Straßenbahn auffallen. Denn seit dieser Woche ist der mittlerweile legendäre Spruch „Einziges salzproduzierendes Museums Deutschlands“ Geschichte. Denn das Museum selbst ist seit Jahresanfang zu.
Im April sollen die Bauarbeiten konkret starten, wurde am Mittwoch im Kulturausschuss informiert. Dort wurde auch darüber diskutiert, ob der Verein im kommenden Jahr fast 500.000 Euro Zuschuss aus der Stadtkasse bekommt. Die endgültige Entscheidung trifft der Finanzausschuss. Der Kulturausschuss hatte noch einige Bedenken. So soll schon die Höhe des Zuschusses festgelegt werden. Dabei gibt es noch gar keinen Vertrag. Der wird gerade erst ausgehandelt. Ein Vertreter des Vereins machte aber noch einmal die Wichtigkeit deutlich. Der Verein brauche Planungssicherheit. Sollte es im März keinen Beschluss geben, müsse man den Mitarbeitern vorsorglich kündigen. Ähnlich sah dies Kulturdezernentin Judith Marquardt. „Es geht um die Sicherheit der Personalverhältnisse. Wir wollen, dass der Verein weiter handlungsfähig bleiben kann und Salz weiter in der Öffentlichkeit bleibt.“
Johannes Krause (SPD) merkte an, dass man oft über geringe summer diskutiere, beispielsweise um 500 Euro für eine Schülerzeitung. „Hier haben wir fast eine halbe Million.“ CDU-Stadträtin Ulrike Wünscher nannte das Vorgehen der Stadtverwaltung absurd. Es sei einmalig, erst die Summe festzulegen und dann einen Vertrag auszuhandeln.
Rund 16 Millionen Euro werden in die Sanierung des Technischen Halloren- und Salinemuseum gesteckt. Ein Teil der Angebote, wie das Schausieden, werden im Stadtmuseum in der Kleinen Märkerstraße angeboten. Dort findet sich übergangsweise auch die Geschäftsstelle. Das Salinemuseum selbst soll im Jahr 2022 öffnen.
Der Silberschatz der Halloren wird künftig in einem Bereich der Großsiedehalle ausgestellt. Das Saalhorn wird dagegen zum Bereich für Seminare und Veranstaltungen. Auch Sonderausstellungen sollen im Saalhorn möglich sein. Eine Notsanierung des Saalhorn-Magazin hat bereits stattgefunden. Nun muss das historische Gebäude noch komplett saniert werden.
Die von Außen wohl sichtbarste größte Änderung ist der Eingangsbereich. Dieser wird komplett neugestaltet. Bisher kommen die Besucher über eine kleine Tür am Uhrenhaus ins Museum, nun wird der Eingang zum Siedehaus III verlegt, das komplett saniert wird und künftig Platz für die Dauerausstellung bietet sowie das Salzlabor und den Schausiedebereich. Das sogenannte Salzlabor als außerschulischer Lernort für ca. 30 Personen knüpft in seiner Gestaltung an die alten Hauben der Siedepfannen an. Eine neue Siede- und Trockenpfanne wird zum Schausieden eingerichtet
In dem Siedehaus III wird es auch ein Foyer für die Gäste geben, zudem ist dann der barrierefreie Zugang gewährleistet. Das Uhrenhaus soll künftig die Verwaltung und Bibliothek für das Technische Halloren- und Salinemuseum beherbergen. Ursprünglich war das Uhrenhaus auch für ein Cafè vorgesehen. Dies sowie der Museumsshop werden aber mit im neuen Foyer untergebracht.
Das jetzige Siedehaus erhält eine Wärmedämmung, wird zudem für das Saline-Technikum erweitert. Künftig ist ein ganzjähriger Betrieb für das Technikum möglich.
Auch der Außenbereich wird aufgewertet. So entsteht ein Anleger für den Kaffenkahn. Die Schornsteine werden saniert, der Hof neu gepflastert.
Das Salinemuseum ist wichtig für Halle, nevertheless.
Aber um wieviel Personale geht es denn? Und welche Aufgaben haben die, wenn das Museum geschlossen ist? Einnahmen durch Eintrittsgeld fallen weg.
Vielleicht sollte der Verein über Kurzarbeit mit Qualifizierung nachdenken. In welchen Sprachen können die kommunizieren?
Das Museum wird ja seine Arbeit in der Zwischenzeit fortführen. Und zwar im Stadtmuseum
Das Stadtmuseum hat doch Personal? Und Platz für die Exponate des Salinemuseums ist doch auch nicht im Übermaß.