Zukunft gestalten – aber wie? Umweltinitiativen fordern echte Bürgerbeteiligung bei Planungen zum Zukunftszentrum

Die Umweltinitiativen „Pro Baum“ und der Arbeitskreis Hallesche Auenwälder zu Halle (Saale) e.V. – AHA – rufen zur Versammlung auf: Am Montag, den 28.07., um 19 Uhr, lädt die Initiative „Pro Baum“ interessierte Bürgerinnen und Bürger in den Versammlungsraum des Reformhauses in der Großen Klausstraße 11 ein. Anlass ist die aktuelle Entwicklung rund um das geplante Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation, das auf dem Riebeckplatz entstehen soll – und für Unruhe sorgt.
Die beiden Initiativen kritisieren die bislang kaum vorhandene Einbindung der Bevölkerung in die Planungen. Bereits beim Bewerbungsverfahren für das Zukunftszentrum sei eine echte, transparente Mitbestimmung versäumt worden. Nun müsse endlich ein Umdenken einsetzen, fordern die Vertreter: „Das Zentrum soll ein Ort der gesellschaftlichen Transformation sein – dann muss dieser Prozess auch demokratisch und offen gestaltet werden.“
Grünflächen in Gefahr: Kritik an aktueller Stadtplanung
Zentrale Kritikpunkte sind der drohende Verlust von Grün- und Gehölzflächen sowie neue Flächenversiegelungen rund um den Riebeckplatz. Besonders betroffen wäre ein begrünter Bereich im Dreieck Magdeburger Straße, Volkmannstraße und Riebeckplatz, auf dem sich etwa 16 Bäume sowie eine artenreiche Wiesenfläche befinden. Diese Fläche sei nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch eine der wenigen grünen Oasen in einem ansonsten stark verbauten Stadtraum.
„Was wir erleben, ist Stadtplanung auf Kosten der Natur“, heißt es aus den Reihen der Umweltschützer. Die geplante Bebauung im westlichen Bereich des Platzes widerspreche den Zielen moderner, klimaangepasster Stadtentwicklung. „Es ist unverständlich, warum leerstehende Gebäude, wie beispielsweise das frühere Kaufhof-Gebäude am Markt, nicht für das Zukunftszentrum genutzt werden“, kritisiert der AHA. Ein Neubau würde etwa 1,5 Hektar Fläche versiegeln – eine irreversible Entscheidung.
Versiegelung und Baumverlust: Rückblick und Ausblick
Die Initiativen erinnern auch an vergangene Fehlentwicklungen am Riebeckplatz: Der Abriss der markanten Hochhäuser 2011 oder die weitgehend grünfreie Umgestaltung des Rondells hätten bereits damals Chancen zur Aufwertung des Stadtbilds und der ökologischen Funktion vertan. Aktuell sei sogar der letzte Baumbestand auf dem Platz selbst gefällt worden – ein weiterer Rückschritt.
Auch an anderen Stellen rund um den Bahnhof sei der Umgang mit städtischem Grün kritisch: ungepflegte Rasenflächen, Müll, übermäßige Mahd und fehlende Struktur. Dabei könnten Maßnahmen wie partielle Mahd, Heckenpflanzungen, Wiesenentwicklung und Fassadenbegrünung das Gebiet ökologisch und gestalterisch enorm aufwerten. Stattdessen drohe mit dem geplanten Bauvorhaben die weitere Verdrängung von Natur.
Forderung: Zukunftszentrum als Vorbild, nicht als Rückschritt
„Ein Zentrum für Transformation muss selbst beispielhaft mit Stadtgrün, Umwelt und Partizipation umgehen“, betonen „Pro Baum“ und der AHA. Sie fordern daher:
- Sofortige und vollumfängliche Beteiligung der Bevölkerung an der Planung
- Erhalt und Ausbau vorhandener Grünflächen rund um den Riebeckplatz
- Vorrangige Nutzung bestehender leerstehender Gebäude
- Keine weiteren Flächenversiegelungen
- Integration der Planungen in ein städtisches Grün- und Biotopverbundsystem
keine Bürgerbeteilung am ZZ, keine Bebauung, vom Vorhaben absehen, kein Hallenseher will das ZZ
kein Hallenseher – aber Hallenser vielleicht doch – ich auf jeden Fall 🙂
Viele Köche verderben den Brei!
Verwaltung, Unternehmen, Versorger (EVH,HWS, Telekom), Umweltamt, GmbH ZZ, ADFC, Stadträte sind schon beteiligt.
Wer nun noch? Man kann natürlich jeden Hallenser einzeln befragen? Macht überhaupt keinen Sinn.
sehe ich auch so. wenn jetzt jeder x-beliebige Kleinstverein noch anfängt mit Nörgelei rumzuwurschterln … das ist im Übrigen auch, was Deutschland hemmt. Einfach mal machen.
GmbH ZZ = HWG mbH
Das Thema „Zukunftszentrum“ ist durch – niemand wird mehr irgend einen anderen Bauplatz suchen! Der Bund baut und damit ist das erledigt. Das frühere Kaufhof-Gebäude ist doch schon lange verkauft und auch der Neubezug verplant. Diese „Pro Baum“ Initiative scheint irgendwie den Anschluss verpasst zu haben.
„Die beiden Initiativen kritisieren die bislang kaum vorhandene Einbindung der Bevölkerung in die Planungen.“
oh sind die „Dauerempörten“nun auch endlich wach geworden… ich habe bei den, zugegebener weise, wenigen infoveranstaltungen zum ZZ niemanden von den o.erwähnten Initiativen gesehen. Davon mal abgesehen bin ich mit dem gewählten standort auch nicht zufrieden .. wenn man einen sog Bilbao effekt erzeugen wollte wäre das gelände vom alten Schlachthof in der Freiimfelder geradezu ideal gewesen. .. nei lieber pflanzt man ein solitär mitten auf einen freien platz.
Dann hätte der Platz dort aber auch zu Verfügung stehen müssen. Dem war eben nicht so; der Eigentümer wollte das Gelände nicht verkaufen, wie auch die Deutsche Bahn das RAW nicht verkaufen wollte.
Diese Natur am Riebeckplatz dürfte sicher einzigartig sein. Das ist das Biotop des äußerst schreckhaften Autofahrers. Der äußerst schreckhafte Autofahrer teilt sein Biotop aber ungern mit anderen und ist auch, trotz gegenteiliger Behauptungen, nicht vom Aussterben bedroht.
Die Stadt sollte gleichzeitig auch ein „artenreicher“ Wald sein.
Da würde ich gerne einmal Mäuschen spielen, wenn alle Ihre Forderungen aufstellen und glauben irgendjemand insbesondere die Bundesregierung nimmt sich dem an.
Die gesamte Planung des ZZ ist nicht zeitgemäß. Ein solches Zentrum kann nur dann zukunftsgerichtet sein, wenn es die Örtlichen Gegebenheiten -, Bedürfnisse der Bevölkerung – , Klima – und Umweltauswirkungen -, sowie Nachhaltigkeit des Bauvorhabens selbst, mit einbezieht. Tut es das nicht, dann ist es, wie bei den derzeitigen Planungen und Entwürfen, rückwärtsgewandt und für kein gutes Zeichen für die Zukunft und erst recht nicht zukünftige Generationen. Wie der AHA richtig anführt, ist es ein Unding, weitere Fläche zu versiegeln und extrem viel Ressourcen zu verbrauchen, anstatt schon bestehende ungenutzte Gebäude sinnvoll mit einzubeziehen. Nur dann wäre es wirklich ein Zukunfzszentrum.
Bestehende Gebäude müßten aber auch vom Eigentümer bereitwillig zu veräußern gewesen sein. Dem war nicht so.Was also willst du da sinnvoll mit einbeziehen?
Dann muss man die Planungen anpassen. Anpassen an die Gegebenheiten. Anpassen an Ressourcen, Flächen usw. Auf dem Riebeckplatz wird das mit den Planungen, so wie sie sind, nichts. Ein bisschen die Straße zu verlagern, dann den Beton!-Klotz hinzubauen und etwas von urbanem Lebensraum erzählen ist dreist. Nein, so ist das Zentrum ein rückwärtsgewandtes, das den Status Quo weiter hinterherrennt, ähnlich dem Hamster im Hamsterrad, nur das der keine Wahl hat. Sicher, sich dem Druck der Baulobby zu entziehen bedeutet Mut. So wird es aber von Anfang an eine Fehlgeburt.
„Die beiden Initiativen“ klingt besser als“ Andreas Liste (Pro Baum) und Andreas Liste (AHA) rufen zur Versammlung auf.“
Die sollen sich um ihren eigenen M… kümmern.
Das fällt denen aber früh ein.
Meine Rede von Anfang an 🙂 Eine große Grünfläche wird vernichtet für ein total unnötiges Gebäude. Der ursprüngliche Standort hätte völlig genügt! Besser wäre natürlich, ein vorhandenes Gebäude zu nutzen. Es tut mir in der Seele weh, wenn ein freies, grünes Gelände mit so einem riesigen Klotz verbaut wird 🙁 Und dabei bleibt es ja nicht. Wenn am Bahnhof noch das Hotel gebaut wird, fällt auch noch diese Grünfläche am Hang vom Busbahnhof zur Fußgängerzone weg. Es bliebe noch das kleine Dreieck Franckestr. – aber da passt vielleicht noch ein Parkhaus drauf? (Ironie) Nun sagt mir mal einer, wo da noch die vielgepriesene „Aufenthaltsqualität“ herkommen soll. Es hält sich auf dem Riebeckplatz sowieso niemand auf, weder jetzt noch später. Und ein Verkehrsknoten wird es trotzdem bleiben, nur in verschlechterter Form.
Welches vorhandene Gebäude hättest du denn nutzen wollen, und wem gehört das bisher? Will der Eigentümer das verkaufen, oder plant er schon für die Weiternutzung?
Leider wahr.