Zwei neue IGS für Halle?
Mit einer Integrierten Gesamtschule am Steintor fing es an, mittlerweile gibt es eine zweite IGS in der Südstadt. Unter den Gesamtschulen sind die IGS der Renner bei Schülern und Eltern. Doch Plätze reichen aber bei Weiten nicht. Für die 204 zur Verfügung stehenden Plätze hat es in diesem Jahr allein 357 Erstwunsch-Bewerbungen gegeben.
In der Dölauer Straße wird deshalb ab dem Schuljahr 2021/22 eine dritte IGS eingerichtet,ein Jahr später soll dann der dauerhafte Umzug an den Holzplatz erfolgen. Die neue Gesamtschule soll über vier Klassenzüge verfügen. Das macht aber schon deutlich, dass auch die dadurch entstehenden Plätze nicht ausreichen werden. Denn auch die Kooperativen Gesamtschulen weisen mehr Bewerber als Plätze auf. Bildungsdezernentin Katharina Brederlow ließ im Bildungsausschuss durchblicken, dass es auch noch eine vierte IGS in Halle geben könnte, mutmaßlich in Heide-Nord. In dem Bereich brauche man wegen steigender Schülerzahlen auf jeden Fall eine weiterführende Schule. Mit Blick auf das Anwahlverhalten rückt dafür eine IGS ins Blickfeld.
In der neuen Schulentwicklungsplanung werden hierzu Aussagen getroffen. Brederlow erklärte zudem, in der neuen Planung werde sich der Stadtrat auch mit neuen Schulstandorten und weiteren Schulneubauten beeschäftigen. Bereits seit Jahren ist eine neue Grundschule in der Schimmelstraße in Gespräch. Diese dürfte ebenfalls Bestandteil der Planung sein.
Das stimmt nicht; es gab in den 90ern mal eine IGS im zweiten Wohnkomplex in Heide-Nord.
„Das stimmt nicht; es gab in den 90ern mal eine IGS im zweiten Wohnkomplex in Heide-Nord.“
Nur fast richtig. Die IGS.Halle Am Steintor wurde im 2 WK in Heide Nord gegründet, hatte die Adam-Kuckhoff-Straße nach einiger Zeit als Außenstelle, die dann zum Hauptstandort wurde. Seit dem befindet sich die IGS am Steintor. Der Satz „Mit einer integrierten Gesamtschule am Steintor fing es an“ ist somit auf die Schule bezogen richtig.
Und in 10 Jahren gibt es wieder POS und EOS…
Der Trend der IGS ist doch deutlich erkennbar: Die Entscheidung, ob ein Kind ab der 5. Klasse auf das Gymnasium oder Realschule geht, ist einfach zu früh.
Viele Kinder „zünden“ erst später.
Und in der 5. Klasse weiß noch kein Kind, was es später mal werden will und ob es dafür nun ein Abitur braucht oder nicht. Soll man doch die Klassen wieder bis zu 10.Klasse zusammen halten und wer dann studieren möchte oder „what ever“ hängt noch einmal 2 oder 3 Jahre hinten an, wo genau das Wissen für seinen späteren Beruf vertieft wird. 80% meines Wissens aus 11. und 12. Klasse habe ich nie wieder gebraucht.
das sehe ich auch so.
ein weiterer wahnsinnig wichtiger punkt ist die bessere soziale bzw. physiologische durchmischung in beide richtungen, die gewährleistet wird, wenn kinder länger gemeinsam gehen.
es kann nicht gesund für die gesellschaft sein, sie so früh in (grob gesagt) gewinner- und verlierergruppen zu separieren. weder für die gesamtheit noch für die einzelnen ist es gut. denn die kids sind so jung noch „unfertig“, d.h. meist noch ohne fertig geformtes weltbild. somit fehlt dann den kindern zur vollständigkeit ein rundes, ein gesamtes abbild der gesellschaft, um sich daraus positiv- und negativvorbilder zu ziehen. ihnen fehlt einfach ein ganzes stück input, sie können sich weniger üben in der auseindersetzung und kommunikation miteinander/ mit anderen. und am ende verlernt es auch die gesellschaft.
außerdem suggerieren wir erwachsenen damit, daß es in ordnung ist, in bessere und in de facto degradierte gruppen zu trennen, was ich persönlich ziemlich peinlich finde, wenn ich meinen kindern ein solches vorbild abgebe.
„Und in 10 Jahren gibt es wieder POS und EOS…“
das halte für nicht wahrscheinlich, dafür aber für riskant, zumindest von der wortwahl her.
denn nun werden sich einige auf diese beiden wörter stürzen, daran festklammern und pittbulllike losbeißen. denn allein die wörter „POS/EOS“ triggern leute, die denken, alles was „sozial“ genannt wird oder 1945-89 von hier stammt, MUẞ von SEDtätern stammen. als hätte es soziales gedankengut nicht schon vor honeckerschem mißbrauch gegeben.
Brandenburg löst das Problem besser.