17,3 Millionen Überstunden in Sachsen-Anhalt: Gewerkschaft warnt vor Schuften am Limit

Die Tage im Job dürften länger werden: „Das wird für viele ein Schuften bis ans Limit. Gerade in Hotels, Restaurants und Gaststätten in Halle kommt auf Köche, Kellnerinnen & Co. einiges zu“, sagt Christian Ullmann von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau warnt vor „XXL-Arbeitstagen“. Wenn die neue Bundesregierung ihre Arbeitszeit-Pläne in die Tat umsetze, dann werde das in vielen Betrieben in Halle „zu Stoßarbeitszeiten und Überstundenbergen führen“, so Christian Ullmann. Vom Außendienst bis zur Bürokraft – davon würden weit über die Gastronomie hinaus „viele Jobs in vielen Branchen“ betroffen sein, warnt die Gewerkschaft.
Die Kritik der NGG Leipzig-Halle-Dessau richtet sich dabei gegen das Vorhaben der schwarz-roten Bundesregierung, aus der Regelarbeitszeit von acht Stunden am Tag eine Höchstarbeitszeit pro Woche zu machen. „Der 8-Stunden-Tag kippt – und der ‚10 plus X‘-Stunden-Tag kommt. Das ist nichts anderes als Gummiband-Arbeitszeit. Dabei ziehen die Beschäftigten ganz klar den Kürzeren“, so Ullmann und weiter: „Hier wird die ohnehin schon wichtige Arbeit der Betriebsräte noch einmal zusätzlich an Bedeutung gewinnen, da sie in puncto Arbeitsbedingungen ein entscheidendes Mitspracherecht haben.“
Keiner könne nach zehn Stunden oder mehr im Job noch konzentriert bei der Sache sein. „Die Folge liegt auf der Hand: Die Unfallgefahr steigt“, warnt der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau. Auch privat habe die „ausgedehnte Tagesarbeitszeit“ enorme Auswirkungen. „Von Kleinkindern bis zu Angehörigen, die Pflege brauchen: Zeit in der Familie ist dann nicht mehr planbar. Freizeit für Freunde, Hobbys oder ein Ehrenamt ebenso nicht“, sagt Christian Ullmann.
Eine klare Absage erteilt die Gewerkschaft auch den Plänen der neuen Bundesregierung, Zuschläge auf Überstunden steuerfrei zu machen. „Die Überstunden sollen so lukrativ werden. Dadurch wird der Überstundenberg aber nur noch weiter anwachsen. Gleichzeitig machen die Unternehmen einen Bogen darum, neue Leute einzustellen. Im Grunde ist das ein Projekt, das neue Jobs verhindert“, kritisiert Christian Ullmann. Bereits im Jahr 2023 haben nach Angaben der Gewerkschaft Beschäftigte quer durch alle Branchen in ganz Sachsen-Anhalt 17,3 Millionen Überstunden geleistet. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf aktuelle Zahlen des statistischen Bundesamts (Destatis).
„Ködert die schwarz-rote Bundesregierung Beschäftigte mit einem Null-Steuer-Anreiz, dann wird die Zahl der Überstunden in Halle durch die Decke gehen. Und von der Kellnerin bis zum Lagerarbeiter werden viele im Job die Grätsche machen“, so Christian Ullmann. Der Geschäftsführer der NGG Leipzig-Halle-Dessau appelliert an die Bundestagsabgeordneten von CDU und SPD in der Region, den Plänen der Bundesregierung zur Mehrarbeit einen Riegel vorzuschieben.
„Eine klare Absage erteilt die Gewerkschaft auch den Plänen der neuen Bundesregierung, Zuschläge auf Überstunden steuerfrei zu machen.“
Hier zeigt sich einmal mehr, dass es sich bei den Gewerkschaften um mafiaähnliche Strukturen handelt, die ausschliesslich im Interesse ihrer Funktionäre, aber nicht der Berufstätigen handeln.
Blödsinn. Der Mitnahme-Effekt sorgt dafür, dass die Angestellten eher bereit sind sich noch weiter verheizen zu lassen. Die Arbeitgeber sparen sich nötige Neu-Einstellungen. Am Ende zahlen die Angestellten mit Ihrer Gesundheit und Lebensqualität drauf… für ein paar steuerfreie Euro, die den Verlust von Lebenszeit gar nicht adäquat ausgleichen.
Liberaler,
da haben Sie eindeutig recht!
Von daher sollte man mit den Gewerkschaften so umgehen wie in Großbritannien in den 80er Jahren.
Toll, nur Rekorde, der Schwarzmarkt blüht immer.
Das ist gut, Millionen mehr Überstunden, in D immer steuerfrei.
Ich arbeite seit Jahren etwa 60h / Woche. Was ist das Problem? So ist das bei Selbständigkeit. Und oft gab es Jahre, wo das nicht zu mehr Geld führte, aber fürs Überleben der Firma wichtig war. Angestellte haben da ein schönes Leben, vergleichsweise risikoarm und entspannt. Da sollen die Gewerkschaften sich mal gedeckt halten. Sie sollen lieber auf ausbeuterische Arbeitgeber und Steuer- und Sozialabgabenhinterzieher losgehen, statt auf freiwillige Überstunden in ordentlichen Firmen. Wer mehr arbeitet soll auch mehr verdienen und nicht noch mit progressiven Steuersätzen bestraft werden.
Hier geht es um echte Arbeit, nicht um ausgedachte.
Und was das Problem ist steht schon in der Überschrift.
Von echter Arbeit weißt du gleich mal gar nichts
Du wohl?
Alt-Dölauer,
ich bin froh, dass es noch Menschen wie Sie gibt!
Vielen Dank für Ihre Anstrengungen als Unternehmer. Ohne Sie gäbe es keine funktionierende Wirtschaft in Deutschland mehr.