30 Jahre Globus in Halle: Zum Jubiläum lud die Markthalle in der Dieselstraße zum Lieferantenfrühstück – Lokalität bleibt das Markenzeichen des einzigen Globus-Marktes der Stadt

Während Aldi, Lidl, Kaufland, Netto, Rewe, Edeka und Konsum mit zahlreichen Filialen das Stadtbild Halles prägen, gibt es von Globus in der Saalestadt genau ein Warenhaus – und das feiert nun ein rundes Jubiläum: Seit 30 Jahren ist Globus in Halle vertreten, seit fünf Jahren an der Dieselstraße. Ein besonderer Moment, den der scheidende Marktleiter René Klauer mit einem Frühstück der besonderen Art würdigte.
Ein Dank an die regionalen Partner
René Klauer, der Globus Halle in den vergangenen Jahren geführt hat, verabschiedet sich in Richtung Leipzig, wo er in seiner Heimatstadt demnächst einen Globus-Markt leiten wird – aber nicht, ohne noch einmal ein starkes Zeichen für Regionalität zu setzen. Zum Jubiläum organisierte er ein großes Lieferantenfrühstück im hauseigenen Restaurant. Mehr als 60 regionale und lokale Partner beliefern das Hallenser Warenhaus regelmäßig – darunter bekannte Namen wie KATHI, Halloren, die Kaffeerösterei Roy, Hühnerhof Steuden oder der Wurstwarenhersteller Dietzel.
„Die Lokalen sind unsere größten Partner“, sagt Klauer. „Es ist mir ein Herzensanliegen, diese Menschen zu würdigen.“ Die Veranstaltung diente dabei nicht nur der Wertschätzung, sondern auch dem Austausch: „Zwischen Lieferterminen bleibt oft wenig Zeit für Gespräche. Das Frühstück bietet Raum zum Netzwerken – und wer weiß, vielleicht wird mein Nachfolger das fortsetzen.“
Ein Markt mit Alleinstellungsmerkmal
Während sich andere Supermarktketten auf mehrere Standorte verteilen, ist Globus in Halle einzigartig vertreten. Die „Markthalle“, wie das Warenhaus an der Dieselstraße genannt wird, hebt sich durch Konzept, Sortiment und Eigenproduktion deutlich ab.
Rund 80.000 Artikel umfasst das Sortiment – von nationalen Marken bis hin zu echten Regionalhelden. So liefert beispielsweise die Ileburger Sachsen-Quelle wöchentlich bis zu 40 Europaletten mit Limonade und Mineralwasser. „Unser Renner ist die Brause-Sorte Ilis“, verrät Marco Hänl, Verkaufsleiter beim Unternehmen. Für ihn ist auch wichtig, dass die einzelnen Filialen – 60 davon hat Globus in ganz Deutschland verteilt – relativ selbstständig geführt werden, die übergeordnete Konzernleitung also nicht ständig reinredet.
Auch Prominenz fehlt zum Jubiläum nicht: Entertainer und Ex-Dschungelcamp-Kandidat Julian FM Stöckel ist am Donnerstag und Freitag im Rahmen einer KATHI-Tour zu Gast und sorgte für zusätzliche Aufmerksamkeit.
Handwerk, das man schmeckt
Eines der Aushängeschilder des Marktes ist die Eigenproduktion unter dem Siegel „Von Hand mit Herz Globus“. Täglich entstehen hier vor Ort zahlreiche Produkte: In der Meisterbäckerei etwa 20 Brotsorten und 15 Brötchenvarianten, in der Fachmetzgerei über 100 Fleisch- und 65 Wurstsorten. Die Fischtheke bietet bis zu 80 Arten von Fisch und Meeresfrüchten, und im Restaurant werden täglich mehr als 40 verschiedene Gerichte frisch zubereitet.
Auch das Einkaufserlebnis ist durchdacht: Auf rund 4.000 Quadratmetern können Kundinnen und Kunden durch verschiedene Lebenswelten wie „Küche“ oder „Gedeckter Tisch“ schlendern – mit passender Warenpräsentation inklusive Drogerieartikeln.
Marktleiter im Interview
Herr Klauer, Globus ist mitten im Umbruch 1995 aus dem Saarland nach Halle gekommen. Heute sind Sie ein Teil der Saalestadt. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Halle und Globus, das ist für mich eine doppelte Erfolgsgeschichte. Die Stadt hat ihr graues Image abgelegt, gehört inzwischen zu den grünsten Großstädten in Deutschland. Leopoldina oder Bundeskulturstiftung strahlen neben vielen kulturellen Einrichtungen deutschlandweit aus. Jetzt kommt das Zukunftszentrum. Und Globus? Wir kümmern uns darum, dass man hier gut leben kann. Ca. 5.000 Kunden nutzen das werktäglich und packen dabei ein Stück Heimat und die große weite Genusswelt in den Korb.
Was verbindet die Hallenser mit Globus?
Früher hat man unsere Idee vom Handel umschrieben mit dem ehrbaren Kaufmann. Das würde man heute vielleicht anders sagen, aber es trifft den Kern. Wir gehen ehrlich mit unseren Kunden und Lieferanten um und pflegen dabei einen einfachen Grundsatz: geh so mit anderen um, wie du selbst behandelt werden möchtest. Das spürt man im Sortiment ebenso wie bei Einkaufsbedingungen oder Service. Das sich übrigens 64 unserer aktuell 370 Mitarbeiter diesem Grundsatz schon 30 Jahre verpflichtet fühlen, macht mich besonders stolz.
Trotz des über die Jahre wachsenden Zuspruchs stand Globus in Halle auch auf der Kippe…
…das war rund um den geplanten Umzug in die Dieselstraße. Im HEP konnten wir uns nicht mehr entwickeln. In der Dieselstraße musste aber eine B-Planänderung her und so richtig klar war damals auch nicht, was uns auf der jahrelang verfallenden Industriebrache ökologisch erwartet. Böse Zungen prophezeiten, ein neuer Globus wäre das Ende einer breiten Handelslandschaft und brächte Verkehrschaos.
Wie haben Sie die Öffentlichkeit trotzdem von Ihren Plänen überzeugt?
Mit einem Bauvorhaben, das sich an den Vorgaben und Zielen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts 2030 orientierte, einer transparenten öffentlichen Kommunikation, die die Interessen des Handels insgesamt im Blick hatte und Ängste nahm, wir würden alles überrollen. Das haben wir mit einem klaren Leistungsversprechen verbunden: Mit einem attraktiven Warenangebot binden wir Kaufkraft in der Stadt, wir bauen einen modernen Markt nach höheren Umweltstandards, wir stärken regionale Wertschöpfungsketten sowohl beim Verbauen eines Investitionsvolumens von 35 Millionen Euro als auch über die regionale Lieferantenstruktur, wir zahlen Steuern vor Ort und schaffen neue Arbeitsplätze. Letztere in Handel und unserer betrieblichen Eigenproduktion. Hinzu kam eine äußerst dienstleistungsbereite Stadtverwaltung unter dem damaligen Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Diese Kultur hat Tempo ermöglicht. Hakte es irgendwo, wurde das geklärt und Probleme pragmatisch gelöst. Weiter gings!
Was ist aus den Versprechen geworden?
Fristgerechte Eröffnung, hohe ökologische Standards im Betrieb, Steuern, neue Arbeitsplätze sprechen für sich. Nach uns haben Wettbewerber massiv in die Einzelhandelsstruktur investiert. Alles in allem haben wir ein Signal gesetzt, wie sich ein unattraktiver Teil der Stadt wandeln kann. Mit dieser Dynamik hätten wir selbst nicht gerechnet. Aber es zeigt, was Halle aus sich selbst heraus bewegen kann.

Globus Halle auf einen Blick
- Gesamtfläche des Areals: 90.000 Quadratmeter
- Photovoltaikfläche: 4.500 Quadratmeter
- Gründachfläche: 6.000 Quadratmeter
- Grün- und Ausgleichsfläche: 12.000 Quadratmeter
- Bepflanzung: 270 Bäume & 1.300 Sträucher
- Parkplätze: 900 Stück (PKW), 100 Stück (Fahrräder)
- Ladestationen: vier Stück für Elektroautos 12 EnBW Schnellladestationen und E-Bikes
- Verkaufsfläche: 9.860 Quadratmeter
- Einkaufen in Lebenswelten: Orientiert am Alltag der Kunden gibt es im Markt Warenwelten, denen die passenden Gebrauchsgüter zugeordnet werden. Auf rund 4.000 Quadratmetern schlendern die Kunden etwa durch die „Küche“ oder am „gedeckten Tisch“ entlang. Auch Drogerieartikel werden direkt in diese Lebenswelten integriert.
- Globus-Eigenproduktion: „Von Hand mit Herz Globus“ unter diesem Siegel finden Globus-Kunden alle Waren und Produkte, die in Globus-Eigenproduktion entstehen und die Regale füllen. Mehrmals täglich stellt Globus Halle-Dieselstraße einen großen Teil seiner Speisen selbst her. Traditionellem Handwerk verpflichtet sind: Die Globus-Meisterbäckerei und Konditorei (täglich 20 verschiedene Brotsorten, mindestens 15 Brötchenvarianten, mehr als zwölf unterschiedliche Kuchen); die Globus-Fachmetzgerei (mehr als 100 Fleischspezialitäten und über 65 Sorten Wurst); das Globus-Restaurant (über 40 Speisen täglich), die Globus-Fischtheke (bis zu 80 Fisch- und Meerestierarten), um nur Beispiele zu nennen
Ich garatuliere zum Jubiläum. Gehe dort selbst einkaufen. Was mir und einigen anderen aus meinem Umfeld nicht gefällt, sind die Brötschen. Da ist mehr Luft drin, als Brötschen. Ich habe selbst mal Bäcker gelernt, aber sowas schlechtes habe ich noch nicht erlebt. Hatte auch schon das Gespräch mit Hernn Klauer, aber geändert hat sich da nichts. Schade !
Somit backe ich meine Brötschen und mein Brot selber.
Ich wünsche mir. das der Globus noch lange erhalten bleibt.
Die Weißbrötchen sind ein Lockartikel zum besonders günstigen Preis. Da kann man keine Qualität vom Handwerksbäcker erwarten.
Ich würde mich freuen, wenn Globus dieses Jubiläum nutzt und sich seiner Werte bewusst wird.
Was sind wir früher zu Globus nach Bruckdorf. Leider gibt es immer weniger Gründe, zum Shopping bei Globus und gleich noch was leckeres essen.
Ja. Brötchen können die einfach nicht.