Kundgebung an der “HASI” 9 Jahre nach der Besetzung: es hat sich weiterhin nichts in der Hafenstraße 7 getan

Vor genau 9 Jahren, am 5. Januar 2016, wurde ein damals bereits jahrelang leerstehendes Haus in der Hafenstraße 7 in Halle (Saale) besetzt. Und jener Jahrestag wurde am Sonntag trotz stömenden Regens und eisigen Temperaturen begangen. Neben Wortbeiträgen gab es auch Live-Musik. Glühwein, Punsch und heiße Suppe wurde ausgeteilt.

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“Keine Rendite mit der Miete” und “Vermieten verbieten” stand auf Plakaten. Ein Banner war auch direkt an die Hallesche Wohnungsgesellschaft (HWG) gerichtet. Das städtische Tochterunternehmen ist Eigentümer. “Eine riesen Schweinerei” war zu lesen, dazu ein Abbild des Hasi und garniert mit Mettwürstchen. Übrigens echte, allerdings abgelaufen und “containert”. “Wir brauchen Platz, der frei gestaltbar ist”, sagte eine Rednerin.

Aber wie ist nun eigentlich der Stand? Zumindest hat sich bislang nichts getan. Die HWG wollte ja eigentlich ein “attraktives Wohngebiet” entwickeln. Im Jahr 2023 wurde dann durch die HWG das Areal zum Kauf ausgeschrieben. Ein Konzept sollte für einen nachhaltigen Wohnstandort eingereicht werden, der auch eine soziale oder kulturelle Nutzung ermöglicht. Also eigentlich genau das, was das Hasi vorher gemacht hat.

Doch 620.000 Euro wollte die HWG dafür haben. Dem Vernehmen nach haben sich daraufhin drei Interessenten gemeldet. Mit dabei war auch eine Initiative um Stadträtin Dörte Jacobi (Die PARTEI). Doch man wollte nur einen symbolischen Euro bieten. Schließlich ist ja das gesamte Gelände durch Altlasten versucht und muss auch noch gereinigt werden. Auf jeden Fall ist die Initiative deshalb rausgefallen, so Jacobi, die der HWG “Schikane” vorwarf. Denn man habe nicht mal die Möglichkeit zur Besichtigung gegeben. Zur Einsichtnahme des Gutachtens durfte sie keinen Berater als Sachverständigen mitnehmen, beklagte Jacobi.

Eigentlich müsste die Stadt das Areal erwerben und als Erbaupacht einem Verein zur Verfügung stellen, findet Jacobi. Sie verwies auch auf die Aufstellung eines Bebauungsplan, der aber bislang nicht rechtskräftig ist. Dort ist das gesamte Gelände hinter dem Hasi als Park und nicht als Wohngebiet ausgewiesen. Sie verstehe nicht, wie ein städtische Wohnungsunternehmen so quer schießen kann. Die Folge sei, dass sich bislang nichts geändert hat, “obwohl es willige Leute gab, die etwas für das Quartier entwickeln wollten.”

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22 Antworten

  1. Die Ölv 11 sagt:

    Die nimmt eh keiner für voll.

  2. Emmi sagt:

    Was soll das bringen?

  3. . sagt:

    Da werden sich die noblen Neu-Anwohner bestimmt sehr freuen.

  4. 10010110 sagt:

    Na wenn die sonst nüscht besseres zu tun haben. 🙄

  5. Ulf sagt:

    Sind den Photos nach zu urteilen, aber schon abgerissene Typen bei dieser Demo

    • Augen auf sagt:

      Was? Ich sehe da keinen einzigen HFC Fan oder irgendeinen von den abgerissenen Typen, die immer montags meinen Heimweg blockieren.

  6. Die Stimme sagt:

    Eine soziale Nutzung wäre angebracht. Zum Beispiel Obdachlosenheim oder Unterkunft für Geflüchtete. Jedenfalls keine Partyzone für woke Dauerstudenten.

  7. Macht doch mal sagt:

    Die Unterstützer des Hasis können sich doch bei dem neuen Projekt des ehemaligen Stasi Gebäudes einklinken. Wenn jeder von denen 10000 Euro beisteuert ist dort schnell ein neues Heim gefunden. 👍🏼😄

  8. nogou sagt:

    Besetzen hier Besetzen da Besetzen dort!!
    Wirtschaftlich nicht tragbar!!!!!!

  9. Insider sagt:

    Tscha, was die Altlasten da wohl wieder versucht haben 🤬

  10. Daniela sagt:

    „Wir brauchen Platz, der frei gestaltbar ist”, sagte eine Rednerin.“ Dann kaufe dir doch einen und mach nicht andere verantwortlich.

  11. Top Klientel sagt:

    „Vermieten verbieten“

    Genau so sind diese sogenannten „Aktivisten“ drauf.
    Arbeit und Fleiß ist eben unbequemer, als anarchieverfallen fremdes Eigentum zu besetzen.

    • Creep sagt:

      Lol was ist denn Anarchie verfallen?
      Die Besitzer verdienen nach wie vor am Leerstand und der lässt denkmalgeschütze Häuser verfallen
      Also Kapitalismus -verfallene Gebäude und Städte, wie zeitz

      • Frodo sagt:

        Da mußt du mir jetzt mal genau erklären, wie man am Leerstand was verdient. Ich bin schon gespannt, weil ich das dann auch machen würde…

        • Halle-Leser sagt:

          Immobilienwirtschaft – Semester 1: Verluste sind mit Gewinnen zu verrechenen und mindern die Steuerlast.
          Die Preise für unvermiete Immobilien entwickeln sich proportional zur eingesparten Steuerlast.
          Nach der Haltefrist von 10 Jahren erfolgt ein steuerfreier Verkauf.
          Ein dann z.B. durch (steuerlich begünstigten) Abriss als reines Bauland verfügbarer Acker ist gleich das mehrfache Wert.

          Jemand, der in den letzten 30 Jahre nicht in einem Loch zugebracht hat, sollte über entsprechendes Allgemeinwissen verfügen.

          • Aufmerksamer Beobachter sagt:

            Wenn du nie einen Gewinn hast, kannst du auch nichts mit Verlusten verrechnen. Das ist dann proportional oder nicht immer nichts.
            Wenn du ein Denkmal, was wenig wert ist, weil es inmitten von Altlasten steht, überhaupt abreißen darfst, hast du immer noch die Altlasten und diese ebenfalls denkmalgeschützten Tanks und dein Bauland ist immer noch eher gar nichts wert.
            Vermutlich haben die Immobilienunternehmen, die gerade so insolvent gehen, genau dieselbe träumerische Erstsemestervorlesung gehört.

      • interessiert sagt:

        Wie genau verdient die HWG am Leerstand?

  12. havagistan sagt:

    620k sind aber schon massiv übertrieben.

  13. Vermieter sagt:

    Ja…ich möchte auch wissen wie man mit Leerstand Geld verdienen kann.
    Dann kündige schnellstmöglich meinen Mietern…keine Anrufe wegen Reparaturen, keinen Stress mehr mit säumigen Mietzahlungen, keine Arbeit mehr Ablesungen und Abrechnungen, viel weniger Steuerstress…und auch renovieren und sanieren brauchen wir nicht mehr…

  14. Anwohnerin sagt:

    Ich habe mich gefreut, dass die ehemaligen HaSi-Leute nach all den Jahren mal wieder da waren! Das Projekt hat so viel Lebendigkeit in die Straße gebracht, natürlich haben auch mich Lautstärke usw. manchmal ein wenig gestört. Aber jetzt auf die mit Bauzaun abgesperrte Brache zu schauen, finde ich um einiges trister.
    Soll die HWG den Leuten doch das Haus wieder geben, statt es so verfallen zu lassen!