Fahrraddemo am 7. Juni über die Hochstraße

Am 7. Juni wird eine Fahrraddemo über die Hochstraße und die Volkmannstraße in Halle ziehen. Die genaue Route steht noch nicht fest, wird aber 12 Kilometer durch die Stadt führen. Unter anderem wird eine bessere Radinfrastruktur gefordert sowie mehr finanzielle Mittel.
Konkret heißt es im Aufruf:
Der Treffpunkt ist um 18:00 am August-Bebel-Platz. Geplant ist eine gemeinsame Fahrt über Straßen, die in Halle sonst ausschließlich dem motorisieren Verkehr vorbehalten sind. So werden unter anderem die Hochstraße und die Volkmannstraße befahren. Die genaue Route befindet sich noch in der Genehmigungsphase der Polizei. Die Strecke wird insgesamt etwa 12 km lang sein und es wird in einem familienfreundlichen Tempo gefahren.
Das konkrete Anliegen der Demonstration ist es, darauf aufmerksam zu machen, wie einseitig die Infrastruktur für den Autoverkehr geplant ist und wie mit jeder weiteren Baumaßnahme die Infrastruktur und somit auch die zukünftige Mobilität für die nächsten Dekaden in Beton gegossen werden.
Wir wollen, dass bei Baumaßnahmen die Bedürfnisse von zukünftigen Mobilitätsformen und aktuelle Entwicklungen berücksichtigt werden. Neue Radinfrastruktur, die bei ihrer Fertigstellung bereits veraltet, ist wird für zukünftige Generationen nicht nur ein Ärgernis, sondern auch zur Bedrohung.
Darüber hinaus muss Rad-Infrastruktur verständlich und für alle nutzbar sein. Es kann nicht sein, dass immer wieder Baumaßnahmen umgesetzt werden, bei denen erst nach mehreren Ortsterminen mit dem Ordnungsamt deren „korrekte“ Nutzung erklärt werden kann. Wenn Menschen, die sich hauptberuflich mit Verkehrsplanung beschäftigen, nicht erklären können, wie eine neue Kreuzung zu nutzen ist, wie sollen dann Kinder sicher durch die Stadt kommen?
Rad- und Fußverkehr sind die sich am stärksten entwickelnden Mobilitätsformen. Sie sind gesund und umweltfreundlich. Gleichzeitig sind sie dem motorisierten Verkehr physisch unterlegen. Autos werden immer größer und größer. Sie sind inzwischen jedoch so groß, dass Kinder nicht mal mehr über die Motorhaube von Autos sehen können. Was nützt es, wenn man im Auto immer komfortabler fährt, jedoch Kinder nicht einmal mehr (zugeparkte) Straßen sicher überqueren können?
Daher fordern wir:
– Bessere Radinfrastruktur
– Zukunftsorientierte, nachhaltige Stadtplanung
– Mehr finanzielle Mittel für den Umweltverbund
Wer am 7. Juni nicht dabei sein kann, kann sich auch jeden ersten Freitag im Monat der Critical Mass anschließen. Wir treffen uns immer 18:00 am August-Bebel-Platz. Eine Critical Mass ist eine gemeinschaftliche Fahrradtour durch den innerstädtischen Raum. Per Definition handelt es sich dabei jedoch nicht um eine Demonstration. Bei der Critical Mass findet der §27 StVO Anwendung. Dieser ermöglicht, dass ein Zusammenschluss von 16 und mehr Radfahrenden als Verband fahren darf. Dabei entfällt die Radwegbenutzungspflicht, womit die Radfahrenden nicht mehr ausschließlich an den Fahrbahnrand verbannt werden. Das bietet die Chance öffentlichkeitswirksam am Verkehr teilzunehmen. Die zu fahrende Strecke entsteht spontan. Normalerweise geht es jedoch nicht über die Hochstraße.
In Halle wird die Critical Mass als Aktionsform vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) unterstützt. Ziel der Critical Mass ist es, ganz allgemein den Radverkehr voranzubringen. Dabei geht es (meistens) weniger um einzelne konkrete Forderungen, als darum Präsenz zu zeigen, sich mit anderen Radfahrenden auszutauschen und einfach Spaß auf dem Fahrrad zu haben. Der Spaß wird durch mehrere Musikanlagen, interessante Streckenführungen und spezielle Events garantiert
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