Bäume sollen nicht mehr geringelt werden

In letzter Zeit wurden in Halle wieder zahlreiche Bäume geringelt, damit diese Neophyten langsam absterben. Das kritisiert die Stadtratsfraktion Hauptsache Halle. Schließlich wird auch gerade an einer neuen Baumschutzsatzung gearbeitet.
„Die Stadtverwaltung sollte die Praxis der Ringelung von Bäumen so lange untersagen, bis die Baumschutzsatzung überarbeitet ist“, fordert Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion
Hauptsache Halle. Das Vorgehen berge die Gefahr in sich, das gesunde, nicht neophytische Arten, wie Esche, Ahorn oder Birke, durch abgestorbene, umstürzende Bäume beschädigt werden könnten. Darüber hinaus leisten die Gewächse mit ihren großen Wurzelballen einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Bodens und damit auch zum Hochwasserschutz. „Gerade in den Zeiten des Klimawandels ist es fahrlässig, gesunde Bäume bewusst zu vernichten“, meint Andreas Wels. „Das ist kein Beitrag für eine ausgewogene Klimabilanz der Stadt!“. Schnelles Handeln stehe jetzt auf der Tagesordnung, um die grünen Refugien in der Stadt nicht noch weiter auszudünnen.
Bei den sogenannten Neophyten handelt es sich um Pflanzen, die ab 1492 nach Europa gelangt sind. Auf den Pulverweiden, an den Angersdorfer Teichen, am Kanal und an etlichen anderen Orten wurde die Methode der Ringelung bereits beobachtet. Wegen der Corona-Krise können die Beratungen zur neuen Baumschutzsatzung derzeit nicht stattfinden.
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