Stadtschülerrat und Stadtelternrat in Halle protestieren gegen das Ende der Ankunftsklassen für Ukraine-Flüchtlinge

Die gegründeten Ankunftsklassen für ukrainische Flüchtlingskinder stehen in Sachsen-Anhalt vor dem Aus. Der Stadtelternrat und Stadtschülerrat in Halle (Saale) protestieren dagegen.

Werbung

“Das jetzt geplante Ende der Ankunftsklassen, ist eine Fehlentscheidung, die zulasten der Schülerschaft in diesen Klassen geht”, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme. 

Erklärung:

Für eine Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in den deutschen Schulalltag ist es unerlässlich über eine grundlegende Sprachkompetenz zu verfügen. Mit den hierfür gegründeten Ankunftsklassen wurde ein Grundstein zur sprachlichen Integration gelegt. Nun sind die Lernentwicklungen der einzelnen Lernenden sehr unterschiedlich, folglich ist es für den Einzelnen wenig hilfreich, das Ende der Ankunftsklassen nicht an die Sprachkompetenz der Schülerschaft, sondern an ein festes Datum zu koppeln. 

Das jetzt geplante Ende der Ankunftsklassen, ist eine Fehlentscheidung, die zulasten der Schülerschaft in diesen Klassen geht. Verschärft wird die Situation dadurch, dass die Lernenden nicht zurück an die Schulen gehen sollen, von denen sie in die Anfangsklassen überwiesen wurden. Die Stadt Halle meint, diese Kinder einfach an den aktuellen Schulen zu belassen! Somit muss die bestehende Klassenbildung dort komplett verworfen werden und es wird von den Schulleitungen verlangt, ihre bestehenden Klassen aufzulösen und neue Klassen zu bilden. Das würde für die Schüler:innen eine zusätzliche Belastung darstellen, da sie sich erneut in eine andere Klassen- und Schulgemeinschaft integrieren müssten.

Werbung

An dieser Stelle sagen wir STOPP, denn diese Vorgehensweise ist nicht mit dem Artikel 25 der Landesverfassung vereinbar! Deshalb fordern StadtElternRat und Stadtschülerrat die Stadt Halle auf: 

● die Anfangsklassen weiterzuführen und individuelle, dem Lernstand der Schüler:innen entsprechende Entscheidungen bezüglich der Rücküberweisung in den Regelunterricht, unter Absprache mit den Eltern und ihnen selbst zu treffen

● die Schüler:innen sollen unter Berücksichtigung Ihres Alters und dem Bildungsgang in ihrem Heimatland sowie ihres aktuellen Leistungsvermögens an die ursprüngliche überweisende Schule zurückgeführt werden, sofern diese Schule entsprechende Bildungsgänge vorhält, anderenfalls ist eine entsprechende Schule unter Berücksichtigung des elterlichen Willens zu wählen.

● dabei sind die Aufnahmekapazität und bereits vorhandene Integrationsleistung der Schule zu berücksichtigen,

● mit steigender Integrationsleistung an den Schulen ist zusätzliches Personal mit entsprechender Sprachbefähigung zur Unterstützung der Lernenden einzustellen oder durch Angebote im Rahmen des Ganztages durch externe Anbieter zu ergänzen.

Artikel Teilen:
Werbung

Für dich vielleicht ebenfalls interessant …

12 Antworten

  1. Emmi sagt:

    Es wird wieder von „oben“ entschieden ohne die Situation zu kennen!!!
    Echte Sachkompetenz vom Schreibtisch aus.

  2. galizier sagt:

    Na die motzwer können doch ne marode schule übernehmen und es den anderen mal so richtig zeigen.
    aber wahrscheinlich sind se zu doof dafür.
    Es wird doch sonst alles von den amis abgekupfert, warum nicht auch deren strategie?.
    IHR seid zu uns gekommen und wollt hier leben.
    Also bemüht euch selbst, angebote gibt es genug.
    In VSA wird auch im kingergarten nichts anderes als die landessprache gesprochen.Somit gibt es da nicht entweder – oder, sondern nur hier und unseres.
    Viele ukrainer sprechen deutsch, einfach beim nächsten einkauf oder in der klinik zuhören 😉

  3. Hans-Karl sagt:

    Wieviele Schüler aus der Ukraine gibt es denn in Halle und wieviele in den Ankunftsklassen?

  4. 10010110 sagt:

    Vergesst nicht, immer schön zu gen­dern, damit auch ja kein^e homo:inter_trans;bi_a%pan!se​­xu­​elle*r Schülen­de sich nicht gemeint fühlen könnte. 🙄 Meine Fres­se, gehts hier um Schule oder um das Geschlecht irgendwelcher ukrainischer Kinder? 🤦‍♀️

  5. Mensch sagt:

    @Nulli ,zur Abwechslung mal nicht gegen Autos hetzen ,ich bin stolz auf sie .

  6. Bernt sagt:

    Welche genossen bestimmen das denn

  7. Bananenrepublik sagt:

    „Nun sind die Lernentwicklungen der einzelnen Lernenden sehr unterschiedlich, folglich ist es für den Einzelnen wenig hilfreich, das Ende der Ankunftsklassen nicht an die Sprachkompetenz der Schülerschaft, sondern an ein festes Datum zu koppeln.“

    Unfassbar, dass man die Verantwortlichen überhaupt auf sowas hinweisen muss!