Noch mehr schnelles Internet für Halle – Stadtrat beschließt Kooperationsvereinbarung zum Glasfaser-Ausbau – bislang sind 82% der Haushalte angeschlossen

Die Stadt Halle (Saale) treibt den Ausbau ihrer digitalen Infrastruktur weiter voran: In seiner gestrigen Sitzung hat der Stadtrat einer weitreichenden Kooperationsvereinbarung mit mehreren führenden Telekommunikationsunternehmen zugestimmt. Ziel ist ein eigenwirtschaftlicher Ausbau sogenannter FTTH-Anschlüsse („Fibre to the Home“), bei dem Glasfaserleitungen direkt bis in die Wohnungen und Häuser der Bürgerinnen und Bürger verlegt werden – ohne den Einsatz öffentlicher Fördermittel.
Die Vereinbarung wird mit der Deutschen Telekom, der Deutschen Glasfaser, der Deutschen GigaNetz und mit 1&1 Versatel geschlossen. Sie bildet den Rahmen für eine koordinierte und zügige Erweiterung der bestehenden Glasfaser-Infrastruktur in Halle. Bereits heute ist die Stadt in diesem Bereich führend: 82 Prozent der Privathaushalte verfügen über einen Glasfaseranschluss – entweder direkt in die Wohnung (FTTH) oder zumindest bis ins Gebäude (FTTB). Im Vergleich dazu liegt der Durchschnitt in Sachsen-Anhalt bei nur 43 Prozent, bundesweit sogar lediglich bei 39 Prozent.
OB Vogt: Beschleunigung durch starke Unternehmen
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt sieht in dem Vorhaben einen zentralen Baustein für die Zukunftsfähigkeit der Stadt. Er betont: „Halle ist heute schon Vorbild für viele deutsche Großstädte, wenn es um die Glasfaser-Versorgung geht. Mit der Kooperationsvereinbarung können wir nun starke Unternehmen an unsere Seite holen, mit denen wir gemeinsam den Ausbau der Infrastruktur noch einmal beschleunigen werden.“
Dabei hebt Vogt auch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung hervor: „Klar ist: Nur mit einer leistungsfähigen digitalen Infrastruktur können wir unseren Bürgerinnen und Bürgern, unseren Unternehmen und unseren Schulen die Voraussetzungen bieten, die sie im digitalen Zeitalter brauchen. Glasfaser ist kein Luxus – es ist die Grundlage für Homeoffice und mobiles Arbeiten, für wirtschaftliches Wachstum, moderne Bildung und Lebensqualität in unserer Stadt.“
In der dem Stadtrat vorgelegten Beschlussvorlage wird die Relevanz des Projekts nochmals unterstrichen. Darin heißt es, der eigenwirtschaftliche Glasfaserausbau sei eine „bedeutende Chance für die digitale Zukunft von Halle (Saale)“. Durch eine leistungsfähige Infrastruktur könne die Attraktivität der Stadt für Unternehmen und Fachkräfte ebenso gesichert wie die digitale Transformation aktiv gestaltet werden.
Die Vereinbarung reiht sich ein in die Smart-City-Strategie Halles, die auf eine intelligente und nachhaltige Stadtentwicklung durch den gezielten Einsatz digitaler Technologien setzt. Eine Voraussetzung dafür ist – so die Vorlage – eine flächendeckend leistungsstarke digitale Basisinfrastruktur. Die nun beschlossene Kooperation stellt laut Stadtverwaltung einen wichtigen Schritt in diese Richtung dar.
Glasfaserverfügbarkeit in Halle über dem Durchschnitt
Aktuell liegt die Glasfaserverfügbarkeit mit Geschwindigkeiten bis zu 1.000 Mbit/s in Halle bei 79 Prozent – deutlich mehr als in Sachsen-Anhalt (40 Prozent) und im Bundesdurchschnitt (36 Prozent). Das geht aus dem Gigabit-Grundbuch des Bundes vom 11. Februar 2025 hervor.
Ein weiterer Pluspunkt: Die Kooperationsvereinbarung verursacht keine zusätzlichen Kosten für die Stadt. Sie wurde im Vorfeld eng mit den beteiligten Unternehmen und allen relevanten städtischen Stellen abgestimmt, was eine schnelle Umsetzung des Ausbaus ermöglichen soll. Auch die öffentliche Präsentation der Vereinbarung ist bereits in Planung.
Der nun beschlossene Ausbau über privatwirtschaftliche Investitionen soll nicht nur die Internetgeschwindigkeiten deutlich steigern, sondern auch die Grundlage für neue digitale Dienste, Geschäftsmodelle und Verwaltungsangebote schaffen. FTTH-Anschlüsse gelten dabei als zukunftssicherste Technologie – im Gegensatz zu bisherigen Lösungen, bei denen das Glasfasernetz nur bis zu einem Verteilerkasten reicht und die letzte Strecke über kupferbasierte, langsamere Technologien erfolgt.
Bei der derzeitigen LTE verfügbarkeit und deren kosten…absolut Prio1…also in den 90ern….
Der Beschluss ist einfach nur lächerlich.
Vor unserer Haustür, also im Gehweg, liegt seit drei Jahren Glasfaserkabel. Nur die letzten Meter bis in unser Haus schafft der Anbieter nicht.
Marktwirtschaft ist hart
Der Vertrag hat weniger mit Marktwirtschaft zu tun, wenn man mal reinschaut, das klingt eher mafiös. Die Stadt verpflichtet sich zu allerlei Leistungen, die Vertragspartner können aber einfach verschwinden, wenn sie keine Lust mehr haben.
Welcher Vertrag?
magst den Anbieter verraten ?
Wenn du in einen Mehrfamilienhaus wohnen solltest kann das aber auch an deinen Vermieter liegen. Die Anbieter legen erst die Anschlüsse ins Haus wenn das der Eigentümer will. Von selber werden die da nicht tätig, da die nicht einfach von sich aus den Glasfaseranschluss vornehmen dürfen.
Du könntest natürlich bei den Anbieter eine Bestellung für Glasfaser auslösen, dann wenden die sich an deinen Vermieter. Wenn der sich aber Quer stellt (weil er z.B. nicht bereit ist den Ausbau im Haus zu beauftragen, da er das selber bezahlen muss) müsste theoretisch der Anbieter deine Vermieter verklagen, da du als Mieter Anspruch auf einen Glasfaseranschluss hast. Das macht aber kein einziges Telekommunikationsunternehmen, da das wiederum mit Kosten verbunden ist.
Wir haben einen Glasfaseranschluss schon seit 2 Jahren, aber Pyur schafft es nicht, diesen frei zuschalten! Mit viel Aufwand usw. wurden die Anschlüsse vom Balkon kommend installiert, aber die Nutzung lässt auf sich warten! Kann man sich nicht vorstellen!
Solange der Glasfaseranschluss von Pyur nicht von anderen Anbietern genutzt wird, zählt das für mich nicht als Glasfaseranschluss. Andere Anbieter lässt der Vermieter nicht ins Haus. Das nenne ich Mal fairen Wettbewerb.
Und im Ausbaugebiet Ost war es für die Deutsche Glasfaser nicht möglich 1/3 der Leute von Glasfaser zu überzeugen 🤦
„ohne den Einsatz öffentlicher Fördermittel“
Wer das glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
Vielleicht ohne direkte städtische Fördermittel
Allein die Kooperationsvereinbahrung stellt eine Subventionierung dar.
Da werden zum Schluß nur die Eigenmittel nicht aus der Stadtkasse getragen.
Und wie so ein Ausbau tatsächlich finanziert wird, kann man hier nachlesen:
https://mid.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MLV/MID/Digitales/Digitale-Infrastrukturen/Breitbandausbauprojekte/Projektbeschreibungen/20-06-03-Stadt_Halle_Projektbeschreibung_NGA_-Breitbandausbau.pdf