15-Millionen-Euro-Investition: Auch Planungsausschuss stimmt für den neuen „Bildungscampus Neustadt“

Der geplante Bildungscampus in Halle-Neustadt nimmt konkrete Formen an: Nachdem der Bildungsausschuss bereits zugestimmt hatte, hat nun auch der Planungsausschuss das Vorhaben mit deutlicher Mehrheit befürwortet. Acht Ausschussmitglieder stimmten für das Projekt, während es seitens der AfD zwei Gegenstimmen sowie eine Enthaltung gab.
Ein Projekt mit sozialer Tragweite
Bildungsdezernentin Katharina Brederlow betonte die große Bedeutung des Standorts: „Es ist der Stadtteil mit den meisten Problemen und Herausforderungen.“ Der Anteil von Arbeitslosen und Empfängern von Sozialleistungen sei in Halle-Neustadt besonders hoch. Der neue Campus sei deshalb ein zentrales Element zur Förderung von Bildung und Integration im Viertel. Darüber hinaus seien laut Brederlow weitere Maßnahmen zur Aufwertung des Stadtteils geplant.
Abriss mit Restnutzung – und Kritik
Das Bauvorhaben erfordert jedoch einschneidende bauliche Veränderungen. Das ehemalige Studentenwohnheim auf dem vorgesehenen Grundstück muss abgerissen werden. Lediglich das Fundament, der Keller sowie das erste Geschoss sollen erhalten bleiben. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, betonte Brederlow. Eine sinnvolle Nutzungsperspektive für das Gebäude habe es nicht gegeben. Eventuelle Bedarfe – etwa für Azubi-Wohnungen – ließen sich auch entlang der Magistrale decken, so die Dezernentin.
Die Entscheidung sorgt dennoch für kontroverse Diskussionen. Der Grünen-Stadtrat Christian Feigl kritisierte den Verlust einer „wichtigen Landmarke für Halle-Neustadt“. Er bemängelte fehlende Bemühungen seitens der Stadtverwaltung, das Gebäude zu erhalten. Gleichzeitig zeigte er sich gespannt auf die geplante Wiederverwendung von Bauteilen.
Nachhaltigkeit durch Wiederverwertung
Nach Angaben der beauftragten Architekten sollen verschiedene Bauelemente des alten Wohnheims weiterverwendet werden – darunter etwa rund 40 Betonplatten, die für einen Erweiterungsbau des Christian-Wolff-Gymnasiums eingeplant sind. Dies diene nicht nur der Kostenersparnis, sondern trage auch zur Einsparung von Ressourcen und CO₂ bei.
Kritik von der AfD – Uneinigkeit in den Reihen
Innerhalb der AfD-Fraktion herrscht Uneinigkeit über das Vorhaben. Thorben Vierkant äußerte grundsätzliche Zweifel am Konzept und sprach von einer „Beschäftigungstherapie“ für Sozialarbeiter. Bildungsdezernentin Brederlow wies dies scharf zurück und hob hervor, dass bei der Entwicklung des Campus nicht nur die Verwaltung, sondern auch die Handwerkskammer und das Bauunternehmen Papenburg eingebunden gewesen seien.
Ein differenzierteres Bild zeichnete Udo Nistripke (AfD), der die aktuelle Lösung trotz des Abrisses für „sinnvoll“ hielt. Sein Parteikollege Martin Sehrndt hingegen kritisierte das Vorgehen der Stadt deutlich: „Das Haus wird elegant weggefegt.“ Er widersprach der Annahme einer fehlenden Nutzungsperspektive und verwies auf ein baugleiches Gebäude am Zollrain, das derzeit erfolgreich vermietet sei.
Das endgültige Wort hat der Stadtrat in zwei Wochen. Mehr zum Projekt im Link:
Warum saniert man nicht erst einmal die bestehenden Schulen, bevor man ein Projekt wie den Bildungscampus anschiebt?
Die Prioritätensetzung im halleschen Stadtrat ist mitunter schon ziemlich übel.
Es gibt doch einen konkreten Plan für alle Schulsanierungen. Nur kann man nicht alle Schulen gleichzeitig sanieren, weil dafür die Ausweichkapazitäten nicht vorhanden sind. Das bedeutet auch nicht, dass man parallel nicht andere Projekte durchführen kann.
Was interessieren dich auf einmal öffentliche Schulen? Du wirst doch wohl nicht zum meckern ein soziales Herz entdecken?
Schade, dass du es nicht in den Stadtrat geschafft hast, dann hättest du die Frage heute im Ausschuss stellen können.
Hattest du nicht mal erzählt, dass du was mit BWL oder so studiert hast. Von daher müsstest du ja wissen, dass es verschiedene Sachkonten gibt.
Ich nehme jetzt mal an, dass die europäischen Fördermittel nicht zur Sanierung der Schulen genutzt werden können.
Bildungscampus (für Förderschüler) klingt doch gut, aber wem nützt es.
Was bitte verstehst DU denn unter ‚FÖRDERSCHÜLER‘?
In einer Schule wird jeder Schüler gefördert, oder? Die, die das nicht so nötig haben, weniger, andere eben mehr. Deswegen ist das wohl noch keine Förderschule.
Vielleicht nützt es dir!
Der Betreiber / Vermieter? ist dann die Stadt?