Neue Rad-Rampe am Leipziger Turm: Stadt will neue Radroute in der Martinstraße einrichten – Boulevard wird nicht freigegeben

Die Stadt Halle (Saale) plant eine deutliche Verbesserung der Fahrradverbindung zwischen dem Hauptbahnhof und der Innenstadt. Entsprechende Pläne wurden jetzt im Planungsausschuss vorgestellt. Ziel ist es, den Radverkehr attraktiver, direkter und sicherer zu gestalten – auch als Antwort auf einen Prüfauftrag aus dem Stadtrat. Dieser hatte die Verwaltung beauftragt, geeignete Vorschläge zu erarbeiten, um die bisher unbefriedigende Situation für Radfahrende zu verbessern.
Für die Umsetzung der Maßnahmen sind 75.000 Euro Baukosten veranschlagt. Hinzu kommen weitere Ausgaben für Planung und technische Begutachtung. Die Stadt prüft derzeit, welche der Varianten sich am besten für eine Umsetzung eignet – wobei es vor allem um die Vereinbarkeit von Effizienz, Sicherheit und städtebaulicher Gestaltung geht.
Martinstraße als neue Verbindung – Treppenanlage muss umgebaut werden
Derzeit gibt es drei mögliche Routen zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt. Die kürzeste Strecke führt über den oberen Boulevard und misst nur 512 Meter. Allerdings ist der Boulevard zwischen 9 und 20 Uhr für den Radverkehr gesperrt – und daran soll sich laut Stadtverwaltung auch künftig nichts ändern. Diese Strecke bleibt also Fußgängern vorbehalten.
Die aktuelle Ausweichroute führt mit 704 Metern über die Franckestraße und die Straße „Am Leipziger Turm“. Sie wird von vielen Radfahrenden als zu lang, zu stark befahren und wenig komfortabel wahrgenommen.
Künftig soll eine neue Route geschaffen werden, die parallel zum Boulevard über die Martinstraße verläuft. Sie wäre mit 571 Metern nicht nur kürzer als die bestehende Umleitung, sondern könnte auch ohne große Umwege direkt in die Innenstadt führen. Herzstück dieser neuen Verbindung ist der Umbau der vorhandenen Treppenanlage am Leipziger Turm. Vorgesehen ist der Bau einer drei Meter breiten Rampe, die sowohl Radfahrern als auch Rollstuhlfahrern den Zugang erleichtert.
Poller oder Vertrauen in die Vernunft? – Diskussion über mögliche Nutzung durch Autos
Die geplante Breite der Rampe sorgt allerdings auch für Diskussionen. Ein Anwohner befürchtet, dass die neue Verbindung von Autofahrern als Abkürzung missbraucht werden könnte – etwa, um den Berufsverkehr zu umgehen. Verkehrsplaner Jens Otto äußerte sich dazu vorsichtig: „Ob wir dort Poller installieren, ist noch offen – oder ob wir von menschlicher Vernunft ausgehen.“ Eine Entscheidung darüber soll in den nächsten Planungsschritten getroffen werden.
Zunächst wird nun eine Machbarkeitsstudie erstellt, um zu prüfen, ob und wie sich die Skizze technisch umsetzen lässt. Ergebnisse sollen dem Ausschuss in den kommenden Monaten vorgelegt werden. Konkrete Zeitpläne für Baubeginn oder Fertigstellung gibt es bisher nicht – doch die Richtung ist klar: Halle will den Radverkehr stärken und die Innenstadt besser anbinden.

Grafiken Stadt Halle
Mehr Kontrolle durch die Polizei wäre mal ein Anfang, aber die Polizei fährt nur durch und hält die Radfahrer nicht an, denn dazu müsste man ja aussteigen…..
Die Strecke ist noch nichtmal geplant, geschweige denn gebaut. Und du meckerst schon über fehlende Kontrollen? Alle Achtung …
Ich denke manchmal haben Radfahrer ihre eigenen Gesetze.Zum Beispiel Südfriedhof Ausgang Elsa -Brandströmstr.fahren fast 70Prozent zügig auf dem Fußweg obwohl daneben in guter Radweg ist???
Ich fahre die Strecke sehr häufig und kann nicht bestätigen, dass dort viel auf dem Fußweg gefahren wird.
Ich deute die drei Fragezeichen am Satzende mal so, dass du dir selbst unsicher bist über das, was du schreibst. Und ja, dort ist KEIN Radweg. Es gibt einen Fahrradschutzstreifen, den 30 % der Autofahrer komplett ignorieren und drauf lang fahren. Weitere 50% fahren knapp an Radfahrern vorbei, welche auf dem Schutzstreifen fahren, obwohl sie immer noch ausreichend Seitenabstand einhalten müssten und auch können. Lediglich 20% der Autofahrer fahren beim Überholen eines Radfahrers soweit links wie möglich, um eine Gefährdung zu reduzieren (Prozentzahlen empirisch ermittelt, es geht um die Größenordnung). Und unter diesen Umständen kann ich durchaus verstehen, wenn einige eher unsichere Radfahrer auf den Fußweg ausweichen, auch wenn es nicht erlaubt ist.
Nur um mal deinen Radfahrer-Rant etwas einzuordnen. Mit dem Thema hier hat’s im Übrigen nicht viel zu tun.
Denk mal lieber zum Thema, Meiner.
Eben nicht, wenn man von Nord nach süd fährt. Dieser Radweg auf der Westseite ist mehr als eine Katastrohe. Umgedreht gibt es keinen Radweg, sondern nur durch eine gestrichelte Linie abgegrenzter Fahrstreifen.
Aber grundsätzlich hast du recht, wenn man von süd nach nord fährt. Allerdings mache ich zum Beispiel für einen Fahrradfahrer dort keinen Platz.
Also die Idee mit der Radrampe finde ich ausgesprochen gut. Hier wird tatsächlich mal etwas Sinnvolles für die Radfahrer gemacht.
Und was den oder die Poller angeht: Man kann es ja erst mal ohne versuchen. Wenn das nicht klappt, kann man ja später noch Poller aufstellen.
Die Rampe besteht bereits vom leipziger Turm zur Martinstr. Man muss diesbezglich kein Umbau vornehmen. Das Geld kann man sinnvoller in den schlechten Strassenbelag investieren.
Wieso wird das Rad neu erfunden? Wegen dem Zukunftszentrum? Dümmer geht es mal wieder nicht.
Die bestehende Rampe ist schmaler als der Radweg am Hansering, der wegen zu geringer Breite seit Jahren nicht mehr benutzungspflichtig ist. Und wer sich auf dieser Rampe versteuert, stürzt die Treppe hinunter. Es ist absolut angemessen, eine breitere und gesicherte Rampe zu bauen, wenn man will, dass nicht nur sportliche, besonders sichere Radfahrer die Martinstraße nutzen.
Na wird ja immer besser…. erst das zukunftszentrum und jetz der quatsch. Irgendwie werden nur noch dinge gebaut die „hübsch“ aussehen aber kein schwein braucht. Ich sag nur flaniermeile…. Was kommt als nächstes?
Wer entscheidet das? Du etwa? Zum Glück nicht. Wenn man es Radfahrern einfacher macht, eine Ausweichroute zur oberen Leipziger Straße zu nutzen, haben sowohl Radfahrer als auch Fußgänger einen Nutzen davon.
Und ja, kein Schwein braucht das. Dort ist aber auch kein Bauernhof!
Ist doch egal was. Du regst dich so oder so darüber auf. Langeweile in deinem „Zimmer“…
@Lu: Es gibt demokratisch gewählte Mehrheiten, die das entscheiden. Die passen nicht allen, sind aber legitimiert. Des Weiteren sei darauf verwiesen – und damit bin ich hier nicht der Erste -, dass das Zukunftszentrum aus Mitteln des Bundes und des Landes finanziert wird (https://zukunftszentrum-halle.de/news/29-millionen-euro-fuer-das-zukunftszentrum + https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/zukunftszentrum-deutsche-einheit-chronik-106.html#sprung0).
Eine Sache ist nicht ganz nachzuvollziehen, die Leipziger Straße wird nicht freigegeben – zwischen 9 und 20 Uhr. Warum dürfen dann so viele Radfahrer trotzdem während dieser Zeit die Fußgängerzone befahren? Sind das alles Analphabeten oder Leute die es nicht nötig haben sich an Recht und Ordnung zu halten? Da nützt auch das geplante Vorhaben nichts.
Was ich mich oftmals frage, wie verhalten sich die radfahrenden Ignoranten hinter dem Steuer eines PKW?
Wie oft wurdest du schon umgemetert??
Carlos, es geht nicht darum wie oft usw. Es geht doch darum das Radfahren lt. Beschilderung zwischen 9 und 20 Uhr untersagt ist. Was ist daran nicht zu verstehen?
Erdna, es ist nicht zu verstehen, warum die obere Leipziger Straße, die kaum attraktive Geschäfte aufweisen kann und durch die nur wenige Fußgänger zielstrebig geradeaus laufen, nicht für den Radverkehr freigegeben wird. Die Straße ist geschätzt 4x so breit wie die Kleine Ulrichstraße, wo die Stadtverwaltung neben Freisitzen und Fußgängern auch Rad- und sogar ruhenden und fahrenden Autoverkehr für richtig hält. Eine völlig unsachliche, ideologische Entscheidung.
Auf der Martinstraße (nachdem man die schmale Rampe an der Treppe gemeistert hat) wird man heute schon von auffällig vielen Autos behindert, manchmal sogar bedrängt. Ja, eine drei Meter breite Rampe müsste man gegen ignorante Autofahrer absichern.
So viele sinnlose Projekte in dieser Stadt. Man kann doch an der Treppe seitlich runterfahren. So ein Quatsch.
Sinnlos , die Stadt hat kein Geld und die letzten 100 Jahre ging es auch ohne !
Oder stehen die nächsten Kita Erhöhungen bevor ?
Wann bist du denn endlich raus aus der Kita??
Die Strecke über die Martinstraße gibt es doch bereits, wieso wird das hier als grandiose Neuerung verkauft? Das einzige, was hier verbessert werden soll, ist, die – auch bereits bestehende – Rampe zu verbreitern.
Die Strecke über die Martinstraße wird hier nicht als grandiose Neuerung verkauft.
Aus dem Artikel:
auch ersichtlich in der beigefügten Grafik.
Verstehendes Lesen will gelernt sein.
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. In Halle wird jede kleine Änderung an bestehender Radinfrastruktur als Radwegneubau verkauft.
Ist eigentlich niemand irritiert, dass Radfahrer immer noch durch die engste Stelle der Leipziger Straße durchfahren sollen?
Es gibt aus anderen Städten genug Erfahrungswerte, die zeigen dass es ohne Poller nicht geht. Jedes bisschen Fläche, die nicht physisch abgesperrt ist, wird früher oder später von Leuten mit dem KFZ befahren. Ich begrüße die vorgeschlagene neue Route über die Martinstraße sehr, der aktuelle Umweg über die Franckestraße ist nicht wirklich ideal, zumal der Zweirichtungsradweg dort auch zu schmal sein dürfte und somit nicht die gesetzlichen Vorgaben an einen solchen erfüllt.
Für mich bleibt aber die Frage, wie es mit dem Stück zwischen Leipziger Turm und Marktplatz aussieht. Da die Leipziger Straße ja auch im unteren Bereich tagsüber für Radler gesperrt ist (und man sich dort wegen der größeren Menschenmengen noch viel weniger über das Verbot hinwegsetzen sollte als im oberen Bereich), ist aktuell die Router über den Waisenhausring und die Rannische Straße vorgesehen. Diese Route ist, wenn man vom Hbf aus kommt und zum Markt will, auch halbwegs okay. In die Gegenrichtung aber ist das schon eine ziemliche Zumutung. Zunächst muss man am Franckeplatz den Waisenhausring an der KFZ Ampel kreuzen, ohne dass man sehen kann wie diese gerade geschaltet ist. Die Autofahrer haben dort durch ein Zusatzschild noch Vorfahrt zu gewähren, darauf verlassen möchte ich mich aber nicht. Und direkt danach wird man auf einen schmalen Streifen zwischen Geländer zur Straßenbahntrasse und Fahrbahn gezwängt.
Sinnvoller wäre deswegen eine Fortführung der Radroute vom Leipziger Turm entlang des Hanserings, um dann einen sinnvollen Übergang zur Gustav-Anlauf-Straße zu schaffen und diese zur Fahrradstraße zu machen (ja, den anderen Artikel bzw. des Denkmalschutzes dort habe ich bereits gelesen). Damit wäre eine vernünftige Gesamtroute vom Marktplatz zum Hauptbahnhof geschaffen, die sich nicht wie Stückwerk anfühlt, sehr gut vom motorisierten Verkehr getrennt ist und Radfahrer nachhaltig von der Leipziger Straße fernhalten kann.
Wir müssen solche Radrouten als Ganzes betrachten und bedenken, und nicht immer nur in Abschnitten von 200-700 Metern wie bisher, denn für solche Kleckerdistanzen holt niemand das Fahrrad aus dem Keller und wenn sich gute und katastrophale Abschnitte abwechseln, dann bleibt das Rad ebenfalls im Keller. Die Maßnahmen müssen sinnvoll ineinander greifen, um ein durchgehendes Netz von gut befahrbaren Routen zu schaffen, die viele Wege abdecken.
„Zunächst muss man am Franckeplatz den Waisenhausring an der KFZ Ampel kreuzen, ohne dass man sehen kann wie diese gerade geschaltet ist. Die Autofahrer haben dort durch ein Zusatzschild noch Vorfahrt zu gewähren, darauf verlassen möchte ich mich aber nicht.“
Für den Radverkehr gibt es an dieser Stelle eine Ampel.
Stimmt, steht auf dem Gehweg.
Weil die Hornies vom Denkmalschutz Kopfsteinpflaster am Sandberg historisch wertvoll finden. Es interessiert die nicht, ob die Straße für radler befahrbar ist oder nicht.
R2 ist nicht nur länger, sondern man fährt auch sinnlos nach oben, um dann vom LISA mit Schwung in die Fußgängerzone am Riebeckplatz einzufahren. Die Straßenbahn erhält eine deutlich geradlinigere Wegführung.
R3 wird das Problem nicht vollends beheben: Beim Abbiegen von Röserstraße auf die Leipziger geht es auch unnötig stark bergab. Es wird immerhin eine Verbesserung gegenüber der Route direkt neben der mindestens 4-spurigen Franckestraße. Wird der Belag der Martinstraße radfreundlicher gestaltet und die Einsehbarkeit verbessert? Häufig parken in dieser Straße irgendwelche PKW im Weg.
Bleibt noch die Frage, wie man auf dem Rad vom Leipziger Turm zum Marktplatz kommt, ob es am Riebeckplatz Richtung Hbf eine Radspur gibt (in Oulu klappt so etwas) und ob sich einige Läden so positionieren, dass man dort anhalten und shoppen kann, ohne in die verbotene Leipziger Straße laufen zu müssen.
Euer Gelaber kann man nicht mehr nachvollziehen. Wie habe ich bloß 70 Jahre überlebt 🤣😉
So wenig wie möglich körperlich anstrengen.
„…So wenig wie möglich körperlich anstrengen….“
Das ist dann doch eher das Motto der Autofahrer.
Welcher Radler hält sich an das Fahrverbot, auf der Leipziger? Kaum einer. Da wird fröhlich runtergerast. Polizei guckt drollig zu!
Fast alle. Nur kann man sie auf der Leipziger nicht sehen, weil sie da eben nicht langfahren.
Unsinn! Die Polizei nutzt die obere Leipziger an ihren Verkehrskontrollaktionen regelmäßig für leicht verdiente Statistikpunkte, anstatt echte Unfallschwerpunkte zu kontrollieren.