Badegäste in Halle fühlen sich vermehrt von Flüchtlingen belästigt, bisher keine Anzeigen und Verbote
Vergewaltigungen in Schwimmhallen, Badeverbote in Nordrhein-Westfalen für Asylbewerber, Angriffe und Belästigungen durch Nordafrikaner in Köln: seit Silvester wird über sexuelle Belästigungen durch Flüchtlinge diskutiert.
Größere Probleme werden aus Halle zwar nicht gemeldet. Doch auch hier sind Fälle bekannt geworden. In der Akeleistraße wurde eine Frau von zwei Männern, ihrer Beschreibung nach Südländer, an den Oberarmen festgehalten und unsittlich berührt. Am Hallmarkt wurde eine Frau am Po berührt, sie beschreibt den Täter als arabischer Phänotyp. Ein 15-Jähriger aus Rumänien ließ vor einer Frau in der Eduard-Künneke-Straße die Hosen runter, zeigte sein Geschlechtsteil. Und in der Willy-Brandt-Straße wurde Mitte Januar eine Frau aus einem Auto heraus sexuell beleidigt, auch hier ist von einem arabischen Phänotyp die Rede.
Vorfälle in Schwimmhallen sind bisher nicht bekannt, teilt Polizeisprecher René Richter mit. Doch die Stadtwerke als Betreiber sind vorgewarnt. „Unsere Badegäste reagieren zunehmend sensibler und fühlen sich, besonders ältere weibliche Badegäste, seit etwa zwei Wochen durch männliche Badegäste mit Migrationshintergrund belästigt“, so Stadtwerke-Sprecherin Ihres Rudolph. Große Auffälligkeiten, sexuelle Übergriffe oder Hausverbote habe es im Gegensatz zu anderen Orten in Deutschland bisher nicht gegeben, so Rudolph. „Ein pauschaler Ausschluss von Badegästen ist nicht vorgesehen.“
Seit Herbst 2015 habe man sich bereits präventiv auf diese Herausforderungen vorbereitet. Das Personal sei geschult und angehalten, die Haus- und Badeordnung durchzusetzen, Situationen „zu entschärfen“, im Notfall auch die Polizei zu rufen. Dies sei bislang aber noch nicht vorgekommen. „Wer Eintritt bezahlt und sich an die Haus- und Badeordnung hält, ist ein gern gesehener Gast. Wer sich nicht an die Regeln hält – die Nationalität spielt hier keine Rolle – dem muss unser Personal ein Hausverbot aussprechen.“
Die 10 wichtigsten Baderegeln seien in allen Schwimmhallen in mehreren Sprachen ausgehängt, außerdem vom Personal erläutert. In Kürze werde es auch Handzettel geben, ergänzt durch Piktogramme. Darauf zu lesen sind Hinweise wie: „Geh nur ins Wasser, wenn Du schwimmen kannst“, „Trage Badekleidung/ bade nicht in Unterwäsche“, „Respektiere weibliches Personal“, „Damendusche: Kein Zutritt für Männer“. Daneben wurden Schaufensterpuppen in den Schwimmhallen Saline und Neustadt aufgestellt. Mit Badehose, Handtuch, Duschbad und Badelatschen ausgerüstet zeigen sie den Besuchern die vorgeschriebene Badekleidung.
„Wir werden künftig für unsere Mitarbeiter einen Sprachtrainer beschäftigen, Deeskalationskurse durchführen und die Hallenbäder durch einen Sicherheitsdienst verstärken“, so Rudolph. „Ein Mitarbeiter aus dem Maya mare mit nordafrikanischer Abstammung wird unsere Mitarbeiter kulturell schulen und für die fremde Kultur sensibilisieren.“
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