Bevölkerungsprognose der Landesregierung sagt für Halle Rückgang auf 190.000 Einwohner voraus – OB Vogt will gegensteuern und Potenziale stärker nutzen

Die Bevölkerungszahl in Halle (Saale) könnte bis zum Jahr 2040 deutlich sinken. Laut der aktuellen Prognose der Landesregierung Sachsen-Anhalts wird die Stadt dann nur noch rund 190.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählen. Zum Vergleich: Das Melderegister der Stadt weist derzeit noch über 240.000 Menschen aus. Selbst die Zahlen des umstrittenen Zensus kommen noch auf 227.000.
Die prognostizierte Entwicklung hätte auch gravierende finanzielle Konsequenzen. Der Rückgang der Einwohnerzahl würde zu einem drastischen Rückgang der Zahlungen aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) führen. Das Minus könnte sich auf bis zu 35 Millionen Euro belaufen – Gelder, die die Stadt dringend für Investitionen in Infrastruktur, Bildung und soziale Angebote benötigt.
OB Vogt ist entschlossen, gegenzusteuern
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt zeigt sich angesichts der Zahlen entschlossen, gegenzusteuern. Sein Ziel sei es, die Attraktivität Halles weiter zu steigern und die Stadt sowohl national als auch international sichtbarer zu machen. Er kündigte an, dafür seine umfangreichen Erfahrungen und Kontakte auf beiden Ebenen zu nutzen. Zugleich appellierte Vogt an die Stadtverwaltung, als moderne Dienstleistungsorganisation für die Bürgerinnen und Bürger effizienter zu agieren.
Die vorhandenen Potenziale Halles gelte es, stärker zu nutzen. Vogt betonte, Halle verfüge als Oberzentrum in Mitteldeutschland über einzigartige Alleinstellungsmerkmale – etwa ein vielfältiges Kulturangebot und den dynamisch wachsenden Weinberg-Campus, auf dem sich etablierte wie auch junge Forschungseinrichtungen angesiedelt haben.
Zudem verwies er auf die Martin-Luther-Universität, die jüngst Teil eines Hochschul-Exzellenz-Clusters geworden sei. Auch die Kunsthochschule Burg Giebichenstein könne durch den genehmigten Neubau ihre internationale Spitzenstellung weiter ausbauen. Familienfreundlichkeit, so Vogt, sei ein weiteres wichtiges Merkmal: „Mit einem vielfältigen Schul- und Betreuungsangebot können wir bei jungen Familien punkten.“
Zukunftszentrum als Hoffnungsträger
Ein besonderer Hoffnungsträger ist für Vogt das geplante Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation. Dieses werde einen „Ort mit internationaler Strahlkraft“ schaffen und der Stadt einen „erheblichen Entwicklungsimpuls“ geben.
All dies müsse laut Vogt als Grundlage für eine positive Entwicklung Halles verstanden werden. Der Oberbürgermeister stellte klar, dass ein erfolgreicher Weg in die Zukunft nur gemeinsam mit der Stadtgesellschaft gelingen könne. „Alle Akteure – Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen und Unternehmer, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ob Jung oder Alt – müssen dieses Potenzial erkennen und nutzen“, so Vogt.
Er rief zu einem gemeinsamen „Spirit“ auf, der Kreativität, Optimismus und Zusammenhalt fördere – auch über gesellschaftliche Gräben hinweg. Wenn es gelinge, diese Dynamik zu entfalten, müsse man sich vor düsteren Prognosen nicht fürchten, betonte Vogt. „Ich bin fest entschlossen, als Oberbürgermeister meinen Beitrag gemeinsam mit dem Stadtrat und der Einwohnerschaft dafür zu leisten.“
Sorgt doch einfach mal für drei Wochen Stromausfall.
Ich lese hier (mal wieder) nur leere Worthülsen vom OB, der glaubt, damit generelle gesellschaftliche Entwicklungen wegreden zu können. 🙄 „Stadtverwaltung als moderne Dienstleistungsorganisation“ sorgt natürlich für einen enormen Zuzug, bzw. Geburtenüberschuss, der den Niedergang aufhält. 🤦♀️
Was fehlt dir, um mehr als zwei Kinder zu haben?
Wieso lenkst du das auf mich? Ich bin bereits hier und habe meine gesellschaftlichen Pflichten weitgehend erfüllt. Frag mal die Generation Smartphone, was ihr fehlt. Die wird bestimmt nicht antworten: „Also ich fänd es wichtig, wenn eine Stadtverwaltung sich als moderne Dienstleistungsorganisation versteht, um da hinzuziehen und Kinder zu bekommen.“
DU willst doch den angeblichen Niedergang aufhalten! Für einen Geburtenüberschuss genügt es nicht, einfach nur „hier“ zu sein. Dafür musst du mehr als zwei Kinder haben.
Also: Was ist der Grund BEI DIR? Was müsste sich ändern, damit DU mehr als zwei Kinder hättest?
Was bringen den in diesen Zusammenhang mehr Kinder, wenn sie wegen der nicht vorhandenen gut bezahlten Jobs oder wegen des geringen Wohnraums für Familien am Ende sowieso die Stadt verlassen werden.
@Tina, es reicht einfach nicht, 2 Kinder oder mehr zu haben! Man muss sie auch ernähren und versorgen können. Vielleicht sich auch selbst darum kümmern, das Bildung, soziales Verhalten, sich in „normalen „ Bahnen bewegen. Nur gebären, das sich andere kümmern, ist auch nicht der richtige Weg. Kostenlose Kitaplätze und Verpflegung, kenne ich nicht! Zahlen war die Devise! Erstausstattung für Neugeborene. Kenn ich nicht! Zahlen! Und warum? Weil man ARBEIT und einen halbwegs bezahlten Job hat!! Weil man von den Eltern auch dazu erzogen wurde! Statt immer nur die Hand aufhalten, vielleicht selber etwas bewegen!
ICH habe mit keinem Wort in meinem Eingangskommentar irgendwelche Anspielungen gemacht, dass ich den Niedergang aufhalten will. Ich habe einfach die leeren Worthülsen von Vogt kommentiert, der ja selber anscheinend den Niedergang aufhalten will (wenngleich wenig konkretes kam).
Hast DU schon deine gesellschaftliche Pflicht getan und 2,1 Kinder geboren?
Von Geburtenüberschuss und Niedergang hast DU angefangen, nicht der OB. Warum denn? Sind das nur leere Worthülsen von dir?
Du hast gar keine Kinder, oder? Nicht eins, geschweige denn mehr als 2. Du trägst Mitschuld am „Niedergang“ oder es gibt gar keinen.
Woher kommt deiner Meinung nach die demographische Prognose der Landesregierung, wenn nicht von der gemessenen und fortgeschriebenen Geburten- und Sterberate?
Hast du einen Schulabschluss?
„Der Rückgang der Einwohnerzahl würde zu einem drastischen Rückgang der Zahlungen aus dem Finanzausgleichsgesetz (FAG) führen.“
Wenn die Einwohnerzahl zurückgeht, wird auch weniger Geld aus dem FAG benötigt. Das ist also eine Milchmädchenrechnung.
Aber ich weiss natürlich, dass das die Statistiker in den Behörden nicht interessiert. Die 227000/240000 sind in Stein gemeißelt und sollte diese Zahl sinken, wird Sodom und Gomorrha ausbrechen. Die Strassen werden nicht mehr gereinigt, den Müll holt keiner mehr ab, alles wird zerfallen und zum Schluss liegen überall Leichen auf den Strassen, die dort verwesen.
Gucke dir Detroit an, dann siehst du, was passiert, wenn die Einwohnerzahl derart drastisch schrumpft (aber die zu verwaltende Fläche gleich bleibt).
Was Detroit kann, kann Halle auch. Oder ist die Einwohnerzahl in Halle nicht auch um 1/3 geschrumpft? Aber die Verwaltung schafft es nicht dagegen zusteuern, obwohl die Probleme doch bekannt sind.
Halle wird bestimmt international attraktiver wenn das bundesland eine gesichert rechtsextreme partei in die Landesregierung wählt. Nicht.
Alles steht und fällt mit der Wirtschaft.
Keine attraktiven Jobs, keine Menschen. So einfach.
Die zwei Millionen Ossis sind nach der Wende ganz sicher nicht in den Westen gezogen, weil dort die Kinderbetreuung so großartig war oder wegen der „Kultur“. Alles Quatsch. Gute Jobs sind es.
Das Zukunftszenrum wird ein Reinfall. Sinnlose Geldverschwendung.
Das darfst du gern der Bundesregierung schreiben…
Als das verheerende Hochwasser im Ahrtal war und klar wurde, dass man da eigentlich nicht an gleicher Stelle wieder aufbauen sollte, dachte ich, ob wohl Menschen die dort alles verloren haben nach Halle umziehen würden, wenn wir ihnen schnell gute und intakte Wohnungen zur Verfügung stellen würden. Halle muss sich nicht verstecken mit seiner schönen alten Bausubstanz und mit aller sozialen und kulturellen Infrastruktur.
Weißt du denn, wo das Ahrtal liegt?
Viele, die da wohnen, sind da verwurzelt, haben oft auch Eigentum da.
Normal fließt die Ahr da relativ ruhig zum Rhein.
Ja, Rentner, das weiß ich, es wurde viel berichtet damals und dass die Menschen in ihrer Heimat verwurzelt sind, würde auch deutlich.
Und trotzdem, für viele war es doch ein schweres Trauma und die Ortschaften sind noch immer nicht wieder in Ordnung.
Dass die Ahr in Zukunft ausschließlich friedlich fließt, davon kann nun in Folge des Klimawandels niemand mehr ausgehen. Also weg vom Ufer.
@Klara, du vergleichst ernsthaft das Ahrtal mit Halle an der Saale?? Mit Infrastruktur ?? Warst du vor dieser Katastrophe einmal dort? Vergleich bitte nicht Perlen , mit Säuen(Sprichwörtlich) . Selbst diese „kleine „ Idylle „ hat nix mit Halle gemein. Weder Landschaft, Gemeinwohl, Arbeitsplätze…! Frag lieber warum? Vielleicht auch am wohlmeinenden Klimaschutz. Beispiele gibt es genug dafür. Das schlimme !! Man hat bis heute versprochen! Passiert!?? Bis heute?? Andere Dinge sind allen Politikern wichtiger als die Bedürfnisse der heimischen Bevölkerung!!
Als OB sollte er nicht an die Stadtverwaltung appellieren, effizienter zu arbeiten. Es ist seine Aufgabe als Dienstherr, dafür zu sorgen, dass dies geschieht.
Du meinst, er wird jeden einzelnen Mitarbeiter dahingehend persönlich überprüfen? Träum mal weiter.
Aber er kann doch nun mal nur quatschen und nicht arbeiten.
Etwas mehr positiven Sp(i)rit bitte, alles wird gut, spätestens wenn das Zukunftszentrum erst steht!
Mir fehlt hier immer ein wenig die Analyse, auf welchen Annahmen denn die Prognose basiert und welche Gründe für den Bevölkerungsschwund gefunden werden können. Die zahlreichen Worthülsen von den ganzen Vorteilen, die Halle hat und vor allem die Strahlkraft, die das Zukunftszentrum entwickeln wird (oder soll), zeigen in Richtung Bevölkerungszuwachs durch Zuzug. Stellt sich mir die Frage, ob bereits vorhandene Vorteile bereits für Zuzug sorgen. Falls nein, woher kommt der Glaube?
Aber Strahlkraft und „moderne Dienstleistungsorganisation“ klingt erstmal geil.
WA sich nicht verstehe: Die vom netten Herrn Vogt genannten Highlights (MLU, Weinbergcampus, Kulturangebot etc…) dieser Stadt gibt es schon seit Jahren. International bekannt st die Stadt durch die Händelfestspiele und Women in Jazz. Gleichzeitig ist Sachsen-Anhalt seit 11 Jahren in Folge Zuwanderungsland. Dieses Jahr sind über 12.800 Menschen nach Sachen-Anhalt gezogen aber anscheinend nur sehr wenige nach Halle.
Diese Stadt ist überaltert. Sie schrumpft. Das klingt schlimm, aber ist es das eigentlich ? Wenn mehr Menschen hier in der Stadt leben sollen dann könnten wir doch dafür Sorge tragen das die Integration von Flüchtlingen endlich mal gelingt. Das wird Halle auch nicht über die magischen
250 Tausend Einwohner bringen. Was noch viel mehr Sinn ergibt ist m.E. das Schrumpfen dieser Stadt als Chance zu nehmen. Vorhandene Strukturen zu pflegen, mehr Bürgerforen dazu einzusetzen die Lebensqualität zu entwickeln (auch wenn das Zeit braucht, Herr Vogt). Wege zu finden mit weniger Geld weniger Menschen gut zu versorgen und deren Umwelt angenehm zu gestalten kann doch kein Ding der Unmöglichkeit sein. Es geht nicht nicht immer schneller, höher weiter aber vielleicht ruhiger, freundlicher und heiter.
Das angenommene dystopische Szenario passt nicht dazu ein Zukunftszentrum mit sinnschaffenden Inhalten zu besetzen. Sicher ist das Halle sich öffnen muss für menschliche Vielfalt, das verändert die Atmosphäre einer Stadt. Ich stimme mit der Idee des netten Herrn Vogt überein das Halle mehr Strahlkraft braucht und international mehr Beachtung finden muss – nur mit den Mitteln bin ich nicht einverstanden. Der nette Herr Vogt hat sich doch vor einiger Zeit mit Herrn Palmer aus Tübingen getroffen – was ist eigentlich aus diesem Treffen, diesem Gedankenaustausch geworden ? Herr Palmer ist ein populärer Populist weil er Tübingen wirklich fortschrittlicher gestaltet hat – wie steht es damit in Halle ? Reaktionen auf Klimawandel, Verkehrswende, Wohnungsproblematik, Bildung – das muss nicht in einem Haufen hässlicher Neubauten ausarten.
Direkt am Marktplatz entstehen eine Reihe von bezahlbaren Wohnungen im ehemaligen Gebäude einer Möbelhandlung – da ist ein kleiner Anfang der nicht bemerkt wird. „Spirit“ anglophiliert der nette Herr Vogt – inhaltlicher Aufbruch in eine Zeitenwende würde ich das nennen wollen.
Wird aber so nicht eintreffen können, wenn die Landesregierung die Einwohnerzahl mal eben durch falsche Zenszuszahlen so beschneidet, daß dann schon Millionen an Zuweisungen gespart werden können. Auf diese Art kann man natürlich vorausschauend auch abbauen. Beim nächsten Zensus wiederholt sich das Spiel… wie oft noch?
Scheint die gleiche Aussagekraft zu haben, wie die der Landesregierung, daß die Zensuszahlen richtig sind. Vielleicht könnten die Stadtverwaltung und auch andere betroffene Gemeinden dann einfach mal die Wählerzahlen entsprechend anpassen und nicht alle Wahlunterlagen rausschicken. 2026 sind Landtagswahlen…
Für Kinder brauchts Frauen im gebärfähigen Alter.
Die jungen Frauen, die nach der Wende gen West gegangen sind, haben sich zum großen Teil dort sozialisiert, haben da auch Kinder geboren, die jetzt da auch wieder Kinder geboren haben. Sicher werden paar auch nach Halle kommen, weil sie familiäre Bindungen haben.
Leipzig ist gewachsen. Natürlich war Leipzig schon früher größer und bekannter als Halle.
Und in Sachsen konnten die Kommunen kleinere Kommunen angliedern, und das nicht nur die Großstädte, auch Klein-Städte haben die umliegenden Dörfer eingemeindet. Das war in Sachsen-Anhalt nicht möglich, eine rein politische Entscheidung.
Sowohl in Sachsen als auch in Sachsen-Anhalt regierte die CDU, hier und dort auch mit Westimporten.
It’s over.
„Ein besonderer Hoffnungsträger ist für Vogt das geplante Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation.“
Als ob das ZZ auch nur einen zusätzlichen Einwohner nach Halle lockt.
Gegen den Bevölkerungsschwund hilft nur massive Zuwandern, denn ohne stirbt die Stadt regelrecht aus.