Bürgerpreis wurde verliehen
Am Samstagabend wurde im neuen Theater in Halle der Bürgerpreis “Der Esel, der auf Rosen geht” verliehen. Zur 16. Auflage gab es auch prompt eine Neuerung. Denn die Saalesparkasse ist also Sponsor nicht mehr dabei. Stattdessen engagiert sich nun Volksbank an dem durch die Mitteldeutsche Zeitung vergebenen Preis. Und auch der Esel war ein anderer als sonst. Und dabei zeigte sich, dass Esel stur sein können. Das Tier wollte erst die Blumen nicht mit reinbringen und dann den Saal nicht mehr verlassen
Die erste Auszeichnung ging an den Seniorenbesuchsdienst Klingelzeichen. 60 Freiwillige besuchen regelmäßig Senioren, die sonst meist allein sind.
Eine Auszeichnung erhielt auch Annett Melzer, die sich für Behindertenrechte einsetzt. Sie hat zudem die Rollstuhltanzgruppe Taktgefühl ins Leben gerufen. Seit Jahren sitzt sie im Rollstuhl leidet an der Wirbelsäulenerkrankung Klippel-Feil-Syndrom.
Eine weitere Auszeichnung ging auch an „Kinderpolizist“ Steffen Claus. Er führt kriminalpräventive Puppen- und Rollenspiele in Kindereinrichtungen sowie Grundschulen durch.
Geehrt wurde auch der Verein Sprachbrücke, der mit ehrenamtlichen Dolmetschern Flüchtlingen Deutsch beibringt. Zudem betreibt er ein Repaircafe, in dem Deutsche gemeinsam mit Flüchtlingen defekte Geräte reparieren.
Der Publikumspreis ging an Brigitte Schmeja und ihre Uganda Hilfe. Alle Gäste des Abends konnte sich unter vier Personen entscheiden, Schmeja bekam für ihren “Mwana wange – Verein zur Förderung von Schulkindern in Uganda” die meisten Stimmen.
Der Preis der Initiatoren wurde an den Präsidenten der Leopoldina, Jörg Hacker, verliehen. Die Auszeichnung nahm Ministerpräsident Reiner Haseloff persönlich vor.Mit dem Bürgerpreis komme zum Ausdruck, dass der tiefere Sinn des „Bürger-Seins“ darin liege, selbst Verantwortung für das Gemeinwohl zu übernehmen und sich für die Mitmenschen zu engagieren. Dafür habe Prof. Hacker ein überzeugendes Beispiel gegeben, sagte der Ministerpräsident in seiner Laudatio. „Prof. Hacker hat in den vergangenen Jahrzehnten leidenschaftlich dazu beigetragen, unser Gemeinwesen wieder in eine wirkliche Bürgergesellschaft zu verwandeln, in der Freiheit und Verantwortungsbewusstsein die prägenden Werte sind“, stellte Haseloff fest. Der Ministerpräsident würdigte darüber hinaus das außergewöhnliche Engagement des Akademiepräsidenten für die Förderung der Wissensgesellschaft und des Dialogs zwischen Wissenschaft und Politik. „Diese Form von seriöser und gewissenhafter Politikberatung und der Wissenschaftlichkeit in der Argumentation bekommt mit Ihnen ein Gesicht und hat durch Ihr Wirken mit Halle seinen Ort. Das ist ein unschätzbarer Gewinn für diese Stadt, “ sagte Haseloff.
Inkognito wurden auch die Initiatoren der “Halle/S.”-Fahne ausgezeichnet. Die Macher wollten zwar anonym bleiben. Sie haben aber versprochen, dass sie den Esel in ihr Fahnenbild einarbeiten wollen.
Zur Preisverleihung waren viele Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft da, darunter auch mehrere Stadträte, Landtagsabgeordnete und Bundestagsabgeordnete. Nur einer fehlte in der Runde…. Oberbürgermeister Bernd Wiegand. Er wurde durch die Beigeordnete Katharina Brederlow vertreten.
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